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Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)

Titel: Fröhliches Gevögel: Was Frauen sonst noch wollen (German Edition)
Autoren: Sophie Andresky
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ihrem Knetknecht über die richtige Presstechnik. Weder Sauna noch Dampfbad noch Eisdusche machen sie hart und heiß. Beim Rasulbad beschweren sie sich, sie sähen aus wie ein mit Kreide eingeschlammtes Gürteltier (stimmt ja auch), und Kosmetikanwendungen finden sie unmännlich – als wäre es männlich, Mitesser auf dem Kinn und eine Haarraupe über der Nase zu haben. In der Hotelbar wollen sie nicht tanzen, dafür futtern sie Erdnüsse, was zusammen mit Bier einen fürchterlichen Verwesungsgeschmack beim Küssen ergibt, und beim festlichen Essen zerren sie wie Gehängte an ihren Krawattenknoten, während wir Frauen korsettiert und bestrapst auf halsbrecherischen High Heels alle Klamottenqualen aushalten, um einen erbaulichen Anblick zu bieten.
    Wir checkten in einem Hotel ein, das alle Voraussetzungen für erregende Nächte und Tage bot: eine große Blubberbadewanne, einen Kamin, ein riesiges Bett. Jacuzzis, das möchte ich mal allen Hotelplanern zurufen, werden leider überschätzt. Sie machen nur Spaß, wenn sie groß genug sind, dass man darin auch vögeln könnte. Eingetuppert einander gegenüberzusitzen hat ungefähr denselben Thrill, wie seinen Hintern in eine Schüssel Mineralwasser zu halten. Und die Bubbles müssen richtig warm sein! Laue Luft im Whirlpool ist nicht libidofördernd. Eine sexy Beleuchtung suchte man auch in diesem Zimmer vergebens, obwohl es wenig kosten kann, einfach mal eine rote Glühbirne irgendwo einzuschrauben, aber als Hotelsex-Fan hat man so was griffbereit im Gepäck. Natürlich gab es auch in diesem »Romantik«-Hotelzimmer keinen Sextoy-Automaten. In japanischen Love-Hotels gehört das zum Standard, und das sollten wir in Europa uns abgucken! Unterwegs zu sein erhöht die Neugier auf exotische Dinge, und wieso sollte frau nicht den eigenen Elektrozoo komplettieren. Diesmal dabei: der »Sqweel«, seines Zeichens erster Leckomat für Cunnilingusfreuden ohne Partner, dann der »Ocean«, ein kleiner, wellenförmiger Vibrator, und der »Rocks off 4 US «, ein Cockring, der beiden Spaß machen soll.
    Auf den »Sqweel« hatte ich mich sehr gefreut, denn geleckt werden gehört zu meinen absoluten Favoriten im Bett. Leider taugte er nichts. Das Schlappen der Gummizungen fühlte sich zunächst passabel an, wurde aber schnell langweilig. Und vor allem war es kalt. Durch die Schaufelradbewegung wurde immer auch etwas Luft mitgefächelt, und das führte zu Zugluft im Muschital. Wir haben es unter der Bettdecke versucht, mit angewärmtem Gleitgel und den Leckomat auch eine Weile auf die Heizung gelegt: Es half nichts. Dieses Toy landete direkt im Hotelzimmermülleimer. Der »Ocean« wiederum ist ein Klassiker. Ich bin ja ein Fan von eher schmalen Vibratoren, und dieser hat endlich mal einen guten Umfang auch bei trocken begonnenen Solo-Quickies. Die große Welle fickt, die kleine stupst die Klitoris oder umgedreht das Poloch an, das ist sehr nett und geht immer. Der Cockring folgte dem »Sqweel« in den Müll: nutzlos, unbequem, spaßfrei.
    Dann die mitgebrachten Pornos: 9 Songs , als Frauenporno angepriesen. Schöne Menschen, schöne Liebesgeschichte, nicht sehr erregend. A Real Swinger’s Orgy : Das hätte geil werden können. Leider plant ein Typ im Morgenmantel stundenlang eine Party und telefoniert Dutzende seiner Kontaktdaten durch, bevor es überhaupt losgeht. Dann wird zwar Ewigkeiten gefickt, aber es bleibt trotzdem langweilig. Und schließlich 9 to 5. Days in Porn : eine Dokumentation über den Alltag von Hardcore-Darstellern, in der man wirklich etwas Neues erfährt und nicht immer die gleichen abgenudelten Klischees zu sehen bekommt. Faszinierend und höllisch interessant, aber leider echt abturnend. Einige Szenen sind so ekelerregend, dass ich hoffe, ich muss zukünftig beim Vögeln nicht daran denken. Nach dieser Doku weiß man, worüber sich Alice Schwarzer aufregt. Für mich sind ja Pornofilme einfach Filme, in denen gefickt wird, und in diesem Sinn bin ich eine überzeugte Pornografin. Leider haben einige aus diesem Genre mit Menschenwürde oder Lust nichts mehr zu tun, und dafür fehlt mir jedes Verständnis. Cineastisch ist 9 to 5 unbedingt zu empfehlen, libidinös eher nicht.
    Zurück zum Romantikhotel. Wer kennt das Gefühl, im Kino neben einem heftig stöhnenden, schlabbernden, offensichtlich kurz vor dem Knock-out knutschenden Pärchen zu sitzen? Zuerst ist das ganz lustig, sexy vielleicht auch, wie der Typ unter dem Rock seiner Freundin rumfummelt. Aber dann
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