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Friedhof New York

Friedhof New York

Titel: Friedhof New York
Autoren: Jason Dark
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stark. Überall auf der Welt finde ich Menschen, die schlafen, träumen und gar nicht wissen, daß ich es bin, der ihnen die Alpträume schickt und ihnen somit die neuen Welten eröffnet. Meine Stadt wurde zerstört, aber hier mache ich weiter. Hier vollende ich meine Rache, denn ich habe mir geschworen, für meine Stadt Jericho eine andere zu zerstören. Ich mache New York zu einem Friedhof. In den Träumen ist es bereits soweit. Ich muß sie nur noch umkehren und Wirklichkeit werden lassen. Du hast mich zusammen mit den anderen dazu gezwungen, dies zu tun. Ich habe einen zweimaligen Anlauf genommen, jetzt hole ich zum dritten und letzten Schlag aus, denn dann habe ich den Sieg errungen. Einen weiteren Angriff kann es nicht mehr geben, weil ich ebenfalls meine Grenzen habe. Aber ich setze ein Zeichen und mache New York zu einem Friedhof.«
    Suko hatte genau aufgepaßt. Trotz der Drohungen wußte er die Erklärungen genau zu unterscheiden. Ihn hatten besonders die letzten Worte interessiert. Da hatte er von einem dritten und gleichzeitig letzten Angriff gesprochen.
    Wenn der nicht klappte, dann würde es auch Jericho nicht mehr geben.
    So jedenfalls hatte Suko ihn verstanden. Er wollte aber nicht nachfragen, um den Dämon nicht mißtrauisch zu machen und erkundigte sich statt dessen nach John Sinclair und Abe Douglas.
    Jericho zog sein weiches Puddinggesicht in die Breite. Dabei blähten sich die Wangen auf und wurden zu ballonartigen Kugeln. »Du machst dir Sorgen um sie.«
    »Mich würde interessieren, wo sie sich befinden. Es sind Freunde von mir.«
    Ein fett wirkendes Lächeln breitete sich auf dem Babygesicht aus.
    »Wunderbar, sehr gut. Ich habe sie bereits holen lassen. Meine Diener schafften sie zu mir. Sie befinden sich in der von mir aufgebauten Traumwelt und können nichts machen.«
    »Auf dem Boot?«
    »Du weißt es schon?«
    »Ich habe davon gehört.«
    »Stimmt. Du hast ja einen meiner Schläfer geweckt und damit eine Lücke in meine Traumwelt gerissen. In der Tat, Chinese, es ist so, wie dieser Mann es in seinem Traum gesehen hat. Beide befinden sich auf dem Boot, sie gleiten über das schwarze Wasser, sie sehen auf ein dunkles New York, in dem es nicht mehr lebenswert ist. Es gibt keine Wache mehr. Die große Statue, das Symbol der Freiheit, ist zusammengebrochen und hat damit das Ende eingeläutet und gleichzeitig für mich den Anfang meiner großen Rache. Ich vereinige viele in mir, doch am wichtigsten sind die beiden Welten, die unterschiedlichen Stufen, die…«
    »Noch träumen wir nicht!« sagte Chato. Er hatte sich neben Suko gestellt und starrte den Dämon an.
    »Aber ihr werdet es. Ihr seid bereits in dieser Traumwelt gefangen, nur seht ihr sie nicht und…«
    Suko wollte nach vorn laufen. Er konnte es nicht mehr aushalten. Zudem dachte er an Chato, der zurückblieb und ihm so etwas wie eine Deckung geben würde.
    Es blieb beim Versuch.
    Auf einmal zerrten Kräfte an ihm, die er nicht mehr kontrollieren konnte.
    Sie rasten von verschiedenen Seiten auf ihn zu. Sie ließen nicht mehr zu, daß er sich bewegte. Er war völlig eingeschränkt, er spürte, wie sich sein Körper zusammenzog, und er hatte gleichzeitig das Gefühl, durch ein unsichtbares Tor zu schreiten oder über eine Grenze hinweggezerrt zu werden.
    Die Schlafstellen waren längst zu Schatten geworden, die einen Moment später ebenfalls verschwanden, so daß Suko in die von den Schlafenden errichtete Traumwelt hineingezerrt wurde.
    Nur er, denn Chato blieb zurück.
    Suko aber sollte den Friedhof New York am eigenen Leibe erleben und in ihm verschwinden…
    ***
    Das Wasser war schwarz wie Teer. Es bewegte sich zuckend und in kleinen Wellen. Hinzu kam ein alter, sehr fauliger Geruch, als wäre das Wasser durch eine Seuche verpestet worden. Es sah an manchen Stellen aus wie dicker Schlamm. Vielleicht war es früher einmal klar und trinkbar gewesen, jetzt aber war es umgekippt und nur mehr eine alte, modrige Brühe, die den Geruch von Toten entließ.
    Zu diesem Wasser paßte das Boot.
    Es bestand aus altem Holz, in dem ebenfalls ein feuchter Geruch steckte. Ein Segel gab es nicht. Auch wir befanden uns auf dieser Barke und hatten das Gefühl, uns von der Gestalt am Ruder durch ein Totenreich schippern zu lassen.
    »Sag mir, daß ich träume«, flüsterte Abe Douglas mir zum wiederholten Male zu.
    »Das weiß ich nicht. Vielleicht geschieht beides. Wir beide sind real, aber in den Träumen eines anderen gefangen.«
    »Scheiße, ich drehe
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