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Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie

Titel: Freddie 03 - Wann heiraten wir Freddie
Autoren: Mary Scott
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sie Angela lachen hören. »Einen Moment«, sagte sie. »Da kommt Stephen gerade. Das Hündchen? Ja, klar, bring es mit... Und ich werd’s für dich aufheben, während ihr weg seid, Jonathan zuliebe... Mach dir keine Sorge, Freddie. Es wird ihm schon nichts abgehen.«
    Dann übernahm Stephen den Hörer. »Selbstverständlich brauchst du kein Taxi zu nehmen. Es sind ja nur dreißig Meilen. Ich bin im Handumdrehen bei dir. Bleib um Gottes willen ruhig auf dem Bahnhof sitzen, rühr dich nicht vom Fleck und warte auf mich.«
    Er klang, dachte sie, genau wie Jonathan, und weiter mußte sie denken, daß Männer eine fatale Neigung besaßen, über Kleinigkeiten total aus dem Häuschen zu geraten. Sie hob den Welpen auf, den sie für die Dauer des Telefongesprächs hatte absetzen müssen, und hielt ihn dicht an ihr Gesicht. Er war mager und sehr klein, und sie überlegte, welcher Hunderasse er wohl angehören mochte. Sie befragte den Beamten, aber er schüttelte nur den Kopf und antwortete, daß er da so schlau wäre wie sie, aber er würde sagen, diversen Hunderassen. Doch Freddie kümmerte das nicht. Sie hatte sein kleines Leben gerettet, und er gehörte ihr. Jonathan wäre wahrscheinlich anfangs ein bißchen grantig, besonders, weil der elendige Zug ohne sie abgebraust war, aber dann würde er sich sicher mit ihr freuen, daß sie jetzt ein Hündchen besaß. Da er so oft außer Haus war, würde er ihr großartig die Zeit vertreiben helfen. Und Angela wäre bestimmt sehr lieb zu ihm während ihrer vierzehntägigen Abwesenheit. Ein einziger kleiner Welpe würde nicht ins Gewicht fallen auf einer Farm.
    In diesem Augenblick sagte Angela just das Gleiche zu Stephen. »Natürlich müssen wir ihn dabehalten. Freddie hat in ihrem ganzen Leben nicht einmal ein Kätzchen ihr eigen genannt. Für ein zweiundzwanzigjähriges Mädchen ist das ja geradezu unnatürlich, noch nie ein Tierchen besessen zu haben.«
    »Schön, jetzt hat sie ja eins. Ich freue mich schon auf Jonathans Gesicht. Wahrscheinlich ist’s so ein schreckliches Scheusal von einer Promenadenmischung.«
    »Die sind aber gerade die liebsten. Ich glaube nicht einmal, daß Jonathan etwas dagegen haben wird. Was ich jedoch sehr hoffe ist, daß es bei Freddie nicht zu einer fixen Idee ausartet. Du kennst sie ja, wie schrecklich rückhaltlos sie sich immer in alles hineinstürzt, und kleine Hunde werden mit der Zeit ungeheuer anhänglich. Vermutlich wird er unsere ganzen Pläne mit dem großen Einkaufsbummel und so weiter vollständig umkrempeln.«
    »Sie muß dann eben das kleine Scheusal hübsch zu Hause lassen, und wir können uns die nächsten paar Wochen mit ihm herumschlagen. Freddie ist ein liebes Kind, und mir macht’s nichts aus, das für sie zu tun.« Doch klang seine Stimme resigniert, denn wie fast alle Schafzüchter fand er, der Zwinger sei der richtige Platz für einen jungen Hund, und falls er sich in seiner Schwägerin nicht sehr täuschte, wäre das bestimmt nicht im Sinne der Erziehung, die dieser kleine Köter erhalten würde. Laut aber erklärte er nur: »Gut, ich fahr’ jetzt los, sie einsammeln. Zum Glück muß Jonathan noch unterwegs sein und wird nicht gut anrufen können. Sollte er aber doch anläuten, dann wimmle ihn irgendwie ab.«
    Der Anruf kam indessen erst abends nach der Sprechstunde. Jonathan hatte sich in falscher Sicherheit gewiegt. Diesmal konnte unmöglich etwas mit Freddie schiefgehen.
    Sie war extra für seinen Anruf aufgeblieben, obgleich sie entsetzlich müde nach ihrer sonderbaren Nacht in dem Warteraum war. »Nein«, sagte sie, »ich erzähl’ ihm lieber gleich alles. Irgendwie hab ich das Gefühl, er würde es keinem andern glauben, daß ich den Zug verpassen und statt dessen zu einem Hündchen kommen konnte.«
    Nur der Welpe besaß für Freddie momentan wirkliches Interesse. Sie starrte zärtlich auf das kleine Geschöpf, das zusammengerollt in seinem Körbchen zu ihren Füßen lag: vollgefressen und glücklich. Aus unerfindlichen Gründen war sie darauf verfallen, Barnabas wäre ein hübscher Name für ihn, und es konnte nicht der geringste Zweifel bestehen, daß er jetzt schon ihr ergebener Sklave war. Nach so vielen Tagen der Verlassenheit hatte er endlich jemanden gefunden, den er lieben durfte, und innerhalb von zwölf kurzen Stunden war Freddie sein ein und alles geworden.
    So daß sie ganz erstaunt war, als Jonathan ein Theater wegen des Zuges machte. Als das Telefon klingelte, sagte Angela: »Nur zu! Bring’s ihm
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