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Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)
Autoren: Nicole Stoye
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Anne dich beschatten lässt. Sie hält es noch immer für gefährlich, dass du dich dieser Welt zu erkennen gegeben hast. Mit dieser Entscheidung hast du dir nicht nur Freunde gemacht. Feinde hattest du auch vorher schon genug, doch jetzt sind sie gefährlicher denn je!“
    Arrow erhob sich energisch aus ihrem Stuhl. „Willst du mir damit sagen dass du auf ihrer Seite stehst? Ich stehe zu meiner Entscheidung und habe sie auch nicht bereut.“ Entschlossen funkelte sie ihren Bruder an. Stille erfüllte den Raum und ließ die Anspannung nur noch größer werden.
    „Das reicht!“, schritt Keylam ein. „Es ist jetzt, wie es ist. Sich gegenseitig Vorwürfe und Schuldzuweisungen zu machen, ändert rein gar nichts! Und nur so nebenbei – vielleicht solltet ihr beide euch darüber im Klaren sein, dass der Zeitpunkt für eine Auseinandersetzung schlecht gewählt ist!“
    Keylam deutet auf Neve, die sich betroffen den Bauch streichelte.
    Zerknirscht schauten Arrow und Dewayne sich in die Augen und legten die Streitigkeiten im stillen Einverständnis bei.
    In den letzten Monaten war Arrow über sich hinausgewachsen. Sie hatte begonnen, Entscheidungen zu treffen – Entscheidungen, die nicht nur sie selbst, sondern ihr ganzes Volk betrafen. Noch nie hatte sie besonders viel auf Geheimnisse gegeben. Jemandem etwas Wichtiges vorzuenthalten, hatte sich aufgrund ihrer eigenen Erfahrung selten als nützlich erwiesen. Für sie machte es mehr Sinn, die Dinge direkt anzupacken.
    Obwohl Arrow und Dewayne sich noch immer sehr nahe standen, hatte sie diese Vorgehensweise nicht unbedingt enger zusammengeschweißt.
    Dafür verstanden sich Keylam und Dewayne mit jedem Gespräch besser. Nach Keylams Rückkehr bei Arrows Beinahe-Hochzeit mit Adam waren alle Zwistigkeiten wie weggeblasen. Noch bevor Arrow sich darüber freuen konnte, eine Sorge weniger zu haben, begannen die eigenen Meinungsverschiedenheiten mit ihrem Bruder. Eine Zeit lang hatte Keylam diese Entwicklung großes Kopfzerbrechen bereitet. Dabei war er völlig verwundert über Annes Desinteresse in dieser Angelegenheit. „Was hattest du erwartet?“, hatte sie ihn seinerzeit schulterzuckend gefragt. „Immerhin sind beide Melchiors Kinder – da wundert mich rein gar nichts. Gleicher Dickkopf, gleiche Uneinsichtigkeit ...“
    Keylam und Melchior waren vor langer Zeit sehr eng befreundet gewesen. Natürlich wusste Keylam, wie entschlossen der Vater der beiden einst war. Was er sich einmal in den Kopf gesetzt hatte, hatte ihm niemand ausreden können. Solange er mit dieser Zielstrebigkeit allein war, konnte man damit auch recht gut umgehen. Doch nun hatten auch noch beide seiner Sprösslinge diese Eigenschaft übernommen. Es war ein regelrechtes Feuerwerk der Entschlossenheit – und oftmals alles andere als einfach mit ihnen.
    „Worum ging es in eurer Unterhaltung?“, fragte Arrow ihren Bruder eingeschüchtert.
    Überrascht horchte Dewayne, der gerade in seine Gedanken vertieft war, auf. „Unterhaltung?“, entgegnete er verwirrt.
    „Das Gespräch mit der Lady“, sagte Arrow mit Nachdruck. „Was hat sie gewollt?“
    Resigniert atmete Dewayne tief durch. „Im Grunde war sie nur eine Botschafterin. Aber eigentlich betrifft sie diese Angelegenheit genauso sehr wie uns alle in diesem Raum.“
    Gespannt ruhte Arrows Blick auf Dewayne.
    „Sie hatte eine Nachricht“, warf Keylam ein, der die Anspannung nicht länger ertragen konnte, „von Perchta.“
    Arrow schreckte auf. „Das ist ein Scherz, oder?“, fragte sie fassungslos in die Runde.
    Niemand antwortete ihr. Alle Angesprochenen senkten den Blick.
    „Wie lautet die Nachricht?“, wollte Arrow wissen.
    „Frau Perchta wünscht ein Treffen“, antwortete Dewayne, „… mit uns. Sie will Verhandlungen bezüglich der Freilassung unseres Volkes aufnehmen.“
    „Sie will verhandeln?“ Arrow verstand nicht, was da gerade vor sich ging. Vor vielen hundert Jahren war das Volk der Nyriden, Geister, die über das Wetter geboten, aufgrund ihrer Unwissenheit in den dunklen Holunderwald verbannt worden. Zugegebenermaßen war diese strenge Bestrafung nicht ganz unbegründet gewesen, denn um ein Haar hätten sie diese wunderschöne Welt durch ihre Unerfahrenheit in Schutt und Asche gelegt. Monatelang hatten Arrow, Keylam, Neve und Dewayne nach einer Möglichkeit gesucht, die Nyriden aus dieser Verbannung und in ihre alte Welt zurück zu holen, doch plötzlich – nachdem die Situation aussichtsloser denn je erschienen war – bat
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