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Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel

Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel

Titel: Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel
Autoren: Enid Blyton
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entlangrudern muß, sonst sitzt man plötzlich mitten auf einem Felsen fest. Es ist ein gefährliches Stück Küste. Auch eine Menge Wracks liegen hier herum.«
    »Wracks!« schrie Julian. Seine Augen leuchteten. »Herrlich!
    Ich habe noch nie ein altes Wrack gesehen. Kann man irgendwo eines durchstöbern?«
    »Jetzt nicht mehr«, sagte Georg. »Sie sind alle weggeräumt worden. Bis auf eins, und das liegt an der anderen Seite der Insel, tief unten im Wasser. Du kannst gerade den zerbrochenen Mast sehen, wenn du an einem windstillen Tag darüberruderst und ins Wasser blickst. Das Wrack gehört mir übrigens auch«, fügte sie stolz hinzu.
    Diesmal wollten die Kinder ihrer Kusine wirklich keinen Glauben schenken. Aber sie nickte beharrlich mit dem Kopf.
    »Ja«, sagte sie, »es war ein Schiff, das einem meiner Ur-Ur-Urgroßväter oder irgend so jemandem gehörte. Er führte Gold, große Goldbarren, in seinem Schiff heim, und da lief es an der Felseninsel auf eine Klippe.«
    »Oh - und was geschah mit dem Gold?« fragte Anne und riß dabei die Augen weit auf.
    »Niemand weiß es«, entgegnete Georg. »Ich nehme an, es wurde aus dem Schiff gestohlen. Es sind Taucher hinuntergestiegen, natürlich, aber sie konnten kein Gold finden.«
    »Bei Gott - das klingt ja aufregend«, meinte Julian. »Ich wünschte, ich könnte das Wrack einmal sehen.«
    »Gut - wir können vielleicht heute nachmittag hinfahren, wenn die Flut zurückgeht«, sagte Georg. »Das Wetter ist heute so ruhig und klar. Es ist sicherlich etwas zu sehen.«
    »Oh, fein!« rief Anne. »Ich wünsche sehnlich, ein richtig lebendiges Wrack zu sehen.«
    Die anderen lachten. »Nun, es wird nicht sehr lebendig sein«, meinte Dick mit einem Seitenblick auf seine Schwester.
    »Übrigens, Georg, was hältst du von einem Bad?«
    »Ich muß zuerst gehen und Tim holen«, sagte Georg und erhob sich.
    »Wer ist Tim?« wollte Dick wissen.
    »Könnt ihr ein Geheimnis hüten?« fragte Georg. »Das braucht niemand zu Hause zu wissen.«
    »Auf, verrate dein Geheimnis«, forderte Julian sie auf. »Du kannst es uns ruhig erzählen. Wir sind keine Petzer.«
    »Tim ist mein allerbester Freund«, sagte Georg. »Ich könnte nicht ohne ihn sein. Aber Vater und Mutter mögen ihn nicht, so muß ich ihn heimlich um mich haben. Ich gehe jetzt und hole ihn.«
    Sie lief über den Klippenweg fort. Die drei schauten ihr nach.
    Georg war doch das seltsamste Mädel, das ihnen je begegnet war.
    »Wer in aller Welt mag nur Tim sein?« wunderte sich Julian.
    »Irgend so ein Fischerjunge, vermute ich, von dem Georgs Eltern nichts wissen wollen.«
    Die Kinder legten sich zurück in den warmen Sand und warteten. Nicht lange, da hörten sie Georgs Stimme von der Klippe her rufen: »Komm, Tim, komm!«
    Die drei setzten sich schnell auf, um nach Tim Ausschau zu halten. Sie sahen aber keinen Fischerjungen - sondern einen großen braunen Hund, eine Promenadenmischung, mit einem unwahrscheinlich langen Schwanz und einem so großen, breiten Maul, daß es aussah, als ob der Hund lachte. Schwanzwedelnd umsprang er Georg. Sie hatte inzwischen die Kinder erreicht.
    »Das ist Tim«, sagte sie. »Findet ihr nicht, daß er einfach vollkommen ist?«
    Davon war er allerdings weit entfernt. Er hatte eine fast lächerliche Körperform, sein Kopf war zu lang, seine Ohren zu spitz, der Schwanz zu lang.
    Es war unmöglich, seine Rasse festzustellen. Aber er gebärdete sich so vergnügt und war überhaupt eine so freundliche, täppische und lustige Kreatur, daß jedes der Kinder ihn sofort ins Herz schloß.
    »Oh, Liebling«, sagte Anne, und schon hatte sie einen feuchten Lecker auf der Nase.
    »Ich sage euch ja, er ist großartig«, bemerkte Dick und gab Tim einen freundlichen Klaps, worauf der Hund drei-, viermal voll Begeisterung um ihn herumsprang.
    »Ich wünschte, ich hätte eine n solchen Hund«, erklärte Julian, der Hunde wirklich liebte und schon immer gern selbst einen gehabt hätte. »Ja, Georg, der ist in Ordnung. Bist du nicht stolz auf ihn?«
    Das kleine Mädchen lächelte, ihr Gesicht war auf einmal ganz verändert, es wurde sonnig und schön. Sie setzte sich in den Sand, und der Hund legte sich neben sie. Wo er nur ein Stück bloße Haut entdecken konnte, versuchte er, sie mit seiner langen Zunge zu lecken.
    »Ich liebe ihn schrecklich«, sagte sie.
    »Ich entdeckte ihn draußen im Moor, als er noch ganz jung war, vor einem Jahr, und nahm ihn mit nach Hause.

     
    Zuerst hatte ihn auch Mutter gern, aber
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