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Froschkuss (German Edition)

Froschkuss (German Edition)

Titel: Froschkuss (German Edition)
Autoren: Jo Berlin
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Warum sollte man mit so einem Typen seine Zeit verschwenden? Andererseits konnte das alles auch ganz harmlos sein. Vielleicht war es tatsächlich so, wie Leon es gesagt hatte, und die beiden waren vor Müdigkeit wie Brüderchen und Schwesterchen auf dem Sofa eingeschlafen? Allerdings hatte mein Gefühl mir etwas anderes signalisiert. Mein Handy neben meinem Bett fiepte. Ich hatte eine SMS bekommen, von Leon:
    Nele und ich sind wirklich nur Freunde. Leon
    Dazu fiel mir keine Antwort ein, deshalb schrieb ich zurück:
    Wir reden morgen darüber, okay?
    Sofort bekam ich eine weitere SMS von ihm.
    Okay. Schlaf schön!
    Ich klickte auf das Icon von meiner Fotogalerie, betrachtete die Fotos von Karim und Kiki und seufzte. Schließlich löschte ich eins nach dem anderen. Dann schlief ich sofort ein.

 31. Kapitel
    Als ich am nächsten Morgen in die Küche kam, lag auf dem Tisch ein gelber Zettel:
    Liebe Sonia, bin bei Nele und Betty zum Streichen!
    Leon
    Ich zerknüllte den Zettel. Als ob er mir irgendeine Rechenschaft schuldig wäre, dachte ich trotzig. Sollte er doch machen, was er wollte, das ging mich nun wirklich nichts an. Ich öffnete den Kühlschrank und trank einen Schluck Orangensaft direkt aus der Flasche. Dann stellte ich mich unter die heiße Dusche und überlegte, was ich heute unternehmen wollte. Es war Sonnabend, ich hatte frei und draußen schien die Sonne. An den Wochenenden gefällt mir das Single-Dasein am wenigsten. Sonnabend waren alle Pärchen damit beschäftigt, gemeinsam zu frühstücken, einzukaufen, zu kochen und abends auszugehen. Sonntags war dann langes Ausschlafen, Frühstücken und irgendeine Aktivität angesagt, je nach Wetterlage entweder zusammen joggen oder spazieren gehen, Freunde besuchen oder einfach zu Hause chillen. Für uns Singles blieb nur das Wäschewaschen, Aufräumen, Fernsehen und Trübsalblasen.
    Als ich aus dem Badezimmer war, klingelte das Telefon. Es war Dominic, der mich zum späten Frühstück einladen wollte: „Dein Turbochef ist übrigens angekommen“, sagte er, und ich hörte im Hintergrund das Klappern von Geschirr. „Sophie ist auch da.“ Ohne zu überlegen sagte ich zu: „Oh ja, gern. Soll ich etwas mitbringen?“
    „Nein, es ist alles da. Wir freuen uns auf dich.“
    Dominic und Sophie begrüßten mich mit Küsschen auf die Wange, und meine Kollegin führte mich in die Küche, um mir den Turbochef zu überreichen. „Damit wirst du viel Spaß haben“, sagte sie fröhlich. Ich gab ihr das Geld und stellte die Tüte mit meiner Neuanschaffung zurück auf die Ablage. Dominic nahm eine Thermoskanne in die Hand: „Ich habe draußen gedeckt, kommt ihr?“
    Wir gingen nacheinander durch die Tür vom Wohnzimmer und gelangten auf eine sonnige Terrasse mit Blick auf einen malerischen kleinen Garten mit einer akkurat gemähten Rasenfläche und verschiedenen Beeten, in denen vor allem Hortensien in Blau und Rosa blühten. Eine fast zwei Meter hohe Kirschlorbeerhecke wuchs rundherum und sorgte für optimalen Sichtschutz. Wir setzten uns an einen verwitterten grauen Teaktisch, auf dem Dominic ein komplettes Gourmetfrühstück angerichtet hatte. Es gab Rührei, Krabbensalat, frisch ausgepressten Orangensaft, Frischkäse mit Kräutern, Brötchen und Brot. Da die Sonne ziemlich heiß war, spannte Dominic den grünen Sonnenschirm auf. „Ich glaube, das ist angenehmer“, sagte er und setzte sich wieder.
    „Perfekt, danke“, erwiderte ich und griff in den Brotkorb. Sophie, die kurze weiße Shorts und ein blaues Top trug, schenkte uns allen Kaffee ein. „Super nett von euch, mich einzuladen“, sagte ich und verteilte Butter auf meinem Brötchen. Wir plauderten über den Job und über das Wetter und die ganze Zeit ließ mich das Gefühl nicht los, bei einem Pärchen eingeladen zu sein und nicht bei einem Single-Mann. „Willst du denn jetzt hier einziehen?“, fragte ich Sophie daher neugierig.
    Sie stellte ihre Kaffeetasse auf den Tisch und lächelte. „Du sollst die Erste sein, die es erfährt“, antwortete sie und ergriff Dominics Hand. „Ja, schon nächsten Monat und ...“
    Dominic legte den Arm um ihre Schulter und küsste sie. „Und wir sind zusammen“, vollendete er ihren Satz und fügte hinzu: „Seit gestern Nacht.“
    „Dominic, das will Sophie bestimmt nicht alles so genau wissen.“
    Ich nippte an meinem Orangensaftglas: „Ist schon okay. Ich freue mich für euch. Aber ehrlich gesagt, habe ich mir das sowieso schon die ganze Zeit gedacht.“
    Dominic
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