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Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel

Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel

Titel: Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel
Autoren: Enid Blyton
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Tag.«
    Georg riß die Tür auf und marschierte hoch erhobenen Hauptes hinaus. Von den beiden Jungen nahm sie überhaupt keine Notiz. Sie schritt an ihnen vorbei die Treppe hinunter.
    Überrascht sahen die drei einander an.
    »Sie wird nicht antworten, wenn ihr sie Georgina ruft«, erklärte Anne. »Sie ist sehr merkwürdig, glaube ich. Sie hat auch gesagt, sie habe gar nicht gewollt, daß wir kommen. Wir störten sie nur. Dann hat sie mich ausgelacht und war recht grob zu mir.«
    Julian legte seinen Arm um Anne, die etwas unglücklich dreinschaute. »Kopf hoch«, sagte er. »Du hast ja uns, damit wir dir beistehen. Komm hinunter zum Frühstück.«
    Sie waren alle sehr hungrig. Der Geruch von Schinken und Eiern stieg ihnen in die Nase. Sie liefen die Treppe hinunter und wünschten Tante Fanny guten Morgen. Onkel Quentin saß an der oberen Tischseite, in die Zeitung vertieft. Er blickte kurz auf und nickte den Kindern zu. Sie setzten sich ohne ein Wort hin und warteten ab, ob es erlaubt sei, bei Tisch zu sprechen.
    Zu Hause durften sie es immer, aber - ihr Onkel blickte sehr düster drein.
    Georg saß schon am Tisch und schmierte sich gerade ein Butterbrötchen. Mürrisch blickte sie die Kinder an.
    »Schau nicht so böse, Georg«, sagte ihre Mutter. »Habt ihr noch nicht Freundschaft geschlossen? Ihr müßt fröhlich zusammen spielen. Du wirst heute deine Vettern und deine Kusine mitnehmen und ihnen die Bucht zeigen und auch die schönsten Badeplätze.«
    »Ich werde fischen gehen«, sagte Georg.
    Ihr Vater sah von der Zeitung auf. »Du wirst nicht fischen gehen«, sagte er. »Du wirst zur Abwechslung mal gute Manieren zeigen und deinen Besuch zum Baden führen. Hast du mich verstanden?«
    »Ja«, antwortete Georg mürrisch - genau wie ihr Vater.
    »Oh, wir könnten auch allein zur Bucht gehen, wenn Georg lieber fischen will«, sagte auf einmal Anne. Insgeheim dachte sie, daß das Baden ohne Georgina mehr Spaß mache, wenn sie doch nur schlechte Laune habe.
    »Georg wird genau das tun, was ihr aufgetragen worden ist«, sagte ihr Vater. »Sonst wird sie es mit mir zu tun bekommen.«
    So waren also nach dem Frühstück vier Kinder fertig, um zum Strand zu gehen. Ein gerader Weg führte zur Bucht, den sie fröhlich hinunterliefen. Sogar Georg verlor ihr übellauniges Aussehen, als sie die Sonne spürte und die Sonnenstrahlen auf der blauen See tanzen sah.
    »Du kannst ruhig fischen gehen, wenn du willst«, wiederholte Anne, als sie unten am Strand angelangt waren. »Wir würden nichts davon erzählen. Weißt du, wir möchten dir nämlich nicht ins Gehege kommen. Wir haben uns selbst zur Gesellschaft, und wenn du keine Lust hast, mit uns zusammen zu sein, dann brauchst du es nicht.«
    »Aber wir würden es gern sehen, wenn du bei uns ble iben wolltest«, fügte Julian großzügig hinzu. >Georg ist zwar grob und hat schlechte Manieren<, dachte er bei sich, >aber ich kann mir nicht helfen, ich mag sie mit ihren frischen Wangen, den kurzen Haaren, mit ihren leuchtend blauen Augen und dem schmollenden Mund.<
    Georg schaute ihn an. »Mal sehen«, sagte sie. »Ich schließe keine Freundschaft mit Leuten, nur weil sie meine Vettern oder meine Kusine sind. Ich freunde mich nur mit jemandem an, den ich mag.«
    »Genau das ist auch unsere Meinung«, sagte Julian. »Wir müssen dich nicht unbedingt gern haben, bewahre.«
    »Oh«, rief Georg in einem Ton, als wollte sie sagen, so etwas sei ihr noch nicht vorgekommen.
    »Nun - ihr braucht natürlich nicht. Viele Leute mögen mich nicht leiden - das fällt mir jetzt gerade wieder ein.«-
    Anne blickte über die blaue Bucht. An ihrem Eingang lag eine - merkwürdige felsige Insel, auf deren höchster Stelle so etwas wie eine Schloßruine in den Himmel ragte.
    »Das ist aber ein romantischer Platz«, rief sie. »Ich möchte gern wissen, wie er heißt.«
    »Er wird >Felseninsel< genannt«, antwortete Georg. Ihre Augen schimmerten so blau wie die See, als sie ihren Blick dorthin wandte.
    »Es ist ein herrlicher Flecken. Wenn ich euch leiden mag, dann werde ich euch auch mal an irgendeinem Tag hinführen.
    Aber versprechen tue ich es nicht. Man kann nur mit dem Boot hingelangen.«
    »Wem gehört die seltsame Insel?« fragte jetzt Julian.
    Georg antwortete zu aller Überraschung:
    »Sie gehört mir. Das heißt, sie wird mir eines Tages gehören.
    Dann habe ich eine Insel ganz für mich allein, und auch mein eigenes Schloß.«
     

Eine seltsame Geschichte - und ein neuer Freund 
    Die drei
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