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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer
Autoren: Mary Scott
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langweilig, vor allem, wenn man verheiratet ist, und sich auf einer Farm niedergelassen hat. Natürlich nicht mit Stephen«, sagte sie hastig, in der Befürchtung, Miss Lorimer könnte beleidigt sein. »Aber die Farmer haben soviel Arbeit, und sie sind immer draußen, und man muß sich dann mit den Schafen begnügen, und ich finde, sie haben einfach dumme Gesichter.«
    Als sie die Farm erreichten, unterhielt sich Stephen mit Andy in der Hütte. Er kam zufrieden lächelnd zurück.
    »Dieser Blinddarm hat Andy und mir gute Dienste geleistet, und aus demselben Grund. Dort war ein Mädchen, oder besser gesagt eine sehr nette Frau. Sie half ihm in seinem Leid, und alles ist gut.«
    »Du meinst, daß er sich verlobt hat?« fragte Freddie eifrig.
    »Ja. Er hat es mir soeben ausgesprochen unromantisch mitgeteilt. Er hat gesagt, er würde >es auch tun<. Er hat ihr im Krankenhaus einen Heiratsantrag gemacht. Ich weiß zwar nicht, wie er sich so weit durchgerungen hat, aber vielleicht war er noch im Delirium. Ist ja auch egal, jedenfalls wird auch er in diesem Herbst heiraten.«
    »Oh, wie herrlich«, rief Freddie, aber wie Jonathan richtig bemerkte, hätte sie sich in ihrer gegenwärtigen Verfassung über die Ankündigung jeder Heirat gefreut, sogar über die von einem Dr. Crippen.
    »Angela braucht also nicht mehr für ihn zu kochen«, sagte Stephen, »und wir werden das Haus für uns allein haben.«
    Sie lächelten einander an, und Freddie, die den Blick auffing, fühlte wieder diesen eigenartigen Stich in der Herzgegend und verdrängte ihn wütend als Egoismus.
    »Du lieber Himmel, ich muß mich sofort um einige Zimmerleute bemühen, damit beide Häuser in Rekordzeit in Ordnung gebracht werden. Hier muß neu angestrichen und tapeziert werden. Schade, daß du die Tapeten nicht selbst aussuchen kannst, Angela, aber ich glaube, ich komme schon zurecht. In der Stadt haben sie sicher welche, die gut genug sind.«
    Aber Angela hatte Zeit gehabt, allein das kleine Außenschlafzimmer zu betrachten. Voller Entsetzen hatte sie gesehen, daß Miss Lorimer mit ihrer Warnung im Recht gewesen war. Sie sagte verräterisch, wobei sie Annas Blick mied: »Laß zuerst Andys machen. Dieses Haus ist im Augenblick völlig in Ordnung. Mehr Zimmer brauchen wir nicht, und das Anstreichen und Tapezieren kann noch warten. Es ist viel einfacher, wenn ich an Ort und Stelle bin, und es macht soviel Spaß, gemeinsam auszuwählen. Außerdem gefällt es mir, wie es ist.«
    Freddie strahlte sie beide zustimmend an, und als sie gegangen waren, sagte sie: »Das nenne ich wahre Liebe, denn ich könnte einfach mit diesen Wänden in der Küche nicht leben. Viel zu düster. Aber ich glaube, wenn man frisch verheiratet ist, machen einem solche Dinge wie öde braune Wände nichts aus.«
    »Natürlich nicht«, stimmte ihr Jonathan ernsthaft zu. »Dann ist alles rosarot, sogar die Küche. Und jetzt würdest du besser etwas Takt beweisen, Freddie, und mit mir und Miss Lorimer spazierengehen. Stephen sagt, er würde später mit dir ausreiten.«
    Am Abend vor ihrer Abreise gingen Jonathan und Freddie zu Matron, um sich zu verabschieden. Sie saß auf ihrer kleinen Veranda, beobachtete, wie der farbenfrohe Sonnenuntergang sein Abendwunder vollbrachte und den Schlammpfützen einen Augenblick der Schönheit verlieh.
    »Ihr reist also morgen ab. Schicke mir eine Postkarte, damit ich weiß, wann du anfängst, und dann werde ich an deinem ersten Tag im Krankenhaus an dich denken. Lieber Himmel, wie einen das zurückversetzt!«
    »Können Sie sich noch an Ihren ersten Tag erinnern? Wahrscheinlich sind alle ziemlich unfreundlich, oder nicht?«
    »Na ja, es ist alles sehr fremd, und die anderen weisen einen zurecht, wenn man ihnen Fragen stellt. Zumindest war es so, aber jetzt ist es sicher anders. Zu meiner Zeit zählten die Lehrlinge einfach nicht. Heute sind sie kostbar, weil sie so selten sind. Ich halte nichts von übertriebenem Verhätscheln. Wenn ein Mädchen es in sich hat, Krankenschwester zu werden, dann wird sie sich unaufhörlich bemühen. Aber natürlich würde das moderne Fräulein nicht mehr das auf sich nehmen, was wir tun mußten. Das brauchen sie auch nicht, meint Dr. Blake. Vielleicht hat er recht, wenn sie nur lernen, vorsichtig und freundlich zu sein und keine Angst vor harter Arbeit zu haben. Du wirst dich schon zurechtfinden, Freddie.«
    »Werde ich das wirklich? Ich habe fürchterliche Angst.«
    »Das ist nicht notwendig, denn es wird wieder fast wie in der
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