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Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Titel: Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi
Autoren: Sandra Duenschede
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des Restaurants gut zu tun. Wahrscheinlich kamen die Gäste nur, um mehr über das grausame Verbrechen zu erfahren. Solch unfassbare Taten zogen die Menschen seiner Erfahrung nach in Scharen an. Manuela Groß stand lächelnd am Empfangstresen und kassierte bei einem Mann ab. Als sie Thamsen sah, verschwand das Lächeln auf ihrem Gesicht. Sie demonstrierte ihre Geschäftigkeit, und er hielt sich im Hintergrund. Doch irgendwann war die Abrechnung für den Gast erstellt und sie musste sich wohl oder übel ihm widmen.
    »Ich habe nur ein paar Fragen«, versuchte er sie gnädig zu stimmen. Sie nickte, machte aber keinerlei Anstalten, ihn in den Privatbereich zu führen. Gut, dann eben hier in der Öffentlichkeit, befand Thamsen.
    »Sagt Ihnen der Name Grit Meinhardt etwas?« Die junge Frau überlegte nur kurz.
    »Nein, wer soll das sein?«
    »Eine Geliebte Ihres Vaters.« Er verschwieg wissentlich, dass die Beziehung etliche Jahre zurück lag und wartete auf ihre Reaktion. Und wider Erwarten gab Manuela Groß nach.
    »Ja, ich weiß, dass mein Vater meine Mutter betrogen hat. Aber ich kenne diese Frau trotzdem nicht. Außerdem war sie wohl nicht die Einzige. Ich habe mal einen Streit meiner Eltern vor einigen Jahren mitbekommen. Da ging es um die zahlreichen Affären meines Vaters, aber Genaueres weiß ich nicht.«
    »Aber wieso hat Ihre Mutter Ihren Vater nicht verlassen?« Er selbst war von seiner Frau betrogen worden und hatte gleich, nachdem er es erfahren hatte, einen Schlussstrich unter die Beziehung gezogen. Manuela Groß zuckte mit den Schultern.
    »Was hätte sie denn machen sollen? Wo hätte sie hin sollen?« Erika Matzen gehörte zur gleichen Generation wie seine Mutter. Auch Magda Thamsen war nicht aus Liebe bei ihrem Mann geblieben. Er verstand.
    »Und wissen Sie etwas über einen Bruder?«
    »Nein, wirklich nicht! Wir waren mehr als schockiert, als Harry Leibnitz uns sagte, es hätte sich bei ihm ein weiterer Erbe gemeldet.«
    »Und Sie haben bisher nichts unternommen?«
    »Wie denn? Bei uns hat sich niemand gemeldet und bei Harry Leibnitz angeblich auch nicht mehr.«

    Maik Böhm saß in seinem Golf und blickte zu Leibnitz’ Wagen hinüber. Der Bauunternehmer war über Niebüll nach Leck und anschließend Richtung Stadum gefahren. Kurz vor der ehemaligen Bundeswehrkaserne war er jedoch links abgebogen und zum Waldstübchen Hof Berg gefahren. Maik sah, wie Harry Leibnitz ausstieg und zum Restaurant hinüber ging. Er verließ ebenfalls sein Fahrzeug und folgte dem Bauunternehmer in kurzem Abstand. Auf der Terrasse blickte der Mann sich suchend um, bis ein Gast an einem der hinteren Tische seine Hand leicht hob und er sich zu ihm setzte. Der Hamburger Polizist schlenderte in das Café und nahm Platz. Möglichst unauffällig versuchte er, mit dem Handy Fotos zu machen. Er hatte Glück, denn die beiden Männer waren derart in ein Gespräch vertieft, dass es ihnen nicht auffiel, wie er sie fotografierte. Die Bilder schickte er per MMS an Thamsen. Der sah die Fotos, als er wieder im Wagen saß. Sollte er Manuela Groß die Aufnahmen zeigen? Maik Böhm konnte er schlecht anrufen, denn der beschattete die beiden wahrscheinlich noch. Er beschloss, die Bilder an Peer weiter zu leiten. Kaum hatte Dirk auf ›Senden‹ gedrückt, klingelte das Telefon. Im Display blinkte Nielsens Nummer.
    »Das gibt es nicht, das ist der Typ von gestern. Also hat er doch was mit Heinrich Matzen zu tun. Na, dem statte ich gleich nachher einen Besuch ab. Oder besser gleich. Dann kann ich seine Mutter mal unter vier Augen dazu befragen!«, schoss es ihm ohne Punkt und Komma aus dem Hörer entgegen.
    »Ich würde gerne mitkommen. Kannst du warten?« Peer wollte am liebsten die Meinhardt gleich mit den Bildern konfrontieren, verstand aber, dass Thamsen gerne dabei sein wollte.
    »Gut, aber beeile dich! Du musst vor Andreas Meinhardt hier sein!«
    Thamsen trat das Gaspedal voll durch, hielt sich an keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Auch wenn der Verdächtige laut SMS-Antwort von Maik Böhm noch im Restaurant saß, wollte er keine Minute vergeuden und vor Andreas Meinhardt in Hamburg sein. Sein Gefühl, dass sie kurz vor Abschluss des Falles standen, war nun noch stärker. Endlich schien es erste Beweise zu geben. Er hatte sich mit Peer direkt am Billwerder Billdeich verabredet. Sein Navigationssystem wies ihm den Weg, den er in einer Rekordzeit zurücklegte. Peer wartete schon ungeduldig in der Nähe des kleinen Hauses am Deich.
    »So, auf
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