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FreeBook Todesschwadron von Lissabon - EU Undercover Bd 1

FreeBook Todesschwadron von Lissabon - EU Undercover Bd 1

Titel: FreeBook Todesschwadron von Lissabon - EU Undercover Bd 1
Autoren: Martin Barkawitz
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Ordnung, ich kümmere mich um
alles. Ich lasse dir eine kleine Aufmerksamkeit zukommen. Sonst noch was? Wir
bleiben in Verbindung. Adeus !«
Oliveiras Fingerknöchel waren weiß, weil er den Telefonhörer
fest umklammerte. Wutschnaubend warf er ihn wieder auf die Gabel. Der Polizeioffizier
beglückwünschte sich selbst dazu, dass diese Telefonleitung abhörsicher
war. Das gehörte zu seinen Privilegien als einer der einflussreichsten
Männer bei den portugiesischen Ordnungskräften.
Und trotzdem – jemand wollte ihm Schwierigkeiten machen. Das fasste Oliveira
als persönliche Beleidigung auf. So etwas konnte er natürlich nicht
durchgehen lassen. Aber er hatte für solche Fälle vorgesorgt. Der
beste Beweis dafür war der Anruf eines Informanten, den er soeben erhalten
hatte. Oliveira hatte seine Leute überall sitzen.
Der Kaffee wurde kalt, während Oliveira dumpf vor sich hin brütete.
In seinem Kopf nahm ein Plan Gestalt an. Eine halbe Stunde, nachdem er angerufen
worden war, griff er selbst zum Telefon.
Oliveira wusste nun, wie er mit seinen Gegenmaßnahmen beginnen sollte.
Als Erstes wollte er sich um Borges kümmern ...
*
    Die Gruppe Shaw reiste auf unterschiedlichen Wegen nach Portugal. Shaw und Jasmin
flogen als Touristen getarnt mit einer Linienmaschine direkt nach Lissabon.
Khaled und Isabel hatten eine Tarnung als Einwanderer auf Arbeitssuche angenommen.
Daher fuhren sie mit einem Billigbus via Paris in die portugiesische Hauptstadt,
wo sie erst am nächsten Tag eintreffen würden.
Während des Fluges erwähnte Shaw den Auftrag mit keiner Silbe. Der
Senior Officer erwies sich als unterhaltsamer Plauderer, der sich erstklassig
in Architektur, bildender Kunst, klassischer und moderner Musik, Film, Theater
und Sport auskannte. Es fiel Jasmin wirklich schwer, sich seinem Charme zu entziehen.
Und doch hatte sie das Gefühl, dass sich unter seiner kultivierten Oberfläche
tiefe Abgründe des Grauens verbargen. Ein äußerer Hinweis darauf
war seine merkwürdige Gesichtshaut mit den fehlenden Augenbrauen. Diese
verheilten Verletzungen ließen auf schwere Verbrennungen schließen.
Jasmin hätte gerne gewusst, wo er sie sich zugezogen hatte. Aber sie konnte
ihn ja schlecht fragen. Sie beschloss, vielleicht später einmal Isabel
darauf anzusprechen. Allerdings hatte sie seit dem Vorabend das ungute Gefühl,
dass ihre portugiesische Kollegin sie für ein Weichei und eine Streberin
hielt ...
»Die Nachtwache , Officer Brunner. Und wie steht es mit Ihnen?«
Jasmin stockte der Atem. Ihre Gedanken waren abgeschweift. Sie hatte den Gesprächsfaden
verloren und stotterte nun herum wie ein dummes kleines Mädchen.
»Ich, äh ...«
»Ich äußerte soeben meine Ansicht, dass die Nachtwache mir von allen Gemälden Rembrandts am besten gefällt. Haben Sie auch
ein Lieblingsmotiv in seinem Werk, Officer Brunner?«
»Ja, äh ... Der Mann mit dem Goldhelm gefällt mir gut.«
Shaw nickte beifällig, und Jasmin hoffte inständig, dass dieses Kunstwerk
wirklich von dem niederländischen Maler stammte. Es wäre doch oberpeinlich,
wenn jemand anders den Mann mit dem Goldhelm gemalt hätte! Obwohl
Shaw zu sehr Gentleman war, um sie auf einen solchen Irrtum aufmerksam zu machen
...
Zum Glück begann wenige Minuten später der Landeanflug auf den Flughafen
von Lissabon. Der Himmel über der Metropole am Rio Tejo war strahlend blau.
In diesem Moment musste man sich nicht den Kopf darüber zerbrechen, warum
Lissabon auch die Weiße Stadt genannt wurde. Der Anblick war wundervoll.
Jasmin geriet in Urlaubsstimmung, obwohl ihr natürlich bewusst war, dass
sie nicht zu ihrem Vergnügen in die Hauptstadt Portugals reiste ...
Shaw hatte für sie zwei Zimmer in einem Mittelklassehotel in Rato reservieren
lassen.
»Das ist ein wohlhabender und großbürgerlicher Stadtteil«,
erläuterte Shaw während der Fahrt im Mietwagen. »Dort werden
wir die Opfer der Todesschwadronen kaum treffen, es sei denn in Gestalt von
Putzhilfen oder Einbrechern.«
»Warum wohnen wir dann ausgerechnet in einem solchen Stadtteil?«,
wunderte sich Jasmin.
Shaw lächelte.
»Weil Sie und ich, Officer Brunner, weiße Mitteleuropäer sind,
die niemals unauffällig in Kreisen der illegalen Einwanderer ermitteln
könnten. Was das anbelangt, ist Officer Khaled eine unschätzbare Hilfe.
Er wurde zwar in Paris geboren, aber seine Eltern stammen aus Algerien. Er spricht
fließend
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