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Fünf Freunde Auf Schmugglerjag

Fünf Freunde Auf Schmugglerjag

Titel: Fünf Freunde Auf Schmugglerjag
Autoren: Enid Blyton
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wissen, dass Tim hier mit dir zusammen schlafen darf, im Internat ging das ja auch nicht«, sagte Anne und schlüpfte ins Bett. »Tante Fanny denkt, er ist in seinem Korb.«
    »Ich kann ihm doch nicht verbieten, nachts in mein Bett zu kriechen, wenn er keine Lust hat, im Körbchen zu schlafen«, entgegnete Georg.
    »So ist’s recht, Tim, mein Guter, wärme mir die Füße. Wo ist deine schwarze Nase? Ich möchte sie mal streicheln. Gute Nacht, Tim! Gute Nacht, Anne!«
    »Gute Nacht«, sagte Anne verschlafen. »Hoffentlich kommt dieser Rußpeter. Das gäbe einen Mordsspaß, meinst du nicht auch?«
    »Ja, Anne. Und mein Vater könnte sich mit Herrn Schwarz abgeben, anstatt mit uns spazieren zu gehen«, fügte Georg hinzu. »Mein Vater meint es nicht so, aber er ist oft ein richtiger Spielverderber.«
    »Ich habe den Eindruck, dass er nie richtig froh und lustig ist, immer nur so ernst«, bestätigte Anne.
    Ein lautes Krachen ließ die beiden Mädchen in die Höhe fahren.
    »Das war die Badezimmertür«, sagte Georg mit einem Seufzer. »Einer der Jungen muss sie offen gelassen haben.
    Meinen Vater macht dieses Geräusch immer ganz wild. Da, schon wieder.«
    »Julian oder Dick werden die Tür schon zumachen«, meinte Anne, die gerade anfing sich im Bett mollig und warm zu fühlen.
    Aber die beiden Jungen dachten dasselbe von Georg und Anne, und so stand niemand auf, und das Knarren und Schlagen der Tür ging weiter.
    Auf einmal ließ sich Onkel Quentins Stimme vernehmen. Sie übertönte den Sturm.
    »Wird denn endlich einer von euch die Tür schließen! Wie soll ich bei diesem Krach arbeiten können?!«
    Die vier Kinder waren mit einem Satz aus dem Bett. Auch Tim sprang heraus. Irgendeines der Kinder stolperte über ihn, als sie zur Badezimmertür rannten. Das gab eine Balgerei und Kicherei. Als sich Onkel Quentins Schritte von der Treppe entfernten, schlichen die fünf wieder in ihre Zimmer.
    Der Sturm tobte mit unverminderter Gewalt. Onkel Quentin und Tante Fanny gingen auch bald zu Bett. Die Tür ihres Schlafzimmers flog Onkel Quentin aus der Hand und schlug so heftig zu, dass eine Vase vom Sims fiel.
    Onkel Quentin stand da, fast zu Tode erschrocken. »Dieser verwünschte Sturm!«, sagte er wütend. »So hat noch nie ein Unwetter getobt, seit wir hier wohnen.

     
    Wenn das so weitergeht, wird es auch noch die Fischerboote in Stücke schlagen, selbst wenn sie fest in der Bucht verankert sind.«
    »Der Sturm wird sich schon von selbst austoben«, besänftigte ihn Tante Fanny. »Gewöhnlich beruhigt sich das Wetter gegen Morgen.«
    Diesmal irrte sie sich jedoch. Der Sturm ließ nicht nach. Er tobte sogar noch heftiger um das Haus. Es hörte sich an, als ob ein lebendes Wesen schrie und heulte. Niemand konnte schlafen.
    Tim hob ein lautes Gewinsel an, es wurde ihm angst und bange von dem Rütteln, Beben und Toben da draußen.
    Gegen Morgen schien sich der Sturm noch zu steigern. Er ließ das ganze Haus erzittern. Anne hatte so etwas noch nie erlebt.
    Sie lag im Bett und bebte vor Angst. Plötzlich ertönte ein seltsames Geräusch.
    Ein lautes und jammervolles Stöhnen und Knirschen, als sterbe jemand in großer Not. Die Mädchen setzten sich erschreckt auf. Was mochte das sein?
    Die Jungen hatten es auch gehört. Julian sprang aus dem Bett und rannte ans Fenster. Draußen stand die alte Esche, groß und schwarz.
    Ab und zu fiel auf sie das fahle Licht des Mondes. Die Äste und der Stamm neigten sich immer näher auf das Haus zu.
    »Die Esche stürzt um!«, rief Julian aufgeregt. »Sie wird auf das Haus fallen! Schnell! Warn die Mädchen!«
    Julian rannte auf den Treppenabsatz und schrie, so laut er konnte: »Onkel! Tante! Georg und Anne! Kommt sofort her!
    Die alte Esche stürzt um!«
    Georg sprang aus dem Bett, schlüpfte in ihren Morgenrock, rüttelte Anne und raste zur Tür, Tim hinter ihr drein. Die Kleine war im Nu an ihrer Seite.
    Onkel Quentin war schnell in seinen Bademantel geschlüpft und erschien an der Tür.
    »Was soll der Lärm? Was ist?«
    »Tante Fanny, komm doch, die Esche kippt um. Hört ihr nicht das schreckliche Krachen und Ächzen und Stöhnen?«, rief Julian immer ungeduldiger und aufgeregter. »Der Baum wird gleich aufs Dach fallen und die Schlafzimmer zerstören.
    Schnell! Gleich ist es so weit!«
    Alle eilten atemlos die Treppe hinab. Keine Sekunde zu früh.
    Mit einem entsetzlichen Jammerlaut stürzte der große alte Baum entwurzelt auf das Dach des Felsenhauses. Es gab einen furchtbaren Krach.
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