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Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka

Titel: Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka
Autoren: Chris Helmbrecht
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Mann«.
    »So ein Blödsinn!«
    »Das sind Männersachen, davon hast du keine Ahnung. Das ist nicht mal russisch«, lalle ich und torkle nach Hause.

Das Ding mit den russischen Frauen
    Paul ist mein erster deutscher Kontakt in Moskau. Meine Schwester kennt die Mutter einer Berliner Freundin von ihm. Sie chatten oft im Internet und haben herausgefunden, dass wir beide gerade nach Moskau gezogen sind. Ich treffe Paul erst fünf Monate, nachdem ich in Moskau angekommen bin. Wir sind uns sofort sympathisch und haben eine Menge Gemeinsamkeiten. Beim »Altmänner-Skateboardfahren« in einem Skatepark in Moskaus Vorstadt sieht Paul mein Board. Auf dessen Unterseite klebt noch das Gepäckklebeband mit der Flugnummer meiner Einreise nach Russland.
    »Aha, du bischt also au am 16. Oktober nach Moschkau g’floge«, meint Paul in bestem Schwäbisch.
    »Ja genau. Du auch? Ist ja irre.«
    Danach stellt sich heraus, dass wir beide auch noch im gleichen Flieger saßen. Beide unterwegs nach Moskau, um dort zu leben.
    Zwei Jahre später.
    »Du, ich hab seit letztem Wochenende eine neue Freundin«, meint Paul am Telefon. »Sie ist zwar noch ein bisschen jung, aber so cool und so sexy. Die will die ganze Zeit nur ficken und liest mir jeden Wunsch von den Augen ab.«
    »Kommt mir bekannt vor«, antworte ich und gebe Paul die Kurzfassung meiner Theorie, dass deutsche Männer und Russinnen nicht gut zusammenpassen und die Beziehung meistens mit einem Drama endet. Dabei beziehe ich mich nicht nur auf meine eigenen Erfahrungen. Über die Jahre habe ich zu viele Liebschaften und sogar Ehen in die Brüche gehen sehen, und immer waren es ähnliche Gründe für die Trennung.
    Russische Männer wachsen von den Frauen in ihrer Familie gut behütet auf. Sie müssen sich um nichts kümmern und sind in der Regel sehr unselbstständig, wenn es um Hausarbeit, Klamotten oder das tägliche Leben geht. Die Mama kümmert sich um alles und trifft die notwendigen Entscheidungen. Später übernimmt das dann eine der Freundinnen. In der Regel passiert das mit Mitte zwanzig. Alleinstehende fünfundzwanzigjährige Frauen in Russland fühlen sich wie fünfunddreißig und haben es eilig, endlich unter die Haube zu kommen. Die frisch Verheirateten ziehen dann entweder bei einem der Elternpaare ein, oder sie bekommen von der Familie eine Wohnung zur Verfügung gestellt. Die Freundin übernimmt danach die Rolle der Mutter und hat das Sagen. Das deckt sich vielleicht nicht mit dem Macho-Bild, das wir Deutsche von russischen Männern haben, aber zu Hause haben die Frauen die Hosen an.
    Die russischen Frauen bekommen die notwendigen Fähigkeiten schon früh anerzogen und sehen auch in ihrer Familie keine anderen Rollenmodelle. Das äußert sich konkret in vielen Bereichen des täglichen Lebens. Russische Frauen tragen ihren Koffer nie selbst. Auch nicht, wenn der Mann schon voll beladen ist und die Zeit knapp wird. Auch keine zwei Meter, denn es geht ums Prinzip. Das ist sein Problem, und er muss sich darum kümmern. Den Müll bringen generell die Männer raus. Und manchmal steht man fertig angezogen in der Tür, auf dem Weg zu einem Geschäftstreffen oder einem Familienfest. »So kannst du doch nicht aus dem Haus gehen«, sagt sie dann, obwohl man den Anzug trägt, der letztes Mal noch O.K. war. Man hat den Fehler gemacht, nicht zu fragen, ob man genau dieses Outfit tragen darf. In diesem Fall hat man keine Chance, selbst wenn wir ohnehin schon viel zu spät dran sind, weil sie die ganze Zeit vor dem Spiegel verbummelt hat. Beim Einkaufen im Supermarkt ist es das Gleiche. Der Mann schiebt den Einkaufswagen und muss bezahlen, aber damit beschränken sich seine Rechte auch schon. Die Auswahl der Produkte, die im Einkaufswagen landen, wird von der Frau getroffen. Diese Liste an Beispielen könnte noch über mehrere Seiten fortgesetzt werden, aber ich denke, man versteht den Punkt.
    Das alleine ist aber noch nicht genug. Es gibt andere Reibungspunkte in einer deutsch-russischen Beziehung. Russen mögen es sehr emotional. Eine partnerschaftliche emanzipierte Beziehung, wie wir sie in Deutschland kennen, ist den Russen zu langweilig. Nein, wenn man sich nicht streitet, liebt man einander nicht. So werden regelmäßig Streits aus dem Nichts heraufbeschworen, nur um den anderen dazu zu bringen, seine Liebe zu beweisen. Beantwortet man die Streitsucht einer russischen Frau nicht, oder ist sogar defensiv und versucht, zu beschwichtigen, dann heißt das, dass man seine Russin
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