Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Freiwild

Freiwild

Titel: Freiwild
Autoren: Theo Vermont
Vom Netzwerk:
ich.
    "Bestimmt nicht, ich will der Mensch sein, bei dem du dich fallen lassen kannst. Für immer!" Ich seufzte laut auf, zu schön waren Alexanders Worte.
    "Es gibt noch so vieles, das ich mit dir erleben und ausprobieren möchte!", fuhr er fort. Dann griff er in seine hintere Hosentasche und holte zwei dünne, schwarze Tücher heraus. Bevor ich ihn fragen konnte, was er damit vorhatte, band er mir eines der Stoffe um die Augen und knotete es an meinem Hinterkopf zu, damit es nicht hinunter rutschen konnte. Einen kurzen Augenblick später verstand ich, wozu das zweite Band dienen sollte, denn Alexander fesselte damit meine Hände an meinen Rücken.
    Zunächst war es mir unangenehm, nicht zu wissen, was passierte, noch dazu bemerkte ich, dass Alexander aus dem Zimmer verschwand und erst zwei Minuten später wiederkam. Aber dann begriff ich plötzlich, was er geholt hatte. Er ließ etwas nasses Kaltes meinen Körper hinuntergleiten, das er den Geräuschen nach mit seinen Zähnen festhielt. Da ich am Bauch lag und meine Hände am Rücken zusammen gebunden sowie meine Augen verbunden waren, konnte ich mich nicht rühren und war gänzlich auf meine restlichen Sinne angewiesen. Er begann am Hals und fuhr dann mit dem Eis meinen Rücken hinunter, umrundete meine Pobacken und fuhr dann mein linkes Bein hinunter, um am anderen wieder bis zu meinem Kopf hochzufahren. Dann schien er das Eis in seinen Händen zerfließen zu lassen und mich mit seinen kalten Fingern zu berühren. Wie kleine Nadelstiche fühlten sich seine kalten Berührungen auf meiner warmen Haut an. Endlich begann er, die Stellen, die er berührte, mit seiner Zunge hinauf zu lecken.
    "Gefällt es dir?", fragte er, doch ich war nicht imstande zu antworten. Die vielen Sinneseindrücke, die ich bekam, turnten mich an, die Erotik, die in der Luft lag, machte mich verrückt. Dann drehte er mich herum und nahm mein Glied in seine Hand, um es zu massieren. Ich konnte nicht mehr, ich wollte aufspringen, meine Hände befreien, seinen Körper entlangfahren, aber der Knoten, den er gemacht hatte, war zu fest, als dass ich mich befreien konnte. Und dann kam ich, ohne, dass Alexander noch allzu viel zutun musste. Ich war ein sinnlicher, von Gedanken getriebener Mensch, dass ich nicht sah, sondern nur spürte, war genau mein Ding. Oh ja, ich wollte noch viel mit Alexander gemeinsam erleben.
     

Ins Nichts gefallen
     
    Nun, da der Kommissar mit allen geredet hat, versammeln wir uns im Wohnzimmer. Es haben sich mittlerweile vier Gruppen gebildet. Zum einen diejenigen, die sich während dem Mord im gleichen Raum befunden haben und sich gegenseitig ein Alibi geben können. Dann Margit und Alexander. Der Kommissar, Martin und die zwei Polizisten, die hin und wieder telefonierend verschwinden und schließlich gibt es da noch mich. Den Außenseiter, der von allen verdächtig beobachtet wird. Alexander würdigt mich keines Blickes mehr. Margit klammert sich mit ihrer Hand an ihm fest und auch sie hat mich noch kein einziges Mal angesehen. Langsam steigt mir die ganze Situation zu Kopf.
    "Nun gut, ich habe nun mit allen geredet. Bitte seien Sie weiterhin für mich erreichbar, falls ich noch Fragen habe...", beginnt der Kommissar.
    "Peter Weiler?", sagt er dann in meine Richtung und ich schaue ihn verzweifelt an.
    "Würden Sie bitte mit uns mitkommen? Wir würden gerne auf die Fingerabdrücke warten, dann können wir alles Weitere besprechen!", höre ich ihn sagen. Doch mein Herz schlägt so wild und laut gleichzeitig, dass ich ihn nur von weiter Ferne vernehme.
    Da in diesem Moment reicht es mir.
    Ich kann nicht mehr!
    Ich soll wegen Alexander ins Gefängnis? Die Nacht auf dem Revier in Österreich, fern meines zu Hause verbringen? Für jemanden, der sich all die Jahre nicht zu mir bekannt hat, der sich im wichtigsten Moment gegen mich stellt? Da in dieser Sekunde erkenne ich, dass unsere Beziehung am Ende ist.
    Und ich springe auf.
    Jetzt habe ich die Aufmerksamkeit aller.
    "Ich werde nicht mitkommen!", sage ich bestimmt. So klar wie jetzt war keiner meiner Gedanken bisher. Sogar Alexander wirft mir einen erstaunten Blick zu, hat er mich doch ebenfalls noch nie richtig wütend werden sehen.
    "Alexander? Willst du dem Kommissar nicht endlich etwas sagen?", schreie ich ihn an und er zuckt zusammen.
    "Willst du vielleicht deiner Ehefrau etwas sagen?", rufe ich dann zu Margit gewandt.
    "Oder, nein... Verrätst du uns endlich, wer sich zuletzt in dem kleinen Raum im zweiten Stock
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher