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Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel

Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel

Titel: Fünf Freunde Erforschen Die Schatzinsel
Autoren: Enid Blyton
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den Tisch. Ein solches Benehmen dulde ich nicht.«
    Georg verließ das Zimmer, ohne ein Wort zu sagen, und ging in den Garten hinaus. Sie hatte gerade ein Stück Brot genommen und sich selbst noch etwas Käse abgeschnitten. Es blieb alles auf ihrem Teller zurück. Bestürzt starrten die Kinder auf den einsamen Teller. Anne war dem Weinen nahe. Wie konnte sie auch nur so töricht sein und vergessen, daß Tim nicht genannt werden durfte.
    »Bitte, rufe Georg zurück«, sagte sie zu Tante Fanny. »Sie wollte mich nicht stoßen. Es war nur ein Versehen.«
    Aber die Tante war sehr böse auf Georg. »Eßt nur ruhig weiter«, sagte sie zu den anderen. »Ich nehme an, Georg wird jetzt schmollen. Ach, sie ist ein schwieriges Kind!«
    Die anderen hätten sich an Georgs schlechter Laune nicht gestört. Sie befürchteten aber, daß das Mädchen sich weigern könnte, sie zum Wrack zu führen.
    So beendeten sie die Mahlzeit in aller Stille. Tante Fanny ging nachsehen, ob Onkel Quentin noch etwas Creme haben wollte.
    Er nahm das Essen in der Studierstube ein, ganz für sich allein.
    Sowie sie das Zimmer verlassen hatte, nahm Anne Georgs Teller mit dem Brot und dem Käse darauf und ging in den Garten hinaus. Die Jungen schalten sie nicht. Sie wußten gut, daß Annes Zunge sehr oft mit ihr davonlief - aber sie versuchte auch immer, hinterher alles wiedergutzumachen.

     
    Georg lag auf dem Rücken unter einem großen Baum im Garten. Anne ging leise zu ihr hin. »Es tut mir sehr leid, Georg«, begann sie. »Ich hätte beinahe einen Fehler gemacht.
    Hier sind dein Brot und dein Käse. Ich habe es dir mitgebracht.
    Ich verspreche dir auch, Tim niemals wieder zu erwähnen.«
    Georg setzte sich auf. »Ich habe gute Lust, dich nicht zum Wrack mitzunehmen - dummes Baby.«
    Annes Herz sank tief. Das gerade hatte sie befürchtet. »Nun«, sagte sie, »du brauchst es auch nicht. Aber nimm meine Brüder wenigstens mit. Sie haben ja nichts Dummes getan.
    Und übrigens - du hast mir ja schon einen ganz gehörigen Tritt versetzt. Sieh dir nur die Beule an.«
    Georg blickte auf das geschwollene Schienbein. Dann sah sie Anne an. »Wärst du nicht traurig, wenn ich Julian und Dick mitnähme und dich nicht?« fragte sie.
    »Natürlich«, sagte Anne. »Aber ich möchte nicht, daß sie um die Freude kommen, auch wenn ich es muß.«
    Impulsiv umarmte Georg Anne. Aber sofort sah sie verschämt an sich herunter. Denn - ein Junge hätte so etwas sicher nicht gemacht. Und sie wollte doch immer wie ein Junge handeln.
    »Es ist gut«, sagte sie barsch und nahm den Teller. »Du warst wirklich sehr töricht, beinahe! Aber dafür gab ich dir einen Tritt - so ist alles im Lot. Natürlich kannst du heute nachmittag mitkommen.«
    Anne rannte zurück, um den Jungen zu berichten, daß alles wieder in Ordnung sei. Eine Viertelstunde später liefen vier glückliche Kinder zum Strand hinunter. Neben dem Boot stand ein braungebrannter Fischerjunge. Er mochte vielleicht vierzehn Jahre alt sein. Er hatte Tim bei sich.
    »Das Boot ist klar, Meister Georg«, sagte er mit einem Grinsen, »und Tim ist auch bereit.«
    »Danke schön«, sagte Georg und hieß die anderen einsteigen.
    Tim hüpfte ebenfalls hinein. Unablässig wedelte sein Schwanz hin und her. Georg stieß das Boot in die Brandung und sprang geschickt hinein. Dann ergriff sie die Ruder.
    Sie ruderte hervorragend. Das Boot schoß über die blaue See dahin. Es war ein herrlicher Nachmittag, und die Kinder hatten ihre Freude daran, wie das Boot in den Wellen schaukelte. Tim stand am Bug und bellte jedesmal, wenn eine Welle hochkam und der Gischt über ihn stob.
    »Bei stürmischem Seegang ist es besonders spaßig«, sagte Georg.
    »Dann bellt Tim die großen Wellen an und wird richtig wütend, wenn sie ihn umspülen. Er kann übrigens ausgezeichnet schwimmen.«
    »Es ist fein, daß wir einen Hund bei uns haben«, sagte Anne, die bemüht war, ihren Fehler wiedergutzumachen.
    »Ich habe Tim so gern.«
    »Wau«, sagte Tim mit seiner tiefen Hundestimme und drehte sich um, um Annes Ohr zu belecken.
    »Er hat bestimmt verstanden, was ich sagte«, rief sie entzückt.
    »Natürlich«, sagte Georg, »er versteht jedes einzelne Wort.«
    »Seht nur - die Insel«, rief Julian plötzlich ganz aufgeregt.
    »Sie ist größer, als ich dachte. Und das Schloß dort - ach, ich -
    ich finde es wahnsinnig aufregend.«
    Das Boot drehte an die Insel heran. Die Kinder sahen, daß überall scharfe Felsen bis dicht unter und über die
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