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Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)

Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)

Titel: Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
Autoren: Nora Roberts
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Fenstern eines Ballsaals herüberwehte. Wie das Licht sämtliche Umrisse silbern färbte, genau wie im Film. Wie ihr Herz klopfen würde (genau wie jetzt, da sie sich das Ganze ausmalte).
    Sie sehnte sich danach, bei Mondschein in einem verschwiegenen Garten zu tanzen.
    Sie war elf.
    Weil sie genau vor sich sehen konnte, wie es sein sollte - sein würde -, beschrieb sie ihren besten Freundinnen die Szenerie in allen Einzelheiten.
    Wenn die drei Freundinnen bei der vierten übernachteten,
redeten sie stundenlang über alles Mögliche, hörten Musik oder schauten sich Filme an. Sie durften so lange aufbleiben, wie sie wollten, sogar die ganze Nacht. Obwohl das noch keine von ihnen geschafft hatte. Noch nicht.
    Wenn sie bei Parker schliefen, durften sie, sofern das Wetter es erlaubte, bis Mitternacht auf der Terrasse vor deren Zimmer sitzen oder spielen. Im Frühling, ihrer bevorzugten Jahreszeit dort, liebte Emma es, auf dieser Terrasse zu stehen, den Duft der Gärten von Brown Estate einzuatmen und auf das Grün des Grases zu blicken, falls der Gärtner an jenem Tag den Rasen gemäht hatte.
    Mrs Grady, die Haushälterin, brachte ihnen Kekse und Milch, manchmal auch kleine Törtchen. Hin und wieder kam Mrs Brown, um zu sehen, was sie so trieben.
    Meistens waren die vier Freundinnen jedoch unter sich.
    »Wenn ich erst mal eine erfolgreiche Geschäftsfrau bin und in New York lebe, habe ich keine Zeit mehr für Romantik.« Laurel, deren sonnengelbes Haar nach einer Behandlung mit Kool-Aid-Getränkepulverkonzentrat - Limonengeschmack - grün gestreift war, ließ ihren Sinn für Mode an Mackensies hellrotem Schopf aus.
    »Aber du brauchst Romantik«, beharrte Emma.
    »Nö.« Mit der Zunge zwischen den Zähnen flocht Laurel eine weitere Strähne von Macs Haar zu einem langen, dünnen Zopf. »Ich werde so wie meine Tante Jennifer. Sie erzählt meiner Mutter, sie hätte keine Zeit zum Heiraten, und sie bräuchte keinen Mann, um vollständig zu sein und so. Sie lebt in der Upper East Side und geht mit Madonna auf Partys. Mein Papa sagt, sie ist eine Emanze. Also werde ich eine Emanze und gehe mit Madonna auf Partys.«

    »Von wegen.« Mac schnaubte verächtlich. Der kurze Ruck an ihrem Zopf brachte sie zum Kichern. »Tanzen macht Spaß, und ich finde, Romantik ist okay, solange du dadurch nicht verblödest. Meine Mutter hat nichts als Romantik im Kopf. Höchstens Geld. Wahrscheinlich beides. Nach dem Motto, wie kann sie Romantik und Geld gleichzeitig kriegen.«
    »Das ist aber keine echte Romantik.« Emma rieb bei diesen Worten mit der Hand über Macs Bein. »Romantik ist, wenn man füreinander etwas tut, weil man verliebt ist. Ich wünschte, ich wäre schon alt genug, um verliebt zu sein.« Sie seufzte tief. »Das muss sich echt gut anfühlen.«
    »Wir sollten mal einen Jungen küssen und sehen, wie das ist.«
    Alle starrten auf Parker, die bäuchlings auf ihrem Bett lag und zuschaute, wie ihre Freundinnen Friseur spielten. »Wir könnten uns einen Jungen aussuchen und ihn dazu bringen, uns zu küssen. Wir sind fast zwölf. Wir müssen es ausprobieren und sehen, ob es uns gefällt.«
    Laurel kniff die Augen zusammen. »So als Experiment?«
    »Aber wen sollen wir küssen?«, fragte Emma.
    »Wir machen eine Liste.« Parker rollte sich auf dem Bett herum, um ihr neuestes Notizbuch vom Nachttisch zu nehmen. Auf dem Umschlag war ein Paar rosa Spitzenschuhe abgebildet. »Wir schreiben alle Jungs auf, die wir kennen, und dann, von welchen wir uns vorstellen können, sie zu küssen. Und warum oder warum nicht.«
    »Das klingt nicht wirklich romantisch.«
    Parker schenkte Emma ein kleines Lächeln. »Aber irgendwo müssen wir anfangen, und eine Liste ist immer hilfreich.
Also, Verwandte können wir, glaube ich, nicht nehmen. Ich meine, so wie Del.« Damit meinte sie ihren Bruder. »Oder einen von Emmas Brüdern. Außerdem sind Emmas Brüder viel zu alt.«
    Sie schlug eine neue Seite in ihrem Notizbuch auf. »Also …«
    »Manchmal stecken sie einem die Zunge in den Mund.«
    Macs Kommentar rief allgemeines Gequieke, Würgen und noch mehr Gekicher hervor.
    Parker rutschte vom Bett herunter, um sich neben Emma auf den Boden zu setzen. »Okay, wenn wir die Hauptliste fertig haben, können wir sie aufteilen. In Ja und Nein. Dann suchen wir aus der Ja-Liste aus. Wenn wir den Jungen, den wir ausgewählt haben, dazu bringen, uns zu küssen, müssen wir erzählen, wie es war. Und wenn er uns die Zunge in den Mund steckt, müssen wir wissen, wie
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