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Freude am Durchblick

Freude am Durchblick

Titel: Freude am Durchblick
Autoren: Ursula Buechler , Klaus Juergen Becker
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Zellen spüre. Ich vermute, dass »erlöste Augen« tatsächlich in der Lage sind, tiefe Lebensqualität zu übertragen, so wie eine Kerze eine andere entzündet.
    Mit meiner Begegnung mit den großen indischen Meistern und Heiligen begann meine spirituelle Reise. Je tiefer ich mit der inneren Wahrheit in Kontakt kam, die wir in Gebet und Meditation finden, umso mehr wurde mir bewusst, wie wenig ich im »Spiel der Welt« durchblickte. Immer wieder fiel ich auf Lug und Trug, Masken und Wichtigtuerei herein und mir wurde immer stärker bewusst, wie wenig Durchblick ich hatte, wenn es darum ging, die Wahrheit eines Menschen, die »Wahrheit hinter dem Schein« zu erfassen.
    Eines Tages begegnete ich Prof. Dr. Franz Ruppert, einem Spezialisten für systemische Aufstellungen. Franz Ruppert geht davon aus, dass viele Menschen in sich tief gespalten sind, auch wenn man ihnen dies äußerlich nicht ansieht. Mithilfe von Masken und Rollen versucht ein Teil von uns, welchen Franz Ruppert »Überlebensanteil« nennt, unser Funktionieren in der äußeren Welt sicherzustellen. Dieser Anteil leugnet alles Unangenehme, macht das, was »man tut«, zu seinem höchsten Gebot und lebt eigentlich in einer Pseudowelt. In den systemischen Aufstellungen von Franz Ruppert wird dieser Überlebensanteil durch einen Stellvertreter in einer Art Rollenspiel dargestellt. Durch meine Teilnahme an diesen systemischen Aufstellungen begann ich mehr und mehr durchzublicken bei den Masken der Gesellschaft. Mein Blick auf die Dinge der Welt änderte sich.
    Als ich schon deutlich über 40 war, besuchte ich meine Eltern an der Côte d’Azur. Im Flur hing ein Druck des Bildes »Liebende in Vence« des französischen Malers Marc Chagall. Ich war tief berührt von dem Bild, mir kamen fast die Tränen
und ich dachte mir: »Muss Liebe schön sein!« Das Bild hatte eine Saite in mir zum Klingen gebracht, die sich nach erfüllter Liebe sehnte. Am nächsten Tag nahm ich den Zug nach Nizza und ging dort ins Chagall-Museum. Glücklicherweise war gerade eine Führung, der ich mich heimlich anschloss. Ich war überwältigt von der Farbenpracht der Chagall-Bilder und die Führung eröffnete mir einen tieferen Blick auf das, was ich zu sehen bekam.
    Unabhängig davon spürte ich nach wie vor im Kontakt mit meinen Eltern und insbesondere meinem erweiterten Verwandtenkreis eine gewisse Anspannung, die sich auch in einem erhöhten Augendruck zeigte, so wie ich es auch schon als Kind erlebt hatte.
    Mittlerweile hatte ich bereits sehr intensiv an der Klärung meiner Elternbeziehung gearbeitet und die Eigenverantwortung für das, was ich sehe, übernommen. Ich spürte tief und innig, dass alles, was in meinem Leben geschah, alle Höhen und Tiefen, Teil eines größeren Lebensplanes (vielleicht auch Seelenplanes) ist, und hatte gelernt, die Dinge so anzunehmen, wie sie sind. Und doch waren da diese Spannungen, die ich manchmal im Kontakt mit meinen Eltern und regelmäßig in meinen festen Beziehungen erlebte.
    Ich lernte EMDR, eine Therapiemethode, die u.a. mit entspannten Augenbewegungen zu tun hat, und gewöhnte mir an, wann immer ich in meinen öffentlichen Vorträgen angespannt war, einige Augenschwünge zu machen. Ich genoss die deutliche Befreiung, die sich aus dieser Übung ergab.
    Während meine Lebensberater-Praxis wuchs, erkannte ich immer mehr, dass sich Probleme und Herausforderungen, mit denen mich meine Klienten konfrontierten, oftmals nur aus systemischen Zusammenhängen erklärten. Ich glaube, dass kaum etwas so sehr meinen »Durchblick« gefördert hatte wie die von mir erlebten Familienaufstellungen. Dies ließ in mir den Schluss zu, dass Sehblockaden möglicherweise Widerspiegelungen von systemischen Blockaden sein könnten, welche dem eigenen Familiensystem entstammen.
    Meine Bücher und Seminare konzentrierten sich immer stärker darauf, meine Leser und Seminarteilnehmer mit einer veränderten Sichtweise vertraut zu machen. Um Veränderungsimpulse im Bewusstsein anzuregen, setzte ich u.a. Vexierbilder von Salvador Dali und von Maurits Cornelis Escher ein.
    Im Jahr 2007 hörte ich einen Vortrag von Ursula Büchler. Ich erfuhr, in welchem Ausmaß unsere genetischen, systemischen und auch erfahrungsbedingten Prägungen Einfluss auf unsere Sehfähigkeit haben. In vielen der Fallbeispiele, die Ursula Büchler präsentierte, fand ich mich selbst wieder. So war es ein großes
Glück für mich, mich im Jahr 2010 in der Praxis von Ursula Büchler tiefer mit ihrer
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