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Friedhof New York

Friedhof New York

Titel: Friedhof New York
Autoren: Jason Dark
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das große Töten, das Ende, unser Ende, aber den Gefallen wollten wir ihm beide nicht tun. Durch meinen Körper jagte ein Adrenalinstoß, der zu einem Strom der Kraft wurde.
    Über den Sensenmann hinweg schaute ich meinem Freund ins Gesicht.
    Wir nahmen uns die Zeit, uns gegenseitig aufzumuntern.
    »Pack es, John!«
    »Du auch!«
    Ich nahm das Kreuz, Suko die Peitsche. Den Kreis hatte er bereits geschlagen, die drei Riemen hingen aus der Öffnung, und als er ausholte, da ließ ich das Kreuz in das Knochengesicht des Sensenmann fallen, der ja ebenso existent war wie wir und kein Traumgebilde.
    Ein helles Geräusch erklang und vermischte sich mit dem dumpfen Klatschen der drei Peitschenriemen, die mit vehementer Wucht den Knochenkörper getroffen hatten.
    Die Sense war unerheblich geworden. Sie bedrohte uns nicht einmal mehr, denn ihr Träger wurde durch unsere Waffen vernichtet. Mein Kreuz zerstrahlte seinen Knochenschädel, und die Peitsche sorgte dafür, daß die meisten Teile des Körpers zu einem breiigen Sand wurden.
    Zurück blieben eine dunkle Kutte, eine Waffe, und das Boot, das nun uns gehörte.
    Hinter mir lachte der FBI-Mann. »Das kann doch nicht wahr sein. John. Es gibt ihn nicht mehr. Die Bedrohung ist vorbei, zum Henker.«
    »Noch nicht«, erwiderte ich, ohne mich dabei umzudrehen, denn über uns am Himmel und weit vor uns spielten sich noch weitere Szenen ab.
    Wir sahen Menschen, die in ihren Betten lagen und…
    Menschen in Betten?
    Meine Gedanken stockten plötzlich. Ich kam für einen Moment nicht mehr mit, auch Suko sah etwas ratlos aus, nur Abe Douglas traf mit seinen Worten den Nagel auf den Kopf.
    »Die Welten vermischen sich. Verdammt, die beiden Dimensionen stoßen zusammen.«
    Er hatte recht, denn die Realität unserer normalen Welt war für uns plötzlich wieder offen geworden. Deshalb sahen wir auch in den Schlafsaal hinein, der den Himmel überspannte wie eine gewaltige Kuppe, an dessen gewölbter Decke sich die Szenen abspielten, die in dem Schlafsaal stattfanden.
    Wichtig für uns war, daß es Jericho nicht geschafft hatte, Chato in seine Traumwelt zu ziehen. Er war geblieben, und er hatte sich dem Dämon gestellt…
    ***
    Nein, es war kein Kampf der Giganten, denn Chato wollte sich selbst nicht als einen solchen bezeichnen. Er wußte selbst, daß er Glück haben mußte, wenn er überleben wollte, doch er mußte das Versprechen einhalten, das er seinen Ahnen gegeben hatte.
    Jericho war von Chatos Angriff tatsächlich überrascht worden. Der Apache umarmte den Dämon wie einen Liebhaber, doch der brachte kein Feuer mit.
    Das aber hatte Chato.
    Die Flammen waren schon während des Sprungs aus seinen Handflächen geschossen. Das magische Pulver bewies seine Kraft, es hatte ihn nicht im Stich gelassen, und das Feuer hatte die besondere Farbe bekommen. Es brannte nicht gelb und auch nicht rot. Es setzte sich aus allen Farben zusammen, und Jericho gelang es nicht, dem Feuer zu entwischen.
    Zuerst erwischte es sein Gewürm.
    Wie an einer Schnur wurden die Käfer, Würmer und Spinnen in die Feuerlanze hineingezogen, als hingen sie an einem starken Magneten.
    Sie verbrannten, und der fettige Rauch stank widerlich, was Chato aber nicht störte, denn er blieb dort, wo er war.
    Er hatte den Dämon umklammert. Er spürte dessen Körper unter der Kleidung. Er merkte, wie fett und wabblig er war, seine Hände drangen in die Masse ein und mit ihnen auch das Feuer.
    Es wollte ihn ausschmoren, aber so leicht gab sich ein Jericho nicht geschlagen.
    Zweimal hatte er verloren. Ein drittes Mal durfte es ihm nicht passieren, dann nämlich war seine Existenz ausgelöscht. Er kämpfte für sich und seine Zukunft. Es gelang ihm, ein Bein anzuwinkeln und es in den Unterleib des Apachen zu drücken. Das Knie wirkte dabei wie ein Stein, so daß sich Chato krümmte und gezwungen war, den Dämon loszulassen.
    Er taumelte zurück. Glücklicherweise war der Gang breit genug, so bekam er genügend Freiraum. An einem Bett hielt er sich fest. Die Männer schliefen, nur Kray war noch wach. Er hockte erstarrt auf seinem Platz und schaute zu den Kämpfenden hin. Sprechen konnte er nicht. Er wollte auch nicht eingreifen, denn seine Angst, vernichtet zu werden, war auch jetzt sehr groß.
    Jericho hatte seine Probleme. Das alte Feuer war in seinen Körper gedrungen. Wie brutale Schwerter hatte es sich seine Bahn geschaffen und Lücken gerissen.
    Die Kleidung qualmte. An gewissen Stellen huschten kleine Flammen wie Finger über
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