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Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Frühlingserwachen (Winterwelt Trilogie) (German Edition)
Autoren: Nicole Stoye
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mir gefehlt hast“, sagte Neve voller Erleichterung und löste sich aus der Umarmung. „Aber du siehst gar nicht aus wie jemand, der gerade erst aus der Unterwelt zurückgekehrt ist. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich meinen, ihr hättet irgendwo Urlaub gemacht“, witzelte sie. Dann erstarb ihr Lächeln, und sie schaute drein, als würde sie aus allen Wolken fallen. „Du erwartest ein Baby“, sagte die Elfe entgeistert.
    Arrow musterte sie verwirrt. „Woher weißt du das?“
    Ohne ihr auf diese Frage zu antworten, stürzte Neve ihr jubelnd in die Arme. „Das ist ja wundervoll! Dein Bruder wird völlig aus dem Häuschen sein, wenn er davon erfährt.“
    „Wo finde ich ihn denn?“
    Nur zögerlich löste sich Neve aus der Umarmung. „Arrow, ich weiß nicht, ob es gut ist, dir das zu sagen, doch Dewayne ist ziemlich sauer auf dich. Bevor du dich aufregst, solltest du deshalb lieber wissen, dass er dir womöglich mit Verärgerung begegnen könnte.“
    Doch Arrow hörte kaum noch etwas von dem, was Neve ihr zu sagen hatte. Aus den Augenwinkeln hatte sie ihren Bruder bereits erblickt, und er machte tatsächlich einen ziemlich zurückhaltenden Eindruck. Aber das war Arrow egal. Sie freute sich, ihn wiederzusehen und stellte seine Empfindungen einfach hinten an.
    Keinen einzigen Schritt ging er auf seine Schwester zu. Auch lächelte er nicht oder breitete seine Arme aus. Eigentlich wirkte er ziemlich finster. Wäre sie nicht mit ihm zusammen aufgewachsen und würde sie ihn daher nicht ebenso gut kennen, wie sie sich selbst kannte, wäre sie auch zurückgeschreckt. Da jedoch weder das Eine noch das Andere zutraf, konnte er ihr auch keine Angst einjagen. Nicht im Traum würde sie daran denken, sich von ihm einschüchtern zu lassen. Wenn es nach ihr ginge, konnte er gern auf sie wütend sein. Früher oder später würde er ihr sowieso vergeben, aber darauf wollte sie nicht warten.
    „Dewayne!“, rief sie strahlend und schlang ihre Arme um ihn. Wenngleich er diese Umarmung in keiner Weise erwiderte, konnte es nicht ihre Freude trüben. „Ich habe dich so sehr vermisst, das kannst du dir gar nicht vorstellen.“
    Und plötzlich verwandelte sich der standhafte Baum von einem Elfen in einen dünnen Zweig und brach in ihren Armen förmlich zusammen. „Tu mir so etwas bitte nie wieder an“, schluchzte er.

    Nachdem das Wiedersehen mit ihrer Familie so wunderbar verlaufen war, stand ihr nun der schwierigste Teil ihrer Rückkehr bevor.
    Zwischen den vielen bunten Hochbeeten hatte sie Adam kaum ausmachen können. Nach ihm rufen wollte sie nicht, denn auf eine gewisse Art und Weise empfand sie es als unpassend.
    „Hallo“, begrüßte sie ihn zaghaft, während er gerade einige Kräuter erntete.
    Als er Arrow erblickte, brach er plötzlich in Tränen aus, und es brach ihr fast das Herz, ihn so sehen zu müssen. Zweifellos war er erfreut, seine liebe Freundin endlich wiederzusehen, doch Harolds Verschwinden hatte seine Spuren bei ihm hinterlassen.
    Für einen Moment fragte sie sich, was wohl schwerer zu ertragen war – eigenes Leid oder der Schmerz, einen geliebten Menschen derart unglücklich zu sehen? Vermutlich war beides nicht einfach. Es unterschied sich nur in der Art der Trauer.
    Liebevoll nahm sie Adam in den Arm und setzte sich anschließend mit ihm auf eine der vielen Gartenbänke. Er weinte so bitterlich, dass sie gar nicht wusste, wie sie ihm helfen konnte. Immer wieder strich sie ihm sanft über den Kopf, während er sich an Arrow klammerte, wie an einen rettenden Ast, der ihn aus dem Moor helfen sollte, in dem er gerade zu versinken drohte.
    Sobald sie das Gefühl hatte, dass er sich langsam beruhigte, erzählte sie ihm, was in der Unterwelt geschehen war. Sie berichtete, wie Harold sie auf ihrem Weg begleitet, und dass er ihr in jeder Hinsicht das Leben gerettet hatte. Was sie nicht erwähnte, war der Grund, warum er ihr gefolgt war. Auf der einen Seite hätte es die ganze Sache nur noch schwerer gemacht. Und auf der anderen Seite würde Adam vielleicht nur an Harolds Gefühlen ihm gegenüber zweifeln, und damit würde er ihm Unrecht tun. Natürlich hatte er sich letzten Endes für Darren entschieden. Diese Entscheidung war ihm jedoch zweifellos nicht leicht gefallen. Das hatte sie in seinen Augen gesehen. Adam hatte Harold glücklich und damit sein Leben wieder lebenswert gemacht. Jeder wusste das, denn es war nicht zu übersehen gewesen.
    Was sie Adam aber nicht vorenthielt, war die Tatsache, dass
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