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FreeBook Todesschwadron von Lissabon - EU Undercover Bd 1

FreeBook Todesschwadron von Lissabon - EU Undercover Bd 1

Titel: FreeBook Todesschwadron von Lissabon - EU Undercover Bd 1
Autoren: Martin Barkawitz
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seine Pistole aus dem Clipholster am Gürtel. Die Leibwächter
waren zu langsam. Einer von ihnen sowie Borges wurde von zwei kurzen Salven
aus einer MPi erwischt. Das Blut der Männer spritzte auf den Marmortisch.
Jasmin warf sich zur Seite. Sie fühlte sich wie in einem Albtraum, wo man
fortlaufen will, aber immer langsamer wird. Doch Shaws Befehl hatte sich in
ihr Bewusstsein gestanzt. Sie öffnete ihre Umhängetasche. Jasmins
Finger schlossen sich um den Griff ihrer Pistole der Marke SIG Sauer P 228.
Die Polizistin lag jetzt auf dem Boden, halb auf der Seite, halb auf dem Rücken.
Ihr rechter Arm mit der Schusswaffe bewegte sich in die Richtung, die der Senior
Officer genannt hatte. Während das geschah, hämmerten die todbringenden
Automatikwaffen der drei Männer weiter.
Jasmin korrigierte sich selbst, als ihr dieser Gedanke kam. Zwei Maschinenpistolen
verstummten nämlich, nachdem Shaws Waffe zwei Mal trocken aufgebellt hatte.
Jasmin sah, wie ein Maskierter in sich zusammensank. Der andere kippte über
die Balustrade und stürzte auf einen Cafétisch.
Die Gäste waren längst auf der Flucht, sofern sie nicht von verirrten
Querschlägern getroffen worden waren. Die junge Deutsche begriff plötzlich,
dass sie selbst nun feuern musste.
Jasmin hatte noch nie zuvor auf einen Menschen geschossen. Genauer gesagt hatte
sie ihre Dienstwaffe noch niemals außerhalb des Schießstandes benutzt.
Doch die Situation war eindeutig und sie hatte einen klaren Befehl erhalten.
Die MPi in den Händen des dritten Angreifers wummerte weiter. Es kam der
Polizistin so vor, als wäre mindestens eine halbe Stunde verstrichen, seit
der Feuerüberfall begonnen hatte. In Wirklichkeit waren es nur wenige Sekunden
gewesen, wie sie später bei einem Blick auf ihre Armbanduhr feststellte.
Jasmin handelte wie in Trance. Sie stabilisierte ihr rechtes Handgelenk mit
der linken Hand. Ihr Zeigefinger lag bereits am Druckpunkt. Sie visierte den
Killer an, so gut es ging. Sie wusste, dass die Treffsicherheit einer Pistole
auf diese Distanz nicht gerade erstklassig war. Trotzdem musste sie es versuchen.
Jasmin zog den Stecher durch.
Eine unterarmlange Flamme leckte aus der Mündung ihrer SIG. Es ertönte
dasselbe trockene Knallen, das zuvor schon durch Shaws Waffe entstanden war.
Und genau wie der Senior Officer traf Jasmin ihr Ziel. Der Maskierte breitete
die Arme aus, als das Blei in seine Brust hämmerte. Er kippte nach hinten
weg.
Es herrschte plötzlich eine unheimliche Stille, wenn man einmal von den
Panikschreien der flüchtenden Passanten absah. Aber das bekam Jasmin nicht
richtig mit. Es war, als würde sie durch Watte gehen.
An ihrem zweiten Arbeitstag bei Europol hatte sie bereits einen Menschen erschossen.
Jedenfalls musste sie davon ausgehen, dass er tot war. Jasmin fragte sich, wie
es für sie weitergehen sollte.
     
     

3. Kapitel
    Isabel da Silva blinzelte. Sie war eingeschlafen, obwohl der Sitz in dem Reisebus
nicht annähernd so bequem war wie ein richtiges Bett. Isabel stellte fest,
dass ihr Kopf im Schlaf gegen Khaleds starke Schulter gerutscht war. Sie reckte
sich und richtete sich auf.
»Sorry, Hassan.«
»Kein Problem«, erwiderte der arabischstämmige Franzose grinsend.
»Es gibt Schlimmeres, als von einer schönen Frau als Kissen benutzt
zu werden.«
»Deine Witze waren auch schon mal besser«, knurrte Isabel und massierte
ihren steifen Nacken. »Wo sind wir überhaupt?«
Es war Nacht, in dem Reisebus brannten nur wenige Lampen.
»Wir halten am Grenzübergang von Spanien nach Portugal, das Kaff heißt
Badajoz oder so. – Sag mal, hast du schlechte Laune?«
»Ich? Wie kommst du denn darauf? Du weißt genau, dass ich morgens
gerne einen Kaffee trinke. Siehst du hier irgendwo einen Kaffee? Ich nicht.«
»Das haben wir gleich.«
Mit diesen Worten stand Khaled auf. Er saß gemeinsam mit Isabel ziemlich
weit hinten im Bus. Die meisten Passagiere waren Schwarzafrikaner oder Araber.
Die Portugiesen konnte man an einer Hand abzählen. Der Officer ging nach
vorne zum Fahrer, der die Tür geöffnet hatte, um die Grenzbeamten
hereinzulassen. Zwar waren seit dem Inkrafttreten des Schengener Abkommens die
Grenzkontrollen innerhalb Europas überflüssig geworden, aber bei den
Billigbuslinien machten die Behörden gern eine Ausnahme. Meistens erwischten
sie einige Passagiere, deren Papiere nicht in Ordnung waren.
Khaled ergatterte einen Pappbecher mit
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