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Fuck

Fuck

Titel: Fuck
Autoren: Kooky Rooster
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ich garantiert nicht essen.
    Plötzlich schob sich ein Tablett auf den Tisch, berührte dabei sanft meines. Ich wagte nicht aufzusehen, aber ich erkannte die Sehnen und Adern der Hände, die Knöchel und Fingernägel und spürte meinen Herzschlag im Bauch.
    „Was hat der Arzt gesagt?“ Das fragile Vibrieren in Leos Stimme sog alle Spannung aus meinem Körper. Gleich würde ich wie ein kraftloser Formwandler vom Sessel klatschen. Ich zwang mich ihn anzusehen, ein Kunststück, da er genau in diesem Moment mit seinem Knie an meines stieß. Es war wohl unabsichtlich passiert, als er sich mir gegenüber auf den Sessel gesetzt hatte, aber er zog es nicht weg. Ich konnte an nichts anderes mehr denken, als an mein Bein, an diese kleine, heiße Stelle, an der sich unsere Körper berührten.
    „Ist es nun eine Bindehautentzündung?“, bohrte Leo nach, da ich nicht reagierte.
    „Ja. Nein“, faselte ich und mein Gesicht wurde fast taub vor Aufregung, als sein Blick, unter seinen dunklen Wimpern hindurch, in meinen schlüpfte, von dort aus mein Innerstes hinabkletterte und es warm und feucht liebkoste. Leo war ein Mann, der es schaffen konnte, dass ich abspritzte, nur weil er mich ansah. Ich spürte in der Tat, wie sich die Säfte zusammenbrauten und die Muskeln meiner Schenkel sich spannten. Ich krallte die Faust um das Besteck, bis meine Knöchel weiß anliefen, verkrampfte die Fußsohlen und fühlte den Impulsen nach, die sein Knie in meines entlud.
    „Was denn nun?
Ja
oder
nein
?“ Dabei bohrten sich Grübchen in seine Wangen. Ich konnte nichts sagen, mein Hirn war leer.
'Konzentriere dich!'
, mahnte ich mich,
'oder denk zumindest an etwas Ekliges, denn dein Körper wandert auf einem besorgniserregend sinnlichen Pfad und – um es mit Nachdruck zu betonen – das gehört NICHT in eine Kantine.'
    Leo stützte seine Ellenbogen auf dem Tisch ab und neigte sich vor, um mir tiefer in die Augen sehen zu können. Dabei rutschte sein Knie ein wenig an meinem herum, er zog es aber nicht weg. Ich rang nach Luft, Erregung flutschte meine Wirbelsäule herab, schlängelte sich glitschig zwischen meine Arschbacken, leckte an meinem Anus und schlüpfte schließlich frech hindurch, direkt in mich herein.
    „Schaut schon viel besser aus“, stellte er fest und auch wenn sein Mund immer noch zu weit weg war, um ihn zu küssen, spürte ich seinen Atem.
    Jetzt, wo er nicht mehr die Beschaffenheit meiner Augen inspizierte, musterte er meine Lippen.
    Ich spürte es kommen.
    Ich konnte nichts mehr tun, es nicht mehr aufhalten.
    Es rollte sich über meinen Schwanz, schälte mich aus dem Kokon der Beherrschung, entblößte mich unter meinem Gewand, kribbelte über meine Haut. Meine Bauchmuskeln zerrten an meinem Nabel, ich kniff meinen Hintern zusammen und mahlte mit dem Kiefer. Schlagartig war ich von einem Schweißfilm überzogen und ergoss mich in meine Hose, hinterließ einen klebrigen, nassen Fleck.
    Ich versuchte, zumindest meine Mimik, meine Gestik, meine Stimmbänder unter Kontrolle zu halten. Es war einfacher, mit den akuten Symptomen meines Orgasmus zu kämpfen, den zehrenden Verkrampfungen. Aber die darauf folgende satte Erleichterung entließ viel zu schnell meine Beherrschung. Meine Schultern sanken, die Fäuste erschlafften, meine Beine klappten auseinander, die Wirbelsäule schrumpfte zu einem Rundrücken und mein Gesicht verlor sich in erlöster Debilität.
    Das war
'Harry und Sally'
auf die ehrliche, dreckige Art: unter den nüchternen Neonröhren der Betriebskantine und mit echtem Sperma. Dafür lautlos.
    So etwas war mir noch nie passiert. Aus halboffenen Augen blinzelte ich Leo an und ein Grinsen klebte in meinem Gesicht, das sich einfach nicht ausradieren ließ.
    Auf Leos Stirn hatten sich tiefe Furchen gebildet. Er wirkte, als könne er seiner eigenen Wahrnehmung nicht trauen. Der Arme!
    „Danke!“, rutschte es aus mir heraus.
    Leos Mund öffnete sich, wobei sich seine Unterlippe nur widerwillig von der oberen löste – die Zunge trennte sie barsch und formulierte ein lautloses
'Fuck!'
.
    Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich aufgestanden und hinausgerannt! Raus aus der Kantine, dem Haus, der Stadt, raus aus dem Land über Berge und Wiesen, durch Flüsse und Täler, wäre zügig durchs Meer geschwommen, mit bloßen Armen auf Eisschollen davongepaddelt, um mich auf dem einsamsten Fleckchen Erde einzugraben. Ich konnte mich aber nicht bewegen, fürchtete, meine postorgiastisch erweichten Beine würden unter mir
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