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FreeBook Todesschwadron von Lissabon - EU Undercover Bd 1

FreeBook Todesschwadron von Lissabon - EU Undercover Bd 1

Titel: FreeBook Todesschwadron von Lissabon - EU Undercover Bd 1
Autoren: Martin Barkawitz
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Übermacht würde
sie im waffenlosen Kampf wirklich Superkräfte benötigen.
Im Polizeialltag war ihr immer eingeimpft worden, auf Eigensicherung zu achten.
Das war leichter gesagt als getan. Sie hatte noch nicht einmal ein Funkgerät
bei sich, von einer Waffe ganz zu schweigen. Unwillkürlich schaute sie
sich Hilfe suchend um. Hatte Shaw nicht behauptet, seine Leute wären auf
Position? Falls das stimmte, hatten sie aber eine verflucht gute Tarnung.
Die Jugendlichen versperrten Jasmin nun den Weg.
»Lasst mich durch!«, sagte sie auf Englisch und versuchte, möglichst
energisch zu klingen. Die Kerle sagten nichts, sondern grinsten nur lüstern.
Vermutlich war Reden ohnehin nicht ihre Stärke. Aber Jasmin hatte das unangenehme
Gefühl, dass Worte ihr in den nächsten Minuten auch nicht wirklich
weiterhelfen würden.
Ohne Vorwarnung schoss der Arm eines Angreifers vor. Er wollte Jasmins Bluse
packen, sie aufreißen. Zum Glück hatte die Polizistin den Versuch
rechtzeitig bemerkt. Sie brachte ihn mit einem Tritt gegen das Fußgelenk
aus dem Gleichgewicht und verdrehte gleichzeitig sein Handgelenk.
So weit, so gut. Doch ihre Selbstverteidigungskünste würden ihr nicht
gegen die ganze Meute helfen, die nun gleichzeitig ihrem Kumpan beistehen wollte.
Doch bevor die Gang-Mitglieder Jasmin packen konnten, geschah etwas anderes.
Aus dem Augenwinkel bemerkte sie den muskulösen Araber. Er war auf ein
Autodach geklettert und sprang von dort aus mitten in die Gruppe von Angreifern.
Er hielt einen kurzen, mit Leder überzogenen Totschläger in der Hand.
Zwei, drei Hiebe damit – und ein paar Gangster lagen mit blutenden Schädeln
am Boden. Der Muskelmann hielt sich nicht mit diesem Anfangserfolg auf, sondern
stürzte sich gleich auf weitere Widersacher.
Voller Panik bemerkte Jasmin, wie einige von den Typen nach ihren Pistolen griffen.
Sie rissen die Waffen heraus und zielten damit auf Jasmin und den Araber.
Einige kurze Feuerstöße ertönten. Allerdings war es keiner der
Gangster, der geschossen hatte. Die bewaffneten Kriminellen gingen vielmehr
getroffen zu Boden. Jasmin warf den Kopf herum. Hinter ihr war das leichtbekleidete
Mädchen aufgetaucht. Es hielt nun eine Halbautomatik in den Fäusten
und feuerte damit sparsam und präzise, wie auf dem Schießstand.
Der Kampf war innerhalb weniger Augenblicke entschieden. Jasmin hatte ihren
Gegner zu Boden gerungen und legte ihm Handschellen an (wenigstens die hatte
sie bei sich). Eine Handvoll Gangster lagen auf dem Gehweg oder dem verdorrten
und schmutzigen Rasen zwischen den Hochhausblöcken. Drei von den Typen
suchten ihr Heil in der Flucht.
Das war der Moment, als Shaw den Mondeo vorschießen ließ. Die Kerle
wurden von der Stoßstange getroffen und flogen durch die Luft wie Crash-Test-Puppen.
Er bremste und stieg aus. Das Stöhnen der zahlreichen Verwundeten erfüllte
die Luft.
»Es ist nicht einfach, einen Verdächtigen anzufahren, ohne ihm dabei
ernsthafte Verletzungen zuzufügen«, dozierte Shaw, während er
zum Funkgerät griff. »Das erfordert langjährige Übung, muss
ich leider sagen. Jede Automarke hat dabei ihre ganz eigenen Stärken und
Schwächen.«
Wenig später rückte die holländische Polizei in Mannschaftsstärke
und mit Gefangenentransportern an. Shaw verneigte sich vor Jasmin.
»Sie haben Ihre Sache sehr gut gemacht, wenn ich das so sagen darf. Übrigens
möchte ich Sie mit Ihren neuen Kollegen bekannt machen.« Er deutete
auf die sonnengebräunte junge Frau in Hotpants und Top. »Darf ich
vorstellen: Officer Isabel da Silva von der portugiesischen Polizei. Sie wird
bei unserem nächsten Fall ein Heimspiel haben, wenn ich das so salopp formulieren
darf.« Shaw nickte nun dem muskulösen Araber zu. »Dieser junge
Gentleman heißt Officer Hassan Khaled und kommt von der französischen
Staatspolizei.«
Eine bizarre Vorstellungsrunde, dachte Jasmin angesichts der vielen blutüberströmten
Verwundeten um sie herum, die nun vor dem Abtransport von Sanitätern versorgt
wurden. Sie begann zu ahnen, dass ihre Tätigkeit bei Europol doch etwas
anders sein würde als ursprünglich von ihr angenommen ...
     
     

2. Kapitel
    Am Nachmittag hatte sich Jasmin schon wieder halbwegs beruhigt. Dazu trug gewiss
auch die gediegene Atmosphäre in Shaws Büro bei, wo die Einsatzgruppe
nun vollzählig beisammen saß. Khaled und Isabel hatten ihre Undercover-Tarnaufmachung
gegen
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