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Freiwild Mann

Freiwild Mann

Titel: Freiwild Mann
Autoren: Edmund Cooper
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Sender. Rura schaltete den Empfänger ein und steckte die Kabel um. Sie empfing das Bliep-bliep des Frautos laut und deutlich auf hoher Frequenz.
    Sofort zerstörte sie den schwarzen Kasten. Aber der Schaden war nicht mehr zu beheben. Dieses Mal hatte auch Diarmid den Hubschrauber gesehen. Er kam zur Hütte zurückgeeilt.
    „Es war das Frauto“, erklärte Rura. „Es war ein automatischer Sender, der Blieps für ihre Suchgeräte ausgesandt hat … Tut mir leid. Ich hätte es überprüfen müssen.“
    Diarmid schaute niedergeschlagen drein. „Ich hätte etwas in der Art erwarten müssen. Sie haben in letzter Zeit zu viele verloren … hast du es zerstört?“
    „Ja. Aber der Schaden ist da. Sie wissen jetzt, wo wir sind.“
    „Der Hubschrauber wird bald zurückkommen“, sagte er. „Wahrscheinlich heute nachmittag – mit einer Frauto- Armada mit Vernichterinnen darin.“
    „Was tun wir?“ Aber Rura wußte bereits, was sie tun würden. Der Versuch, die Hütte zu einem Heim zu machen, war nur traurige Zeitverschwendung gewesen. Mit unbarmherziger Genauigkeit wußte sie, daß es immer so sein würde. Wo auch immer sie waren – früher oder später würden auch die Vernichterinnen hinkommen.
    „Pack alles, was wir brauchen, ein“, sagte Diarmid. „Dann bringen wir das Frauto einen Kilometer näher ans Meer. Wir müssen einen Ort finden, wo wir es einigermaßen verstecken können und wo wir zugleich bis zum Wasser freie Fahrt haben, so daß wir mit Höchstgeschwindigkeit wegfahren können.“
    „Du willst auch jetzt noch nicht von hier verschwinden?“
    „Nein, Rura. Um der anderen Hochländer willen will ich diesen Höllenhuren zeigen, daß Operationen so weit von Carlisle entfernt sie teuer zu stehen kommen können.“
    Sie brauchten nicht lange, um das Frauto zu beladen. In einem Pinienhain fand Diarmid eine geeignete Stelle zum Parken. Es war nahe dem Waldrand, und sie hatten von dort aus freie Fahrt zum Lochinver und auf die offene See hinaus. Nachdem das erledigt war, gingen sie zurück zur Hütte, jeder mit ein paar Lasergewehren bewaffnet. Sie gingen zurück zur Hütte, um dort zu warten.
    Diarmid entfachte ein Feuer. Dieses Mal wurde der Hinweis offen dargeboten. Sie brieten sich Forellen und beobachteten, wie die Sonne über den Himmel glitt. Die Luft war warm geworden, das Sonnenlicht golden. Es war immer noch Indianersommer.
    Nachdem sie gegessen hatten, lagen sie dicht beisammen auf einem Schaffell vor der Hütte, genossen den Luxus, der nicht dauerhaft sein würde.
    „Warum bleibst du bei mir? Warum liebst du mich?“ fragte Diarmid und streichelte ihr Haar.
    „Weil …“ Rura wand sich. „Weil du ein Mann bist, nehme ich an … Ich weiß es nicht. Das hat vielleicht viele Gründe … Vielleicht kommt der Hubschrauber nicht zurück.“
    „Er kommt“, sagte er. „Er kommt.“
    Sie liebten sich. Das war etwas Schönes, dachte Rura, wenn der Tod so nahe war. Es würde einfacher sein zu sterben, wenn man sich vorher geliebt hatte.
    Der Hubschrauber war rücksichtsvoll. Er ließ ihnen genügend Zeit, sich zu lieben, zu streicheln, ein wenig zu dösen, bis er dann endlich doch von Süden her angeflogen kam.
    Diarmid hörte ihn zuerst. Er sprang auf die Beine und griff sich ein Lasergewehr.
    „Schnell! In die Hütte. Sie dürfen keine Bewegung sehen. Wir führen sie in Versuchung.“
    „Wir führen sie zu was in Versuchung?“
    „Niedriger zu fliegen, neugierig zu sein. Wenn wir den Ausschauposten abschießen können, dann können wir vielleicht auch seine erdgebundenen Freunde abschütteln. Ich glaube kaum, daß er dieses Mal nur ein einzelnes Frauto dabeihat.“
    Sie waren in der Hütte und spähten, lange bevor der Hubschrauber da war, durch die Fenster. Er flog hoch, außerhalb der Reichweite der Laser, und stand über der Hütte in der Luft. Diarmid fluchte. Es sah nicht so aus, als wollten sie die Hütte aus der Nähe inspizieren. Wahrscheinlich würde er dort oben stehenbleiben, bis die Vernichterinnen in den Frautos kamen.
    „Wir müssen versuchen wegzurennen“, sagte Rura ängstlich. „Die Frautos können nicht mehr als vier oder fünf Minuten weit entfernt sein.“
    Für einen oder zwei Augenblicke war Diarmid still und starrte grimmig auf die unerreichbare Maschine. „So geht es also nicht. Dann müssen wir sie dazu bringen, herunterzukommen. Rura, ich renne dort hinüber – nicht zu schnell, weil ich sie herunterlocken will. Ich hinke, als sei ich verwundet, und ich trage
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