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Fridolin zieht nach Berlin

Fridolin zieht nach Berlin

Titel: Fridolin zieht nach Berlin
Autoren: T Tippner
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ihr verabredete.
    Da klingelte es an der Tür.
    „Ich mach schon auf“, rief Mama Claudia und begrüßte einen Mann, der sich als Hans Müller vorstellte und ein Kammerjäger sein sollte.
    „Und wer bist du?“, fragte Claudia so leise, dass Anna es gerade noch verstehen konnte.
    „Ich wollte Anna abholen“, hörte Anna Mike sagen.
    „Ich glaube, die schläft noch“, antwortete Claudia, und da riss Anna schon die Tür zu ihrem Zimmer auf.
    „Ich bin wach, Mama. Mike darf raufkommen.“
    „Oh, was für eine Überraschung. Nur die Treppe rauf!“
    Mike lief mit ihren klingelnden Schuhen die Treppe hinauf, umarmte Anna und nickte anerkennend, als sie das geräumige Zimmer ihrer Freundin betrachtete.
    „Nicht schlecht, Herr Specht! Das ist ein tolles Zimmer, so groß wie unsere ganze Wohnung.“
    „Im Ernst?“, fragte Anna überrascht und bemerkte, wie ihre Freundin gleichgültig die Schultern zuckte.
    „Ist doch ganz egal. Man muss doch kein großes Haus haben, um glücklich zu sein. Meine Mom und ich können uns durch die Enge noch mehr lieb haben. Wir müssen uns immer umarmen, wenn wir aneinander vorbeigehen wollen.“
    Anna lächelte und hörte, wie Herr Müller die Treppen heraufkam. Dabei schnaufte er und fragte Claudia mit brummender Stimme: „Reichen Sie mir gleich den Koffer mit den Fallen hinauf, wenn ich oben bin?“
    „Natürlich, gerne.“
    In diesem Moment kam Fridolin die Treppe heraufgespurtet und bellte so laut er nur konnte.
    Anna, die verwundert war, was gerade passierte, trat mit Mike aus ihrem Zimmer und sah den dicken, schmierigen Mann die Treppe zum Dachboden hinaufklettern.
    „Was ist hier denn los?“, wollte Anna wissen. Sie betrachtete den Koffer mit den Fallen skeptisch und versuchte gleichzeitig, Fridolin zu beruhigen.
    „Wir haben Ratten auf dem Dachboden“, erklärte Claudia und wies Fridolin an, endlich ruhig zu sein.
    Doch anstatt den Mund zu halten, wurde er immer lauter und lauter.
    „Ihm passt was nicht“, bemerkte Mike und schaute zu, wie Claudia dem Kammerjäger seinen Koffer hinaufreichte.
    „Danke schön“, sagte Herr Müller und blickte sehr erschrocken, als er Fridolin die Treppe hinaufrennen sah.
    „Was soll denn das?“, stieß er ärgerlich hervor.
    „Fridolin!“, rief Claudia und schaffte es nicht, den Hund festzuhalten.
    Herr Müller sprang erschrocken auf und wich zwei Schritte zurück.
    Fridolin bellte und bellte.
    Ja, es schien, als ob er verrückt geworden war.
     

Die Rettung der Marderfamilie
    Fridolin bellte und bellte. Ja, er bellte so laut, wie er noch niemals zuvor gebellt hatte.
    Er trieb Herrn Müller Schritt für Schritt zurück und suchte dabei vergeblich nach Mathildas Familie. Immer wieder rief er: „Ich bin ein Freund von Ilse. Sie hat mir gesagt, dass du hier lebst, Mathilda. Du musst schnell mit deinen Jungen hier verschwinden. Ganz schnell! Der Kammerjäger ist da und will euch von hier fortjagen!“
    Fridolin wusste nicht, ob er Erfolg mit seinem Bellen und seinen Rufen hatte. Er hoffte dies so sehr, dass er noch einmal rief: „Mathilda, lauf schnell zu Ilse in den Garten. Da kannst du dich verstecken. Danach suchen wir zusammen nach einem neuen Zuhause für euch!“
    Und als Fridolin das sagte, erblickte er in der hintersten Ecke, dort wo die ganzen Kartons standen, eine weiße, schön anzusehende Marderdame. Sie lugte durch einen Spalt und sagte mit ängstlicher Stimme: „Ich komme hier nicht heraus. Meine Jungen wären dann in Gefahr.“
    Fridolin sauste an Herrn Müller vorbei. Er ignorierte die Rufe der Familie Wagner und stand dann schließlich vor Mathilda, die ihn verschüchtert anschaute.
    „Feiner Junge“, hörte Fridolin Herrn Müller sagen und begriff in diesem Moment, was für einen Fehler er begangen hatte. Er kläffte wieder los, schnappte nach der Hand des Kammerjägers, die gerade zupacken wollte, und sah mit einer inneren Zufriedenheit, wie der dicke Mann zurückwich.
    „Ich glaube“, rief Herr Müller nach hinten über die Schulter, „wir haben Ihr Problem gefunden, Frau Wagner. Können Sie mir eine Leine Ihres Hundes heraufgeben?“
    „Eine Leine?“
    „Ja, ich muss Ihren Burschen einmal kurz an die Kette legen, damit ich das Problem hier und jetzt beseitigen kann.“
    „Was ist denn hier oben los?“, fragte Anna und steckte ihren Kopf durch die Luke. Ebenso wie Mike krabbelte sie auf den Dachboden und versuchte, Fridolin zu beruhigen.
    Dieser war schon ganz heiser vom ganzen Bellen.
    „Das
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