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Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)
Autoren: Nicole Stoye
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Frau Perchta um Verhandlungen.
    „Welchen Vorteil bringt ihr das?“, fragte Arrow verwirrt.
    „Au!“, schrie Keylam plötzlich und fasste sich an den Hinterkopf.
    Arrow musterte ihn besorgt. „Alles in Ordnung?“
    „Ja ...“, antwortete er zögerlich. „Es ist nur ... Gerade eben hat es sich so angefühlt, als hätte mir jemand ein ganzes Büschel Haare ausgerissen.“
    „Lass mal sehen.“ Aufmerksam tastete Arrow seinen Kopf ab, und als sie im nächsten Moment Keylams Blut an ihren Fingern betrachtete, runzelte sie ihre Stirn. „Wie eigenartig.“
    „Halb so wild“, winkte Keylam ab. „Vielleicht hat mich irgendwas gestochen. Das wird schon wieder.“
    Arrow nickte und wandte sich dann wieder an ihren Bruder. „Wo waren wir stehen geblieben?“
    „Frau Perchta“, entgegnete Neve. „Du wolltest wissen, welchen Nutzen sie aus einer Verhandlung ziehen könnte.“
    „Nun“, sagte Dewayne, bevor noch jemand die Gelegenheit bekam, ihm ins Wort zu fallen, „es bringt ihr genau den Vorteil, eine Verantwortung abzugeben, die für sie nie vorgesehen war.“
    Arrow musterte ihn entgeistert.
    „Die Nyriden gehören nicht in den Holunderwald“, warf Keylam ein. „Sie haben schlimme Dinge getan. Allerdings nur, weil sie es nicht besser wussten – weil sie nie die Chance hatten, den Umgang mit einer Seele zu erlernen. Frau Perchta hat sich ihnen nur vorübergehend angenommen. Sie hat sich einer Aufgabe gewidmet, der sie sich nicht hätte widmen müssen. Das Entscheidende dabei ist jedoch, dass ihr Entschluss uns allen das Leben gerettet hat.“
    „Und wer sagt euch, dass es nicht eine Falle ist?“, fragte Arrow zweifelnd.
    „Es ist keine Falle“, antwortete Dewayne überzeugt. „Jetzt, da sich die Verantwortlichen ihren Pflichten stellen, ist es nicht nur in unserem, sondern auch in ihrem eigenen Interesse, diese Aufgabe abzugeben. Dies ist der einzige Weg für unser Volk. Nur so können wir ein neues Leben beginnen. Es ist unsere Chance.“
    „Du meinst mich, wenn du von den Verantwortlichen sprichst“, stellte Arrow spöttisch fest. „Falls es euch entgangen sein sollte – ich bin nicht Schuld an der Verbannung der Nyriden!“
    „Das mag wohl sein“, entgegnete Dewayne. „Nichtsdestotrotz bist du eine Nyridin und du hast in dem Moment die Verantwortung übernommen, als du dich dieser Welt gestellt hast! Seit dem Augenblick, da du unser Schicksal öffentlich gemacht hast, liegt es an dir, weitere Entscheidungen zu treffen!“
    Dewayne war wirklich zornig. Hätte Arrow nur den kleinsten Widerspruch in seinen Vorwürfen erkannt, hätte sie sich gegen ihn zur Wehr gesetzt. Doch wie ihr Bruder es so sagte, klang es plausibel – auch wenn es ihr überhaupt nicht gefiel.
    Arrow erhob sich abermals von ihrem Stuhl und fuhr sich mit den Händen durchs Haar. Obwohl sie diese Aussichten als so gar nicht rosig empfand, fragte sie sich, ob sie andere Entscheidungen getroffen hätte, wenn ihr diese Verantwortung bekannt gewesen wäre. Resignierend stellte sie fest, dass es nichts geändert hätte – rein gar nichts.
    Seufzend wandte sie sich wieder ihren Freunden zu. „Wie ist die Lady an diese Botschaft gekommen?“, fragte sie verwirrt.
    „Ich nehme doch stark an, dass sie sie von Perchta selbst erhalten hat“, antwortete Dewayne. „Immerhin gehört es zu ihren Pflichten, die Interessen ihres Volkes zu vertreten.“ Verwirrt schüttelte Arrow den Kopf. „Du meinst die Interessen unseres Volkes?“, entgegnete sie, in dem Glauben sich verhört zu haben.
    „Du hast sie nur als Grüne Lady kennen gelernt“, erwiderte Keylam. „Du kannst es nicht besser wissen. Niemand hat dir gesagt, dass sie vorher eine von uns war.“
    Während das Elfenpaar abermals Arrows vorwurfsvollen Blicken auswich, da sie anscheinend einmal mehr vergessen hatten, ein überaus wichtiges Detail zu erwähnen, verstand Keylam Arrows Enttäuschung und stellte sich ihr.
    „Bevor die Grüne Lady zu dem wurde, was sie jetzt ist, wurde sie Elaine genannt. Als die Perseiden uns damals von unseren Seelen getrennt haben, forderten sie eine Art … Sicherheit, so etwas wie ein Pfandstück. Allerdings stellten sie die Bedingung, dass allein das, was unserem Volk das Meiste bedeutete, diesen Platz einnehmen sollte. Das hat Elaines Schicksal besiegelt.“
    „Eine Frau?“, fragte sie verständnislos. „Eine einzelne Frau, die vom Volk auserwählt wurde, um die Last Aller allein auf sich zu nehmen?“
    „Arrow, Elaine ist nicht
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