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Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Titel: Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)
Autoren: Jamie Lynn Braziel
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schrie, als es herabsauste und schrie und schrie, weil es immer wieder zustach.
    »Emma! Emma!« Brian rüttelte mich wach. »Wach auf. Es ist nur ein Albtraum.«
    Ich warf mich in seine Arme, meine Zähne klapperten und ich zitterte am ganzen Körper. »Geh nicht wieder weg«, schluchzte ich. »Bitte verlass mich nicht.«
    Er hielt mich fest und rieb mir beruhigend über den Rücken. »Sch, alles ist gut. Ich werde dich nie mehr verlassen.«

16
    In der folgenden Woche leisteten Brian, Kathy und manchmal Donnie mir abends Gesellschaft. Kathy schlief auf dem Sofa, damit Brian die Nacht über bei mir sein konnte. Ich hatte immer noch Albträume und er war wild entschlossen, Wort zu halten. Mutter und der Rest der Familie erkundigten sich täglich nach mir – entweder riefen sie an oder kamen auf einen kurzen Besuch vorbei. Und wenn es mir zu viel wurde, brauchte ich nur zu gähnen und schon huschten alle davon.
    Am Tag, wenn alle bei der Arbeit waren, hatte ich viel Zeit, darüber nachzudenken, was in den letzten paar Monaten passiert war. Nachdem die Beziehung mit Steve in die Brüche gegangen war, hatte ich in Brian einen Freund gefunden und war wieder glücklich geworden. All das ging den Bach runter, als ich es zugelassen hatte, dass aus der Freundschaft mehr wurde, zumindest von meiner Seite. Aber daran arbeitete ich jetzt und Brian und ich waren enger befreundet als je zuvor.
    In den frühen Morgenstunden, wenn ich wieder einmal aus einem Albtraum hochgeschreckt war, verbrachten wir viel Zeit damit, zu reden und uns neu kennenzulernen. Mit Geschichten aus seiner Kindheit konnte er mich immer ablenken und nichts war so einschläfernd wie seine Versuche, mir zu erklären, wie Computernetzwerke funktionieren.
    Und dann war auch schon der Heilige Abend da, ein kalter, klarer Tag. Eigentlich wollte ich mir für das Weihnachtsessen im Pfarrhaus etwas Bequemes anziehen, vor allem, weil es mir immer noch schwerfiel, mich zu bewegen. Doch davon wollte Kathy nichts wissen. »Na, komm schon. Ich mache dir die Haare und versuche, die blauen Flecken so gut wie möglich zu überdecken. Schließlich ist Weihnachten. Da sollten alle festlich und schön aussehen.« Als sie um mich herumwuselte, sah sie sehr zufrieden mit sich aus, doch egal wie sehr ich sie mit Fragen löcherte, ich bekam keine vernünftige Antwort.
    Meine blauen Flecken ließen sich nicht wegschminken, aber trotzdem sah ich viel besser aus, nachdem Kathy mit mir fertig war. »Du kannst zaubern, Kathy.« Mit meinem gesunden Arm drückte ich sie. »Danke.«
    »Gern geschehen. Und jetzt gehen wir zu dem wunderbaren Essen, das deine Mutter gekocht hat.« Ich hatte Kathy und Donnie eingeladen, mit uns zu feiern. Brian war früher am Tag zu seinen Eltern aufgebrochen und ich vermisste ihn jetzt schon. Wir fuhren zum Pfarrhaus. Dort wurde ich aufs Sofa gepackt. Onkel Richard war der Einzige, der es nicht lassen konnte, geschmacklose Bemerkungen über mein Aussehen und seine Auswirkungen auf mein Liebesleben zu machen. Die anderen hielten ausnahmsweise den Mund.
    Wir verteilten die Geschenke und öffneten sie gleich, weil wir genau wussten, dass die Kinder niemals ruhig am Tisch sitzen und essen würden, bevor sie nicht ausgepackt waren. Als das letzte Geschenk ausgewickelt war, stand mein Vater auf. »Bevor wir ins Esszimmer gehen, möchte hier jemand eine Ankündigung machen.«
    Ich drehte mich um und sah Brian. Er bahnte sich einen Weg durch die Familie zu mir, während Kathy mit Tränen in den Augen und einem albernen Lächeln im Gesicht einfach nur dastand. Donnie gesellte sich zu ihr und legte seinen Arm um sie.
    »Was machst du denn hier?«, fragte ich Brian verwirrt, als er neben mir stand. »Ich dachte, du wolltest zu deinen Eltern fahren.«
    Er nahm meine beiden Hände in seine und half mir, vom Sofa aufzustehen und mich neben ihn zu stellen. »Ich musste erst noch etwas einkaufen.«
    »Was denn?«
    »Etwas für dich.« Er lächelte, als er sich neben das Sofa kniete und ein kleines, mit blauem Samt bezogenes Juwelierkästchen aus der Tasche holte.
    Er öffnete den Deckel und ein Diamantring glitzerte im Licht. Alles andere trat in den Hintergrund, als er die Worte sagte, nach denen ich mich so gesehnt hatte. »Ich liebe dich, Emma Katherine Bailey.«
    Ich blickte in seine Augen und sah nichts als Liebe. Es war wahr. Er liebte mich wirklich. Tränen des Glücks rannen mir über die Wangen und er stand auf, um sie mit den Daumen wegzuwischen. Ich brachte
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