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Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)
Autoren: Nicole Stoye
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irgendeine Frau“, erklärte Keylam mit ruhiger Stimme. „Sie ist unsere Königin.“
    Arrow zuckte zusammen. Außerstande, ihre Gedanken zu ordnen, wandte sie sich ab und schaute mit leerem Blick zum Fenster. So viele hatten also schon so teuer für die Unwissenheit ihrer Art bezahlen müssen. Und im Gegensatz zu dem, was es Elaine abverlangte, waren Arrows Qualen doch nur ein seichter Windhauch im unbarmherzigen Sturm der Unendlichkeit.
    Es war an der Zeit, diesem Unsinn ein Ende zu bereiten. Mit einem tiefen Atemzug versuchte Arrow, klare Gedanken zu fassen. Als sie sich wieder gesammelt hatte, wandte sie sich ihrer Familie zu.
    „Es ist notwenig, mich in den nächsten Tagen unbeaufsichtigt zu lassen. Ab sofort sollten wir dem Warten ein Ende bereiten und unser Schicksal wieder in unsere eigenen Hände nehmen!“
    Spöttisch lachte Dewayne auf. „Und wie willst du das Anne erklären? Solange sie nicht weiß, was hier vor sich geht, wird sie dich unter gar keinen Umständen aus den Augen lassen.“
    Entschlossen funkelte Arrow ihn an. „Nun, dann ist dies wohl der richtige Moment, sie einzuweihen.“
    Erschrocken sprang Neve von ihrem Sessel auf. „Warte Arrow! Wir dürfen es ihr nicht sagen! Die Lady hat uns das Versprechen der Verschwiegenheit abgenommen!“
    Euch vielleicht, dache Arrow selbstgefällig. Und während die Elfe ihr noch immer verzweifelt hinterher rief, war Arrow schon auf dem Weg zu Anne.

    Zu allem Überfluss hatte Arrow auch noch Bon mit in die Sache hineingezogen. Nach einigen Schwierigkeiten, die für den Riesen recht niedrige Tür zu passieren, trug sie ihm und Anne das Anliegen der Grünen Lady vor.
    Vor Wut brodelnd schaute Dewayne zum Fenster. Wer ihn nicht kannte, hätte seine Miene niemals deuten können, denn äußerlich wirkte er sehr ruhig, doch innerlich explodierte er fast vor Zorn.
    „Aber wer sagt denn, dass sie dich auch noch aufsuchen will?“, fragte Anne forsch. „Vielleicht war diese Botschaft ja tatsächlich nur für Dewayne und Keylam gedacht. Ich denke, es wäre das Klügste, die beiden diese Angelegenheit regeln zu lassen.“
    Bevor Arrow sich verteidigen konnte, schritt Bon ein. „Wir werden nicht herausfinden, ob Perchta Arrow zu sehen wünscht, wenn wir Elaine nicht die Gelegenheit geben, sie allein anzutreffen.“
    „Und wer sagt dir, dass das keine Falle ist?“ Anne klang aufgebracht. Zwar hatte sie mehr als einmal bekannt gegeben, sich inzwischen mit Arrows Berufung abgefunden zu haben, doch ein jeder, der sie auch nur flüchtig kannte, wusste, dass es anders war. Arrow schätzte das. Sie liebte Anne sehr und wusste genau, dass sie sie nur beschützen wollte. Allerdings hatte sich lange schon herausgestellt, dass Arrow diese Vorsicht nicht weitergebracht hatte. Vielmehr behinderte sie das auf ihrem Weg. Dabei wollte sie es einfach nur hinter sich bringen – lieber heute als morgen. Als Belohnung erhoffte sie sich die Freiheit. Nichts wünschte sie sich sehnlicher, als endlich einen Weg beschreiten zu können, der ihr nicht vorherbestimmt war.
    Ruhelos lief Anne auf und ab. „Was machen wir, wenn es schiefgeht?“, fragte sie Bon aufgewühlt.
    „Anne, bitte – ich kenne die Antworten auf deine Fragen nicht. Aber vielleicht kannst du mir sagen, was wir machen, wenn dies unsere einzige Chance ist? Was wird geschehen, wenn Perchta uns ein Angebot unterbreitet, welches nur im Zusammenhang mit Verhandlungen aller drei Beseelter erfüllt werden kann?“
    Dewayne rollte mit den Augen. „Und wenn ich es euch noch drei Millionen Mal sagen muss – ich bin nicht beseelt! Ich war es nie und ich werde es nie sein. Und im Gegensatz zu den meisten Anwesenden hier bin ich dafür sehr dankbar!“
    „Seele hin oder her – von dir muss jedenfalls kein Teil deiner Selbst in der Verbannung nach dem Unauffindbaren suchen!“, fuhr Bon ihn an. „Du bist vollständig – darauf kommt es an!“
    Die Situation wurde immer angespannter und mit jedem Wort kochte die Wut bei allen Beteiligten weiter hoch.
    Arrow bekam Kopfschmerzen, während Anne und Bon ständig lauter wurden.
    Der schwangeren Neve wurde vor Aufregung ganz schwindelig, und als Smitt, der sich verbotenerweise hereingeschlichen hatte, ihr etwas Riechsalz unter die Nase hielt, übergab die Elfe sich auf seine Hand. Dies führte dazu, dass Dewayne eine Prügelei mit Smitt begann und Neve zwangsweise von der Diskussion ausgeschlossen wurde, da diese ihrem Wohlbefinden ganz offensichtlich nicht förderlich
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