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Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)
Autoren: Nicole Stoye
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Harold mit ihrem Kuss auch gleichzeitig zu ihrer Muse geworden war und er seinen rechtmäßigen Platz somit wieder hatte einnehmen können.
    Auf Adams Frage, ob er Harold je wieder sehen würde, antwortete sie: „Ich glaube nicht, dass die Musen ihm erlauben werden, zu uns zurückzukehren. Hier hat damals alles angefangen. Zweifellos wird es auch ihm das Herz brechen, doch er wird seinen Weg machen. Da bin ich mir sicher. Aber ich denke, dass er dann und wann seine Fühler ausstrecken wird, um hier nach dem Rechten zu sehen. Vor allem wird er nach dir schauen, denn du hast ihm viel bedeutet und er wünscht sich nichts sehnlicher, als dass du glücklich wirst.“
    „Denkst du, dass dies die Wahrheit ist?“, fragte Adam schluchzend. „Dass ich ihm wirklich etwas bedeutet habe?“
    „Ich weiß, dass es so ist, denn er hat es mir selbst gesagt.“ Mitfühlend gab sie Adam einen Kuss auf die Stirn.
    „Und warum war ihm diese Sache dann wichtiger als ich?“
    „Vielleicht kann man es mit der Situation vergleichen, in der du damals gewesen bist, als du die Menschenwelt verlassen hast. Dort hattest du auch Familie und Menschen, die dich geliebt haben ... Wenngleich einige von ihnen eine seltsame Art hatten, das zum Ausdruck zu bringen ... Trotzdem konntest du nicht länger leugnen, was du bist und wie du empfindest. Deshalb musstest du dich eines Tages entscheiden. Und weil ich dich kenne, weiß ich genau, dass es dir damals nicht leicht gefallen ist, und dass du deine Lieben noch immer genauso vermisst, wie Harold uns vermissen wird.“
    „Aber anders ist es schon“, entgegnete er melancholisch. „In der Menschenwelt hat mich niemand so sehr geliebt, wie ich Harold hier geliebt habe.“
    „Doch, mein Herz“, widersprach Arrow tröstend. „Deine Schwester hat dich sehr geliebt. Sie hat dich nur nicht so akzeptiert, wie du bist. Das Eine schließt das Andere nicht unbedingt aus.“
    Obwohl es überhaupt nicht Arrows Art war, schämte sie sich kein bisschen für die Lüge, die sie ihm hinsichtlich Harolds Rückkehr aufgetischt hatte. Zwar hätte Adam die Wahrheit verdient, doch nicht die Schmerzen, die damit verbunden waren. Und als ihr das klar wurde, stellte sie überrascht fest, dass es sich manchmal doch als ratsam erwies, jemandem gewisse Dinge vorzuenthalten, um ihn zu schützen, so wie Anne, Melchior und Dewayne es einst bei ihr getan hatten. In diesem Moment machte sie ihren Frieden mit den Dingen, die geschehen waren, und den Erfahrungen, die sie lieber nicht hätte machen wollen. Jetzt war es, wie es war, und alles erschien in einem ganz anderen Licht, wenn man begriff, dass der Beweggrund für diese Handlungen kein anderer als Liebe war. Und war es nicht genau das, was einen wirklich am Leben sein lassen ließ? Von Anderen geliebt zu werden und es gleichermaßen zurück zu geben?
    „Dann bin ich jetzt also wieder allein“, flüsterte Adam betrübt.
    „Nein“, widersprach Arrow bestimmt und zugleich liebevoll. „Du hast uns, und wir lieben dich genau so, wie du bist. Du bist ein Teil unserer Familie und eines Tages wird das Glück dich finden. Denn es hat eine Schwäche für so wundervolle Menschen, wie du es bist.“
    Dankbar schlang er seine Arme um sie. „Auch wenn ich mich nicht an eine gemeinsame Kindheit mit dir erinnern kann, war deine Rückkehr das Beste, was mir je passieren konnte.“
    Arrow lächelte. „Das sagst du nur, weil du nicht mehr weißt, wie glücklich du und die anderen Freunde aus Elm Tree mich damals gemacht haben. Mit euch hatte ich eine Kindheit, wie sie schöner nicht hätte sein können ... So gesehen hast du mich zuerst gerettet und allein dieser Tatsache ist es geschuldet, dass ich dich retten konnte.“

    Als Arrow später zu den Zwergen ging, waren diese ebenso erfreut über ihre Rückkehr wie ihre Familie. Allerdings kam sie bei ihnen nicht so leicht davon. Bon hielt sich zwar überwiegend zurück, doch besonders von Smitt musste sie viel wegstecken. Er machte ihr Vorwürfe, selbstsüchtig gehandelt und keine Rücksicht auf diejenigen genommen zu haben, die sie zurückgelassen hatte. Zwar versuchte er, es so hinzustellen, dass die Zwerge überwiegend deshalb gekränkt waren, weil sie dieses Abenteuer nicht hatten miterleben dürfen. Doch Arrow nahm sich einmal mehr das Selbstvertrauen heraus, ihre Enttäuschung der großen Sorge um sie zuzuschreiben. Natürlich verlor sie über diese Ansicht kein einziges Wort, doch sie ließ die Vorwürfe geduldig über sich
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