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Freche Mädchen... 10: Headline mit Herz

Freche Mädchen... 10: Headline mit Herz

Titel: Freche Mädchen... 10: Headline mit Herz
Autoren: Martina Sahler
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sie nach dem mit allem Hightech ausgestatteten Wohn-Küche-Arbeitsbereich mein Zimmer betreten: Das sieht nämlich mit all den Klamottenstapeln, dem Durcheinander von CDs, DVDs und Büchern auf dem Parkett und der Matratze an der Wand nicht anders aus als jedes andere Teenager-Zimmer. Na ja, jedes andere Zimmer eines hyperchaotischen Teenagers, muss ich dazusagen.
    Lotta begleitet mich, bis der Wohnkomplex in unser Blickfeld gerät, und muss dann die Uferstraße überqueren, um zu dem Viertel in der Innenstadt zu gelangen, wo sie mit ihren Eltern in einer Altbauwohnung lebt.
    Es ist so herrlich an diesem Augustnachmittag, an dem sich die sattblaue Farbe des Himmels im Rhein spiegelt und die Sonne Lichtpunkte über die gekräuselten Wellen der Strömung wirft.
    Ein Frachter zieht mit lautem Tuten vorbei, auf der anderen Seite sieht man Leute, die auf den Kieselsteinen und Wiesen picknicken. Manche haben auch Grills aufgestellt. Der Duft nach gebratenen Würstchen weht bis zu uns herüber und mischt sich mit den Autoabgasen der vierspurigen Straße zu unserer Rechten.
    Jogger hecheln uns entgegen oder überholen, die Schweißbänder nass von der Sommerhitze und der Anstrengung.
    Leute mit Hund lassen ihre Vierbeiner herumspringen, die den Radfahrern und Skatern hinterherhetzen. Viele Schüler sind wie wir auf dem Heimweg, grüßen uns beim Überholen oder rempeln uns an, wenn sie zu der blöden Sorte gehören.
    Lotta und ich lassen uns Zeit, schlendern voll relaxt.
    Es passiert viel zu selten, dass wir zu zweit sind. Meine Nachmittage gehen meist für das Schreiben drauf, in der Schule hängen wir mit Amelie und Jenny zusammen … Eigentlich haben wir für uns allein vor allem diesen Heimweg, wenn wir gleichzeitig Schulschluss haben. Manchmal habe ich nach dem Unterricht Redaktionssitzungen, manchmal gibt Lotta Nachhilfe oder nimmt an einer AG teil … Aber manchmal kommt es vor, dass wir entspannt quasseln können. Wie heute.
    »Dir geht dieses Konkurrenzblatt nicht aus dem Kopf, hm?«, meint Lotta und blickt mich von der Seite an.
    Ich nicke. »Ich würde zu gern wissen, wer dahintersteckt und was die sich dabei denken.«
    »Was würde es dir bringen, wenn du es wüsstest? Wahrscheinlich irgendwelche abgedrehten Typen, die sich gekugelt haben, als ihnen dieser Einfall kam.«
    »Wir werden sehen, wer zuletzt lacht«, quetsche ich hervor.
    Lotta legt den Arm um mich. »Hey, jetzt mach dich mal locker, Merle. Dieses Verbiesterte passt überhaupt nicht zu dir. Du bist diesen Typen mit deiner Spürnase und deinem Händchen für Formulierungen und Sprachwitz um Klassen überlegen. Ich jedenfalls werde nie eine andere Schülerzeitschrift lesen als die Insight .«
    Ich lasse mich von ihr drücken, während wir weiterspazieren. »Lieb, dass du das sagst.«
    Zwei Typen aus der Neunten latschen uns entgegen, die Sporttaschen geschultert, die Adidas-Turnschuhe bereits an den Füßen. Der eine hält einen Basketball unter dem Arm, den er nun andribbelt, um ihn dann auf der Spitze des Zeigefingers drehen zu lassen.
    »Hi«, sagt er, als sie an uns vorbeigehen.
    »Hi«, sagt der andere auch.
    »Hi«, sagen Lotta und ich.
    Die Namen der beiden kenne ich nicht. Lotta merkwürdigerweise schon. »Hast du gesehen, wie Felix dich angeschmachtet hat?«
    »Felix?«
    »Ja, der mit dem Ball.«
    »Woher kennst du seinen Namen?«
    Ihre Wangen werden rosa. »Kennt man eben.«
    Ich springe im nächsten Augenblick zur Seite, um einer Skaterin auszuweichen. Leider in die falsche Richtung. Die Sportlerin rudert mit den Armen, um gerade noch den Bogen um mich zu fahren und die Balance zu halten.
    »Sorry!«, rufe ich ihr zerknirscht hinterher. Wie soll man auch ahnen, wo die langfahren?
    »Felix ist ein guter Kumpel von Lasse«, klärt Lotta mich auf. Ihre Gesichtsfarbe ist wieder blass wie gewohnt.
    »Von Lasse, unserem Technik-Mann aus der Redaktion?«
    »Kennst du noch einen anderen Lasse?«, gibt Lotta patzig zurück, als hätte ich sie beleidigt.
    Hallo? Klar kenne ich Lasse, aber was habe ich mit seinen Kumpels zu schaffen? Was mit diesem Felix ist … Keine Ahnung.
    »Hast du denn echt nicht gesehen, wie er dich angeschmachtet hat?«, bleibt Lotta hartnäckig.
    Ich ziehe die Augenbrauen hoch und starre vor mich hin, während wir weitergehen.
    Angeschmachtet? Mich? Nein, habe ich nicht gesehen, und ich frage mich auch, wie Lotta darauf kommt und was es für einen Unterschied macht.
    Geht mir pizzabreit am Popo vorbei, ob da einer schmachtet
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