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Fünf Freunde Auf Großer Fahrt

Fünf Freunde Auf Großer Fahrt

Titel: Fünf Freunde Auf Großer Fahrt
Autoren: Enid Blyton
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glitzerten klar. Tim mußte wieder im Ruineneingang wachen. Die Kinder saßen unten im Kellerraum, wo sie sich einige Kerzen angezündet hatten.
    Zusammengekuschelt lagen sie auf dem Heidekraut.
    »Ich kann nicht schlafen«, jammerte Anne.
    »Ich bin viel zu aufgeregt.«
    »Dann schlafe nicht«, riet Dick.
    »Ruh dich nur ein wenig aus und wecke uns rechtzeitig!«
    Anne blieb als einzige wach. Sie lag mit offenen Augen da und dachte über das Abenteuer nach. Gerieten nicht einige Kinder immer wieder in Abenteuer, andere hingegen niemals? Anne meinte, es sei viel hübscher, von Abenteuern zu lesen, als sie selbst zu erleben. Wahrscheinlich aber wollten die Kinder, die nur davon lasen, ein richtiges Abenteuer wirklich mitmachen.
    Wie ungerecht doch alles im Leben verteilt war!
    Zehn Minuten vor elf Uhr weckte Anne die anderen. Sie schüttelte zuerst Georg, dann die Jungen. Es war ziemlich schwer, sie wach zu kriegen, denn sie hatten sehr tief geschlafen.
    Aber bald waren alle munter und flüsterten aufgeregt miteinander.
    »Wo ist das Seil?«
    »Hier!«
    »Zieht lieber Pullover und Jacken an. Es wird eiskalt am Wasser sein.«
    »Alles fertig? Keinen Laut jetzt!«
    Tim war sofort hinuntergekommen, als er die Kinder hörte. Er wußte, daß er mäuschenstill sein mußte. Natürlich ahnte er, daß er heute nacht bei einem Abenteuer mit dabei sein würde. Der Mond stand hoch am Himmel. Obgleich er noch nicht voll war, gab er doch ein gutes Licht. Hin und wieder verschwand er hinter ein paar kleinen Wölkchen. Sofort wurden Wald und See stockdunkel. Aber das dauerte nicht lange, dann leuchtete er wieder mit seinem fahlen Licht.
    »Nichts zu sehen von den beiden?« flüsterte Dick.
    Julian blieb im Hauseingang stehen und schaute zu den Zelten hinüber. Nein - dort war zwar alles ruhig, aber es war doch sicherer, wenn sie im Schatten der Bäume weiterschlichen.
    »Wir dürfen es nicht drauf ankommen lassen, daß sie uns jetzt entdecken«, flüsterte Julian und gab seine Anweisungen.
    »Haltet euch immer im Schatten. Georg, gib acht, daß Tim nicht davonläuft!« Sie schlichen vorsichtig zum Seeufer hinunter. Das Wasser schimmerte im Mondlicht, es war hübsch anzusehen, wie das Licht aufs Wasser fiel. Der See sah dunkel und unheimlich aus. Anne wünschte sich, einen Laut zu hören, und sei es auch nur das leichte Geplätscher der Wellen gegen das Ufer. Aber es herrschte Totenstille. Sie zogen wieder das Floß hervor. Nun kletterten die Kinder darauf und freuten sich, wie die Ruder leise ins Wasser platschten. Tim war sehr aufgeregt. Vor Freude leckte er nacheinander die Kinder ab. Er liebte es, des Nachts im Freien zu sein. Der Mond schien auf die kleine Gesellschaft und versilberte jede Welle, die durch das Paddeln entstand.
    »Was für eine he rrliche Nacht«, meinte Anne und blickte auf die Bäume, die am Ufer des Sees standen.

     
    »Es ist so still und friedlich hier.« In diesem Augenblick rief eine Eule laut von einem der Bäume. Anne fuhr erschrocken hoch.
    »Verschreie bloß nicht die himmlische Ruhe, sonst fangen alle Eulen an zu rufen«, neckte sie Julian.
    »Aber du hast recht, es ist eine wunderschöne Nacht. Wie spiegelglatt der See ist! Ob es hier jemals Wellen gibt? Ich kann mir vorstellen, daß er sogar bei Sturm still ist!«
    »Das ist ein eigenartiger See«, meinte Dick.
    »Tim, hör endlich auf, mein Ohr dauernd abzulecken. Sagt mal, sollten wir nicht unsere vier Punkte suchen?«
    »Wir wissen jetzt ungefähr, wohin wir paddeln müssen«, sagte Julian.
    »Dann werden wir schnell den Korken und die Schachtel finden. Bis jetzt halten wir den richtigen Kurs.« Georg erblickte bald den Hohen Stein, auch der Spitzberg zeigte sich.
    Gleich darauf leuchtete der Kirchturm im Mondlicht.
    »Ich wette, daß Nagel bei Mondschein seine Beute versenkt hat«, meinte Julian.
    »Man sieht jetzt diese Punkte so deutlich - sogar den Hohen Stein. Ich möchte gerne wissen, was das eigentlich ist. Es sieht aus wie ein großer steinerner Wegweiser, vielleicht ist es sogar ein Denkmal.«
    »Ich sehe den Schornstein«, rief Anne.
    »Jetzt sind alle vier Punkte in Sicht - gleich werden wir beim Korken sein!«
    »Da sind wir schon!« sagte Dick.
    »Hier schwimmen Korken und Schachtel!
    Wie schlau wir doch gewesen sind! ich bewundere geradezu die fünf Freunde!«
    »Dummkopf«, lachte Julian.
    »Dick, zieh dich aus, wir fangen gleich mit der Arbeit an.
    Brrrr, ist das kalt!« Die beiden Jungen hatten sich sofort ausgezogen und legten
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