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Fuck

Fuck

Titel: Fuck
Autoren: Kooky Rooster
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einen Arm in die Luft gereckt und
'Strike'
gerufen.
    „Das Leben geht manchmal nicht den direkten Weg.“ Ich lächelte schief und dachte an die Umstände, die mir meine Frau Katja und meine Tochter Sophie beschert hatten. „Wir leben getrennt. Meine Frau weiß, dass ich schwul bin, meine Eltern ebenfalls, auch wenn sie damit nicht umgehen können. Ich hatte bereits Partnerschaften mit Männern. Was meine sexuellen Neigungen betrifft, ist also alles bestens.“
    Von wegen. Seit zwei Jahren welkte ich – Sex und Liebe betreffend – vor mich hin. Und Leo? Ein klebriger Speer bohrte sich durch meine Eingeweide. Seit Leo in diese Firma gekommen war, erlebte ich mit meiner Hand Flitterwochen – nur machte mich das eher hungriger, als dass es meine Lust besänftigte.
    Der Arzt verdaute erst einmal seine Enttäuschung, indem er ein Kartendeck der geöffneten Partie Solitär mit Erfolg ablegte. Dabei hallten offenbar Inhalte meiner Schilderungen in seinem Inneren wider.
    „Sie haben behauptet, Ihre Halluzination sei nach einem Fluch aufgetaucht. Haben Sie schon einmal versucht, dieses Experiment zu wiederholen?“, fragte der Arzt schließlich.
    „Nein“, gestand ich, „aber der Vorfall ereignete sich ja auch erst gestern.“
    „Nun, Herr …“
    „Bach“, erklärte ich ein weiteres Mal, „Simon Bach.“
    „Richtig, Herr Bach, dann schlage ich Ihnen vor, Sie probieren es einfach heute Abend wieder aus.“ In den Körper des Arztes kam plötzlich Bewegung, er erhob sich und forderte mich damit wortlos auf, selbiges zu tun.
    „Darf ich Ihnen noch eine indiskrete Frage stellen?“ Er lehnte sich mit einem gespielt verschwörerischen Blick nach vorn und blickte mich über den Rand der Brille hinweg an: „Was haben Sie sich gewünscht?“
    „Dass er meinen Computer auf den neuesten Stand bringt“, verriet ich.
    Das überraschte ihn.
    „Da haben Sie aber ein gewaltiges Angebot abgeschlagen, was? Hohoho!“, lachte er, hielt sich seinen runden bebenden Bauch und erinnerte mich an Santa Claus. Er war beleidigend gut drauf, jetzt, wo er die Audienz beendete. „Wenn Sie Fuck heute rufen, überlegen Sie sich gut, ob sie seinem Namen nicht doch noch alle Ehre machen wollen.“ Zu allem Überfluss zwinkerte er auch noch und hielt mir seine Pranke entgegen, um mich zu verabschieden.
    „Ich werde mir das überlegen“, antwortete ich artig und ergriff seine Hand.
    Als ich sie zurückziehen wollte, hielt er sie fest und forderte in väterlichem Tonfall: „Und blinzeln Sie, Herr Bach, blinzeln Sie. Eine Halluzination können Sie nicht verhindern, indem Sie Ihr Augenlicht verlieren. Sie ist da drin“, erklärte er und tippte sich auf die Stirn.
    Na – in seinem Kopf bestimmt, dachte ich, nickte aber brav, ließ mich zur Tür schieben und hörte, wie er nach mir prompt den Schlüssel im Schloss herumdrehte.

– Dirty 'Harry und Sally' –
    Als ich aus der Praxis kam war es kurz vor der Mittagspause, also ersparte ich mir den Weg ins Büro und begab mich direkt in die Betriebskantine. Ich war überrascht, welch reger Betrieb bereits herrschte. Das vegetarische Angebot des Tages war: Kuhfladen mit trockener Garnitur aus sperrigen Salatblättern und wässrigen Tomaten. Yummi!
    Ich stocherte eine Weile lustlos in meinem Essen herum. Wollte ich heute Abend
wirklich
ein weiteres Mal Fuck rufen? Nach dem, was er mir angetan hatte? Okay, es war ja nur ein Traum gewesen, aber ein wirklich schlimmer. Ich schloss die Augen und ließ mein inneres Auge über die Traumversion von Leos prallem Schwanz gleiten, der im beinahe selben Winkel vor seinem Bauch emporragte, in dem Fuck in seinem knackigen Arsch steckte. Ich musste zugestehen, dass dieses innere Bild auch seine anregenden Seiten hatte. Und – es war doch nur ein Traum gewesen.
    Rasch öffnete ich wieder die Augen, denn die Knöpfe meiner Jeans mussten heute ohnehin schon sehr viel aushalten.
    Leo! Ich schluckte und spürte Panik in mir aufsteigen. Er stand bei der Ausgabe, wählte ein Getränk, schob sein Tablett geduldig weiter, wartete, bis er an der Reihe war. Schön einer nach dem anderen, wie bei der Musterung, nur dass man in der Kantine nicht nackt sein musste und die Behörde untersagte, Eier mit der Hand anzufassen.
    Hoffentlich sah er mich nicht! Wie hatte ich so unvorsichtig sein können? Ich konzentrierte mich auf meinen Teller, schob Salatblätter und Tomaten hin und her. In meinem Hals war eine Klappe heruntergegangen, eine weitere in meinem Magen, nun konnte
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