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Frisch verlobt

Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt
Autoren: Mallery Susan
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dieses Killerlächelns reichte doch, und schon schmolzen alle, die mit einem Satz X-Chromosomen ausgestattet waren, dahin wie Butter in der Sonne. Nun, ihr würde das nicht passieren.
    Sie erhob sich und griff nach ihrem Stock, um sich abzustützen. „Der Junge wird angezeigt.“
    Hawk sprang auf. „Verdammt, das ist nicht fair.“
    Sie wies auf die Doughnuts, die noch immer verstreut auf dem Boden lagen. „Erzählen Sie das dem Richter.“
    Hawk wollte auf sie zugehen, aber Raoul stellte sich zwischen sie. „Coach, lassen Sie’s gut sein. Ich habe einen Fehler gemacht. Mir war doch klar, dass es nicht richtig war, trotzdem habe ich geklaut. Sie sagen uns doch immer, dass wir lernen müssen, die Konsequenzen unseres Handelns zu akzeptieren. Und das hier ist so ein Fall.“
    Der Junge drehte sich zu ihr um und sah dann zu Boden. „Es ist keine Entschuldigung, dass ich kein Geld habe. Ich hätte es nicht tun dürfen, nur weil ich Angst davor hatte, mich vor der Mannschaft bloßzustellen.“ Er zuckte die Schultern. „Es tut mir leid, Ms. Keyes.“
    Nicole gefiel es überhaupt nicht, dass sie geneigt war, Raoul zu glauben. In seiner Haltung lag so viel Niedergeschlagenheit. Sie zog in Betracht, dass auch er ihr etwas vormachen könnte und die beiden darin wirklich ein fantastisches Team wären. Aber irgendwie hatte sie doch das Gefühl, dass der Junge die Wahrheit sagte. Er war verlegen und es tat ihm leid.
    Sie überlegte, was sie tun sollte. Natürlich war es falsch zu stehlen, aber sie wollte Raoul auch nicht bestrafen, nur um Mr. Superman eins auszuwischen. Die Tatsache, dass sein Coach ein Frauenheld und ehemals vermutlich Unterwäschemodel war, konnte sie Raoul schließlich nicht anlasten.
    Und auch wenn sie genau wusste, dass sie sich tierisch ärgern würde, wenn der Junge am nächsten Morgen nicht auftauchte, sagte sie schließlich: „Ich mache dir ein Angebot. Du kannst das, was du gestohlen hast, abarbeiten. Sei morgen früh um sechs Uhr hier.“
    Seit dem Moment, als sie ihn zum Stolpern gebracht hatte, sah Raoul sie zum ersten Mal an. In seinen Augen leuchtete etwas auf, das Hoffnung zumindest ähnlich sah. „Ist das wahr?“
    „Ja. Aber wenn du nicht erscheinst, werde ich dich jagen wie einen Hund, und du wirst deines Lebens nicht mehr froh. Abgemacht?“
    Raoul grinste. Sie seufzte. Ein paar Jahre weiter, und er würde genauso gefährlich sein wie sein Coach. War das fair?
    „Ich werde da sein“, versprach er. „Ich kann auch früher kommen.“
    „Ich aber nicht.“
    Nun meldete Hawk sich zu Wort. „Darf er denn jetzt vielleicht im Truck auf mich warten?“
    „Natürlich.“ Obwohl, wenn es nach ihr ginge, dürfte Coach Hawkins jetzt ebenfalls gehen. Es gab nichts, was sie sich zu sagen hätten.
    Nicole sah ihn an und hätte sich beinahe die Augen gerieben. Vielleicht lag es ja nur an einem Lichteffekt, aber sie hätte schwören können, dass er jetzt sogar noch besser aussah als vorher. Es war zum Verzweifeln.
    Hawk betrachtete die Frau, die ihn so böse anfunkelte. Sie erinnerte ihn an die streunende Katze, die seine Tochter vor Jahren einmal mit nach Hause gebracht hatte. Nichts als Fauchen und Abwehr.
    Nicole war eine vernünftige Frau. Das schloss er aus ihrem dunklen Jeansrock, der exakt bis zu den Knien reichte, ihrem schlichten T-Shirt, dem Fehlen von Make-up sowie dem Umstand, dass sie sich nicht die Mühe gemacht hatte, mehr mit ihrem langen blonden Haar anzufangen, als es in einem Pferdeschwanz zusammenzubinden. Sie gehörte nicht zu den Frauen, die Eindruck schinden wollen. Nicht, dass ihn das beunruhigt hätte.
    „Danke“, sagte er. „Das hätten Sie nicht tun müssen.“
    „Da gebe ich Ihnen recht. Das hätte ich nicht tun müssen, und ich weiß auch, dass ich es bedauern werde, ihn so leicht davonkommen zu lassen.“
    In ihren blauen Augen lag Temperament. Sie sah aus, als wollte sie jemanden verprügeln, und er dachte schon daran, sich ihr zur Verfügung zu stellen. Schließlich war es ja nicht so, als würde sie ihm weh tun können. Aber er hatte das Gefühl, dass sie dann glauben würde, dass er sich über sie lustig machte. Was er ja auch tat … ein wenig.
    „Sie werden es nicht bedauern. Der Junge ist in Ordnung. Er ist sehr talentiert und kann es bis ganz nach oben schaffen.“
    „Sie erkennen sich wohl selbst in ihm, nicht wahr?“
    Hawk grinste. „Allerdings.“
    „Wirklich typisch.“ Sie sah auf die Uhr. „Müssen Sie nicht irgendwo hin?“
    „Zum
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