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Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Titel: Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi
Autoren: Sandra Duenschede
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Donnerstag?« Zwischenzeitlich hatte die Frau im Rollstuhl gestanden, an Diabetes zu leiden und zwar ziemlich schlimm. Die Krankheit war auch der Grund, warum sie im Rollstuhl saß.
    »Na, auch hier.« War ja klar, stöhnte Thamsen innerlich, die beiden gaben sich nun gegenseitig ein Alibi. Er spürte, wie sein Handy in der Hosentasche vibrierte, und warf einen kurzen Blick auf das Display. Haie Ketelsen. Nicht jetzt, mein Lieber, dachte er und steckte das Telefon wieder ein.
    »Und Sie hatten wirklich keinen Kontakt mehr zu Heinrich Matzen in der letzten Zeit?«
    »Nein.« Wieder vibrierte sein Handy, diesmal nur einmal. Um für die nächste Frage Zeit zu gewinnen, schaute er erneut auf das Mobiltelefon. Eine MMS von Haie? Er runzelte die Stirn. Wusste der Freund überhaupt, wie man Bilder mit dem Handy verschickte? Thamsen öffnete die Datei und kniff die Augen zusammen, um besser erkennen zu können, was der Haie entdeckt hatte. Unweigerlich musste er grinsen.
    »Nun, Frau Meinhardt wie war genau Ihr Vorname? Grit?« Sie nickte.
    »Dann muss ich Sie jetzt leider bitten, uns aufs Präsidium zu begleiten.«
    Peer verstand die Welt nicht, er blickte Thamsen überrascht an. War das Taktik oder hatte Dirk tatsächlich etwas gegen die Frau in der Hand?
    »Nein«, schrie plötzlich Andreas Meinhardt, »meine Mutter hat damit nichts zu tun! Ich …«
    »Doch Andreas, ich war’s, ich habe Heinrich getötet«, kreischte Grit Meinhardt dazwischen. Thamsen konnte sich zwar nur schwer vorstellen, wie die Frau im Rollstuhl den Mann überwältigt haben wollte, doch er nickte.
    »Dann kommen Sie eben beide mit aufs Präsidium.«

26. Kapitel
    »Und, was sagt sie?« Peer und Dirk hatten die beiden getrennt voneinander mit Hilfe der hinzu gerufenen Kollegen ins Präsidium gebracht und befragt.
    »Sie behauptet nach wie vor steif und fest, Heinrich Matzen umgebracht zu haben, aber sie lügt. Sie weiß nicht mal, wo genau sie ihren ehemaligen Geliebten umgebracht haben will.« Nielsen nickte. Die Frau wollte einfach nur ihren Sohn schützen, der hatte jedoch bisher geschwiegen.
    »Vielleicht bekommst du etwas aus ihm raus«, munterte er Thamsen auf, als dieser in den Verhörraum ging.

    Andreas Meinhardt saß an einem Tisch, vor ihm ein Glas Wasser, das jedoch nicht angerührt worden war. Die Miene des jungen Mannes wirkte versteinert, sein Blick starr auf das Glas gerichtet, in dem kleine Bläschen Kohlensäure aufstiegen. Thamsen stellte sich an das Fenster und blickte hinaus. Draußen war es hell, obwohl es bereits nach 22 Uhr war. Als Kind hatte er besonders die Sommerzeit geliebt, weil es dann erst spät dunkel wurde. Vor der Dunkelheit hatte er sich immer gefürchtet – heute zwar nicht mehr, trotzdem mochte er die freundlichen Sommermonate lieber als die düsteren Jahreszeiten.
    »Ich hatte auch nie ein gutes Verhältnis zu meinem Vater.« Er hörte Andreas Meinhardt laut ein- und ausatmen. »Jahrelang bin ich mir wie ein Eindringling in seinem Leben vorgekommen, der ihm einfach nur lästig war. Ein Störfall. Ihnen muss es ähnlich ergangen sein.« Der Verdächtige schwieg. »So gesehen hatte auch ich keinen Vater«, fuhr Thamsen fort, »auch wenn er physisch anwesend war.« Er drehte sich um. »Ist nicht leicht, ohne Vater groß zu werden.«
    »Was wissen Sie schon von meinem Leben?«, raunzte ihn der Mann am Tisch plötzlich an.
    »Nur, dass Sie keinen Vater hatten, der für Sie da war.«
    »Das habe ich auch nie verlangt!« Andreas Meinhardt schlug mit der Faust auf den Tisch. Das Glas geriet ins Wanken, kippte um und die Flüssigkeit ergoss sich über den Tisch, tropfte an den Seiten hinunter. Schnell hatte sich auf dem Fußboden eine Pfütze gebildet. »Nie habe ich irgendetwas von ihm verlangt. Ich kannte ihn ja nicht mal richtig.« Die Wut schien mit dem Inhalt des Wasserglases verschüttet. Flüsternd fuhr Andreas Meinhardt fort, während er die letzten Tropfen, die vom Tisch fielen, betrachtete. »Und für mich wollte ich auch nichts. Es ging nur um meine Mutter. Sie sehen ja selbst, wie schlecht es ihr geht. Sie benötigt eine Spezialbehandlung, aber die kostet eine Stange Geld.« Geld, das die Meinhardts nicht hatten. In diesem Punkt stimmten die Aussagen von Mutter und Sohn überein. Auch Grit Meinhardt hatte angegeben, Heinrich Matzen wegen Geld umgebracht zu haben. Angeblich wollte sie ihren Sohn versorgt wissen, wenn sie einmal nicht mehr war. »Doch nicht einmal dazu war er bereit.« Heinrich Matzen hatte
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