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Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)

Titel: Freiwillig Fräulein: Roman (German Edition)
Autoren: Jamie Lynn Braziel
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Kopfschmerzen. Ich fiel nach vorn auf den Bauch und lag auf meiner Handtasche wie auf einem harten Stein.
    Ich musste eine Weile ohnmächtig gewesen sein, denn als ich aufwachte, hörte ich, wie Sachen umhergeworfen wurden. Dann hörte ich seine Stimme an meinem Ohr. Sie klang kalt wie Stahl. »Wo sind die Bücher, Emma?«
    Ich war starr vor Angst. Ich durfte nicht wieder ohnmächtig werden. »Was?«
    Er holte aus und trat mich in die Seite. »Komm mir nicht dumm!«
    Jeder Atemzug schmerzte wie ein Messerstich. Ich versuchte, Atem zu holen, hatte aber trotzdem das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Ich bemühte mich, mich zu konzentrieren und langsam zu atmen, denn der Schmerz drohte mich wieder in die tiefschwarze Dunkelheit hinabzuziehen.
    Ich konnte ihm unmöglich sagen, wo die Bücher waren, denn das würde ihn nur noch wütender machen. Für den Bruchteil einer Sekunde lichtete sich der Nebel und mir wurde klar, dass der harte Stein in meiner Handtasche meine Pistole war. Ich musste sie nur in die Finger bekommen.
    »Sie sind in meinem Büro. Ich hole sie. Nur schlag mich nicht wieder.« Ich versuchte aufzustehen, doch er hatte schon meinen linken Arm gepackt und mich auf den Rücken gedreht. Ich versuchte, nicht zu schreien, als der Schmerz mich überrollte. Mein Arm war offenbar gebrochen, aber ich durfte ihm nicht zeigen, dass ich verletzt war.
    Er saß auf meinen Oberschenkeln. »Du lügst!«, zischte er. »Ich habe hier alles von oben bis unten abgesucht.« Wieder schlug er mich mit der Faust und Sterne explodierten hinter meinen Augen. Ich hörte, wie die Knöpfe meiner Bluse auf den Boden sprangen, als er sie aufriss, doch ich war zu benommen, um zu reagieren. Ichspürte, wie ich in der kalten Luft eine Gänsehaut bekam. »Ich habe Mittel und Wege, an die Wahrheit zu kommen, Emma«, flüsterte er mir ins Ohr.
    Immer wieder drohte die schwarze Finsternis, mich zu überschwemmen, und das Atmen fiel mir schwer. Ich hörte ein klickendes Geräusch und fühlte, wie mir kaltes Metall oberhalb meiner linken Brust in die Haut schnitt. Die Finsternis verschwand und sengender Schmerz breitete sich aus.
    »Das hat dich wach gemacht, was?«, höhnte er. »Nun, wo sind sie?« Er hielt ein Messer in der Hand.
    Benommen erwiderte ich: »Sie sind in der Bank, in einem Schließfach.«
    »So, so. Die Bank öffnet erst morgen wieder. Und was machen wir bis dahin?« Er lachte leise in sich hinein, als er die Messerklinge zwischen meinen BH und das Brustbein schob. Es gab einen kurzen Ruck und der Druck um meinen Brustkorb ließ etwas nach. Er hielt die Messerspitze an meine Kehle, während seine andere Hand über meine Brüste glitt. Ich erschauderte unter seiner Berührung. »Da sich nun diese wunderbare Gelegenheit ergeben hat, sollten wir uns ein bisschen vergnügen.«
    Ich überlegte verzweifelt, wie ich mich befreien könnte. Seine Hand hatte den Rockbund ertastet und er nahm das Messer von meiner Kehle, um den Bund aufzuschlitzen. Wie durch ein Wunder wurde mir plötzlich klar, dass meine rechte Hand immer noch meine Handtasche umklammert hielt. Ich ließ sie langsam in die Tasche gleiten, ergriff die Pistole und entsicherte sie. Adrenalin schoss mir durch die Adern, als ich meine Rechte mitsamt Handtasche und Pistole an seine Schulter hob und abdrückte.
    Ich versuchte, die drohende Dunkelheit wegzublinzeln, als das Messer zustach. Er fiel von meinen Beinen herunter, hielt sich seine blutende Schulter fest und fluchte. Ich blickte nach unten und sah das Messer, das aus meiner linken Seite ragte. In diesem Moment wäre ich beinahe wieder ohnmächtig geworden, doch es gelang mir irgendwie, von ihm wegzukriechen, bis ich im Rücken die Ladentheke spürte. Ich brauchte einen Augenblick, um das Telefon an seiner Schnur vonder Theke zu ziehen, und zielte dann mit der Pistole genau auf seine Brust. Meine Hand war jetzt ganz ruhig. Ich hatte Schmerzen, schlimme Schmerzen, aber ich hatte nicht vor, ihm das zu zeigen. Ich flehte Gott an, dass John nicht aufstand. Ich wollte ihn nicht töten, aber ich würde es tun, wenn er mich wieder angreifen würde.
    »Eine Bewegung in meine Richtung und ich erschieße dich.« Meine Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass ich es ernst meinte. Er lag auf seiner unverletzten Seite und starrte mich so böse an, wie es ihm mit seinen vor Schmerz glasigen Augen möglich war, doch ich sah auch die Angst darin. Ich hob den Hörer ans Ohr und wählte die 911 mit der Hand, mit der ich die Pistole
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