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FreeBook Todesschwadron von Lissabon - EU Undercover Bd 1

FreeBook Todesschwadron von Lissabon - EU Undercover Bd 1

Titel: FreeBook Todesschwadron von Lissabon - EU Undercover Bd 1
Autoren: Martin Barkawitz
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wollte.
»Du tust so, als würde ich nach Neuseeland auswandern. Europa ist
klein, liebe Freundin, und Den Haag ist nicht so furchtbar weit von Wiesbaden
entfernt.«
»Weit genug, finde ich«, seufzte Lisa. »Darf ich dich daran erinnern,
dass du gar kein Holländisch sprichst?«
»Jetzt ist es wohl etwas zu spät, um darauf noch Rücksicht zu
nehmen«, erwiderte Jasmin. »Außerdem weißt du genau, dass
die Europol überall in Europa eingesetzt wird. In Den Haag befindet sich
lediglich das Hauptquartier.«
Diese Tatsache war Lisa natürlich ebenfalls bekannt. Jasmin spürte,
wie sehr ihre Freundin unter dem bevorstehenden Abschied litt. Aber die junge
Kriminalkommissarin hatte sich nicht aus Spaß bei der Europol, der europäischen
Polizeibehörde, beworben. Dort arbeiteten Beamte aus verschiedenen Ländern
des Kontinents, um die grenzüberschreitende und internationale Kriminalität
einzudämmen. Jasmin fieberte ihren neuen Aufgaben schon entgegen, obwohl
auch sie sich nur schwer von Lisa trennen konnte. Die beiden Frauen waren während
ihrer Zeit beim BKA gute Freundinnen geworden.
Das Gespräch an ihrem Kantinentisch verstummte. Man hörte nur das
Besteckklappern der anderen Speisenden und Wortfetzen, die an anderen Tischen
gesprochen wurden. Schließlich hielt Lisa die Stille nicht mehr aus.
»Weißt du denn schon, wo genau du eingesetzt wirst?«, fragte
sie, um etwas zu sagen.
»Ja, beim Department Serious Crime, genauer gesagt SC 1. Dort geht es um
Bekämpfung der Organisierten Kriminalität. Ich bin der Gruppe Shaw
zugeteilt, und ...«
»Gruppe Shaw?« Lisa horchte auf. »Bist du sicher?«
»Ja, ich habe es schwarz auf weiß.« Jasmin trank einen Schluck
Mineralwasser. »Wieso, kennst du jemanden in dieser Einheit?«
Lisa machte ein Gesicht, als ob ihre Freundin sie gefragt hätte, ob sie
Spinnen essen würde.
»Nein, ganz gewiss nicht! Aber ich weiß jetzt, dass du wirklich den
größten Fehler deines Lebens gemacht hast, indem du unbedingt zur
Europol wolltest.«
»Du sprichst in Rätseln, Lisa.« Jasmin runzelte die Stirn. »Ich
kann ja verstehen, dass du sauer bist, weil ich fortgehe, aber ...«
»Können wir das für den Moment einmal ausklammern?« Lisa
beugte sich vor und redete beinahe beschwörend auf ihre Freundin ein. »Gibt
es nicht einen Weg, wie du deine Entscheidung rückgängig machen kannst?
Vielleicht mit einem ärztlichen Attest?«
»Was weißt du über diese Gruppe Shaw?«, fragte Jasmin.
»Du bist doch eben richtig zusammengezuckt, als ich sagte, dass ich dort
eingesetzt werde.«
»Bin ich das? Okay, ich mache mir eben Sorgen um dich. Wenn auch nur die
Hälfte von dem stimmt, was man sich über diese Gruppe Shaw erzählt,
dann bist du dort wirklich fehl am Platz.«
»Könntest du aufhören, in Rätseln zu sprechen?« Jasmin
wurde allmählich ärgerlich. »Was hast du denn an Gerüchten
über diese Einheit aufgeschnappt, wenn ich fragen darf?«
Lisa seufzte. Sie schaute nach links und rechts, aber niemand schien den beiden
Kriminalistinnen zuzuhören. Jasmins Freundin beugte sich vor und sprach
noch etwas leiser.
»Zunächst ist da Shaw selbst, der Leiter dieser Gruppe. Er ist ein
eiskalter Sadist, der sich den Teufel um Gesetze und Dienstvorschriften schert.
Er hat etwas Unheimliches an sich.«
»Aber ein VaMPir ist er nicht, oder?«
»Jasmin, das ist nicht lustig! Ich frage mich, warum sie ausgerechnet dich
in die Gruppe Shaw gesteckt haben.«
»Vielleicht, weil dort gerade eine Planstelle zu besetzen war?«
»Und das macht dich nicht hellhörig? Willst du wirklich so werden
wie dieser Shaw, nur um bei der Polizei Karriere zu machen?«
Jasmin konnte ihren Ärger nun nicht länger verbergen.
»Ich muss mich über dich wundern, Lisa. Du als BKA-Beamtin müsstest
doch die Unschuldsvermutung kennen. Sie gilt für Verdächtige, warum
nicht auch für Polizisten? Wenn dieser Shaw wirklich ein so übler
Typ wäre, hätte man ihn gewiss längst vom Dienst suspendiert.«
»Meine liebe Kleine, du bist vielleicht naiv.«
Jasmin konnte es nicht ausstehen, wenn man sich über ihre geringe Körpergröße
lustig machte. Und Herablassung hatte sie auch noch nie gemocht.
»Ich bin naiv, weil ich glaube, dass die Polizei sich an die Gesetze hält?
Du hast Recht, dann bin ich wirklich hoffnungslos weltfremd.«
»Sag mal, willst du mich nicht verstehen? Natürlich hält sich
die Polizei an die Gesetze, auch Europol tut
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