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Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)
Autoren: Nicole Stoye
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wusste, was dieses Gedicht zu bedeuten hatte. Es ging dabei um die Zukunft und die Vergangenheit. Während die Nacht ständig nur dem bereits vergangenen Abend hinterherlief, nahm sie keinerlei Notiz vom zukünftigen Morgen, der sich unsterblich in sie verliebt hatte und ihr deshalb schon so lange folgte. Und wie sie es in Williams Gedanken gesehen hatte, betrachtete er sich selbst als den Morgen, während sie die Nacht war.
    Wehmütig und erleichtert zugleich drückte sie das Papier an ihr Herz. Er lebte also. Harold hatte sie nicht im Stich gelassen. Er hatte ihr ihren Wunsch erfüllt und dafür gesorgt, dass William nicht an den Folgen ihrer Entscheidung gestorben war. Vermutlich war er sogar jetzt gerade bei ihr und beobachtete sie. Der Gedanke daran entlockte ihr ein Lächeln. Zärtlich küsste sie den Brief und verbrannte ihn anschließend in einer Schale. Die Asche häufte sie zusammen und pustete sie dann schweren Herzens aus dem Fenster, wo sie von dem zarten Frühlingswind davon getragen wurde.
    „Keylam mag meine Vergangenheit sein“, flüsterte sie melancholisch, „doch er ist auch meine Zukunft. Er ist sowohl Abend als auch Morgen für mich.“

    Viele Jahre stellte sie sich noch die Frage, ob William sie entgegen seiner Natur vielleicht doch geliebt hatte. Irgendwann verschwanden die Gedanken daran, und zurück blieb einzig die Erinnerung an einen Freund, der sie auf dem schwersten Weg ihres Lebens begleitet hatte.

Die Prophezeiung

    Finsternis besiegt das Licht,
    denn was als Befreiung scheint, entpuppt sich als Verderben,
    nur einen Wimpernschlag entfernt vom jüngsten Gericht,
    liegt die Hoffnung einer ganzen Welt in Scherben.

    Oh Sterne, die ihr da oben so anmutig am Himmel steht,
    nehmt zurück, was von euch gegeben, und bringt Frieden,
    doch bald schon keine Zuversicht übers Land mehr geht,
    alles wird schlafend unter frost‘gem Schnee dann liegen.

    Blitz und Donner wird dann entzweit
    und verdoppelt sich in Zahl und Herz,
    die einen klagen laut in Verdammnis ihr Leid,
    die anderen fristen stumm im Nebel den Schmerz.

    Doch einst wird kommen ein Wunschkind daher,
    geboren auf ungewöhnlich‘ Art und Weise,
    steigt empor aus einem Gedankenmeer,
    geht mit dem Vater auf eine lange Reise.

    Sobald sie heimkehrt und das Tor durchschreitet,
    wird beginnen, was das Schicksal ihr zugedacht,
    auf dem Rücken des schwarzen Windes sie dann reitet,
    findet ihren Weg auch in sternloser Nacht.

    Ganze Völker werden fortan folgen ihr,
    Seite an Seite werden sie für die Freiheit kämpfen,
    stellen sich der alten Tyrannen Gier,
    ihre Entschlossenheit vermag kaum, sie zu dämpfen.

    Doch seid wachsam und hütet euch vor eurem Feind,
    Verwirrung und Chaos er stiftet, wo immer er auch wandelt,
    traut ihm nicht, denn er will nicht haben, wonach es scheint,
    mit bloßem Auge erkennt ihr nicht, worum es sich in Wahrheit
    handelt.

    Hinter der Fassade werdet ihr sehen,
    dass er weder begehrt Frau noch Wächter oder Wind,
    gebt Acht, sonst werdet zu spät ihr verstehen,
    der Erlkönig will allein das Kind.
     
    Jeder hat eine Geschichte zu erzählen. Wir können ihm den Rücken zukehren und ihn unwissend verurteilen oder uns die Zeit nehmen, seinen Worten zu lauschen. Die Entscheidung liegt bei uns ...
     

Danksagung

    Wieder einmal möchte ich der großartigen Anna D. mein erstes Dankeschön widmen, die auch im zweiten Teil der Winterwelt-Trilogie den Namen Anne trägt.
    Weiterhin danke ich meiner lieben Tante Christine und meinem lieben Onkel Ingo.
    Ebenso danke ich unseren wunderbaren Freunden Bea und André, Lydia, Yvi und Norman, Anne und Christian, Biggi und Niels, Jule und Sven sowie Katja.
    Ein weiteres großes Dankeschön gilt natürlich all meinen Lesern, ganz besonders Natalie von natalies-scrap.blogspot.com/, Lisa von schmetterlingsliteraturreise.jimdo.com/, Nanni von fantasie-und-traeumerei.blog.de/ und Dani von lovelybooks.de/, die mich vom ersten Moment an unterstützt haben.
    Vielen Dank natürlich auch wieder an Aline und Carolin sowie an meine großartigen Schwiegereltern und alle anderen Mitglieder meiner lieben Schwiegerfamilie.
    Und wieder einmal kommt das Beste zum Schluss - mein wundervoller Ehemann, der einen nicht unwesentlichen Teil zur Erschaffung meiner Muse beigetragen hat. Noch immer gilt Dir mein größter Dank, denn ohne Dich hätte ich all diese Ideen vermutlich nie zu Papier bringen können.
    Fragt man mich, was in meinen Augen eine Muse ausmacht, so würde ich meinen, dass
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