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Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Titel: Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi
Autoren: Sandra Duenschede
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zu Hause eingetrudelt. Und bis die Kohle richtig glühte und das Fleisch auf dem Rost lag, war es spät geworden und die Kinder hatten sich am Brot und den Salaten satt gegessen.
    Und auch zum Frühstücken blieb ihm heute nicht wirklich Zeit. Er hatte eine Besprechung angesetzt und wollte vorher mit Peer telefonieren. Daher war er früher als üblich auf den Beinen und schon aus dem Haus, als Dörte aufwachte. Sie würde nicht erfreut sein, wenn sie das Bett neben sich leer vorfand, dachte er, aber er musste den Fall zum Abschluss bringen. Noch mal würde er die Ermittlungen nicht schleifen lassen. In der Dienststelle war er der Erste. Er kochte Kaffee und ging hinüber in sein Büro. Er wollte wissen, was bei dem Besuch der Hamburger Kollegen bei dem Fahrzeughalter rausgekommen war.
    »Nicht wahnsinnig viel«, gähnte Peer reichlich verschlafen in den Hörer. »Ich werde zusätzlich eine Anfrage bezüglich des Vaters von Andreas Meinhardt beim Meldeamt stellen. Von alleine sind die nicht raus damit, wessen Kind der Typ ist.« Frau Meinhardt hatte lediglich gesagt, dass der Vater ihres Sohnes unbekannt sei. Angeblich ein One-Night-Stand. Dabei hatte die Frau auf ihn nicht gewirkt, als hätte sie sich jemals mit einem Dahergelaufenen eingelassen.
    »Du meinst …?« Peer bejahte. Er hatte ein seltsames Gefühl gehabt, das Michael Boateng auf der Rückfahrt bestätigt hatte.
    »Der lügt«, hatte sein Mitarbeiter nur gesagt und schneller als Nielsen eins und eins zusammengezählt. »Die kannte Heinrich Matzen vor über 30 Jahren, hatte eine enge Beziehung – und wie alt schätzt du Andreas Meinhardt?« Das war natürlich möglich. Außerdem passte der junge Mann zu den Beobachtungen Paul Schlüters und der Kioskfrau aus Dagebüll. Hatte der Kerl nicht sogar Ähnlichkeit mit dem Phantombild? Thamsen bat Peer, ihn sofort zu informieren, wenn es Neuigkeiten gab. Er blickte auf die Uhr. Zeit, in den Besprechungsraum zu gehen. Er holte sich auf dem Weg dorthin einen Kaffee und ging hinüber zu der anberaumten Versammlung. Ansgar Rolfs war anwesend und gab einen Bericht bezüglich der Observation.
    »Bisher haben wir nichts Auffälliges beobachtet.« Er hatte kurz vor der Besprechung mit dem Hamburger Kollegen gesprochen, den er anschließend ablösen würde. »Außer, dass Harry Leibnitz heimgefahren ist und das Haus seitdem nicht mehr verlassen hat, ist nichts passiert.« Thamsen nickte. Er hatte nichts anderes erwartet.
    »Und was haben die Nachforschungen bezüglich des Insulins ergeben?«
    »Bin ich zum Teil dran, aber bei den bisherigen Apotheken und Einrichtungen gab es nichts Besonderes in der letzten Zeit.« Verdammt, dachte Thamsen, es ließ sich aber auch wirklich nichts finden.
    Sie legten den weiteren Ablauf fest. Die Observation wurde fortgeführt.
    »Ich fahre eventuell heute Nachmittag nach Hamburg«, kündigte er an. »Dort gibt es aktuell eine ziemlich heiße Spur.« Dann schloss er die Besprechung und ging in sein Büro. Er saß gerade, als sein Handy klingelte.
    »Hier tut sich was. Leibnitz verlässt das Haus und fährt mit dem Auto nach Niebüll, wie es aussieht.«
    »Dranbleiben«, wies Thamsen an und bat den Hamburger, sich sofort zu melden, falls sich Weiteres tat. Kaum hatte er aufgelegt, klingelte sein Telefon erneut. Es war Peer Nielsen.
    »Also, ich habe nun die Infos vom Amt, aber laut Register gibt es keine Nachkommen von Heinrich Matzen in Hamburg. Und der Vater von Andreas Meinhardt ist nicht angegeben. Laut Auszug lautet der Eintrag ›Vater unbekannt‹.«
    »Mist«, fluchte Thamsen laut.
    »Kannst du laut sagen, ich bin mir fast sicher, dass die Angabe falsch ist. Vielleicht hat Frau Meinhardt den Vater einfach nicht angeben wollen. Ist doch möglich, oder?«
    »Ich könnte nachher zu Manuela Groß fahren und sie mit der ehemaligen Geliebten ihres Vaters konfrontieren. Wenn es stimmt, dass Andreas Meinhardt ihr Halbbruder ist, dann muss die etwas wissen.«
    »Und du meinst, du bekommst etwas aus der raus?«
    »Einen Versuch ist es wert.«
    Wenig später saß Thamsen in seinem Wagen und fuhr Richtung Risum. Er hatte das Gefühl, der Aufklärung des Falls, obwohl sie nichts Konkretes hatten, trotzdem näher zu kommen. Nur brauchten sie endlich Beweise – oder Zeugen. Ohne Stichhaltiges brachten ihre Bauchgefühle rein gar nichts. Heute war in dem Landgasthof erneut viel los, jedenfalls standen etliche Autos auf dem Parkplatz. Makaber, aber der Mord an den Eltern schien der Vermarktung
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