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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer
Autoren: Mary Scott
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irgendwie...«
    An diesem Punkt trat Stephen ins Zimmer, und sie war dankbar, den Satz unbeendet lassen zu können. Was hatte sie genau sagen wollen? Sie mußte sich einfach angewöhnen, bis zehn zu zählen, bevor sie überhaupt irgend etwas sagte.
     
    Als Bill am nächsten Morgen in sein Auto kletterte, sagte er zu seinen Schwestern: »Also bis dann, meine Kinder. Es war eine gute Idee. Wir müssen das unbedingt wiederholen.«
    Aber seine Gedanken waren schon mit der Karriere, die auf ihn wartete, beschäftigt. Morgen würde er seine Arbeit wieder aufnehmen. Er wollte arbeiten, wie er noch nie gearbeitet hatte, und es Dinahs Eltern zeigen. Aber hier riß er sich zusammen. Zum erstenmal erkannte er, daß es eigentlich nicht sehr darauf ankam, was er Dinahs Eltern zeigte. Wichtig war, was er Dinah zeigen konnte, und ihr schien es sonderbarerweise nicht so sehr auf Erfolg anzukommen.
    Na ja, das war eben nur eine Frage der richtigen Taktik. Mit der Aussicht auf die Arbeit kehrte die Zuversicht zurück. Wenn noch irgendwelche Zweifel vorhanden waren, so schob er sie bestimmt zur Seite. Auf diese Weise bekam man nicht, was man wollte.
    Natürlich mußte sie diese Reise machen. Er war nicht so dumm, sich vorzustellen, daß er es hätte verhindern können, auch wenn er es gewollt hätte. Aber es blieben noch ein paar Wochen, bevor sie abreiste, und er wollte einmal sehen, was eine völlig neue Taktik ausrichten konnte. Jedenfalls, er konnte warten. Blake war nicht der einzige, der so vorging. Freddie fand, daß er hübscher denn je aussah, aber sie kam zu dem Schluß, daß er nicht, wie sie zuerst gemeint hatte, wie ein Dichter aussah. Die Linien seines Gesichts waren etwas zu hart und entschlossen dafür.
    »Auf Wiedersehen Bill«, rief sie. »Grüße Dinah von uns.«
    »Und arbeite nicht zu hart«, fügte Angela hinzu.
    »Die Arbeit tut mir nicht weh. Ich bin wieder so kräftig, daß ich es gar nicht abwarten kann. Alles Gute für das große Glück, Freddie, und auch für deines, Angela. Lieber Himmel, wie korrekt wir alle sind. Komm Vater. Jetzt bist du an der Reihe, etwas Passendes zu sagen.«
    Standish sah heute morgen sehr gut und absolut nicht väterlich aus. Zuerst küßte er Anna sehr herzlich und mit einem schelmischen Seitenblick auf Freddie, dann Angela mit der besonderen, etwas spöttischen Zärtlichkeit, die er ihr gegenüber an den Tag legte, und zuletzt Freddie. »Tja, ich habe mich gefreut, euch wiederzusehen«, sagte er nicht ganz passend. »Angela, ich glaube, wir werden uns vor der Kirche wiedersehen? Muß ich den ernsthaften Vater spielen und dich Stephen übergeben?«
    »Nur wenn du möchtest, Max — aber ich würde mich so sehr freuen, wenn du kommen würdest.«
    Einen Augenblick lang sah er zerknirscht aus, lächelte sie dann an und sagte: »Aber natürlich werde ich kommen.« Dann konnte er es nicht lassen zu sagen: »Aber warte bitte damit, bis deine Mutter in andere Gefilde abgereist ist. Unter den gegebenen Umständen wäre es für uns ziemlich schwierig, das Kirchenschiff Arm in Arm entlangzuschreiten.«
    Unmöglich, nicht zu lächeln, aber Angela sagte: »Ich werde mich genau danach richten. Es muß jedoch vor dem Winter sein. Auf Wiedersehen, mein Guter. Streng dich an und sei nett zu Mutter.«
    »Ein Rat von Tochter zu Vater — das ist die moderne Art«, spottete er, dann setzte er sich neben Bill, hob zum Abschied würdevoll die Hand und war weg.
    Die Mädchen drehten sich traurig um und gingen in das leere Haus zurück, und Freddie sagte: »Ist es nicht schrecklich, sie wegfahren zu sehen?«
    »Oh, ich weiß nicht. Bill kann es kaum abwarten, wieder zu arbeiten, und Max ist es schon hoch anzurechnen, daß er es so lange ausgehalten hat.«
    »Ja, das stimmt — und er ist unheimlich nett. So lange habe ich ihn noch nie zuvor erlebt. Außerdem sieht er für sein Alter noch sehr gut aus. Ich hoffe nur, daß er nicht den Kopf verliert und irgend jemand heiratet. Oh, wie sehr ich wünsche...«
    »Was wünschst du jetzt schon wieder? Mach kein so tragisches Gesicht.«
    »Tue ich ja gar nicht, aber ich wünsche mir einfach so sehr, daß du eine richtige Hochzeit hättest, wie andere Mädchen. Eine Mutter und ein Essen im Haus der Braut, der feierliche Start vor der Haustür, den alle Nachbarn von ihren Fenstern aus verfolgen würden, und ein Wagen mit weißen Bändern. Oh, da bist du ja, Jonathan. Findest du es nicht schrecklich, daß Angela eine ziemlich dürftige Hochzeit haben wird?
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