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Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)

Titel: Frau Edelweiß und der Nato-Gipfel: Ein Schulkrimi - Der erste Fall von Frau Edelweiß (German Edition)
Autoren: Sandra Edelweiß
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zerwühlt war. „Wer hat euch denn erlaubt, Mühle und Bockspringen zu spielen? Das sind doch nur Regenpausenspiele?“ Die Kinder schauten betreten zu Boden. Sie konnte sich genau ausmalen was passiert war. Ihre Kolleginnen, die keinen blassen Schimmer von ihrem System hatten, hatten mal wieder alles durchgehen lassen. Kaum ist keine Kontrolle da, werden die Regeln neu gesteckt. Wenn die Kollegin denkt: „Freiarbeit, das ist doch was mit Spielen“, dann ist die sich auch nicht im Klaren darüber, dass bei dem Wort Freiarbeit die Betonung auf „Arbeit“ liegt und die Freiheit sich darauf bezieht, dass die Schüler frei entscheiden können mit welcher Arbeit sie beginnen wollen. „Frei“ arbeiten können dabei nur die Schüler, die gelernt haben mit Freiheit umzugehen. „Na ja was soll´s, davon geht die Welt nicht unter.“ Sie wies die Kinder an, die Regale wieder aufzuräumen und schrieb in der Zeit die neuen Hausaufgaben an die Tafel. Vor der Klassenzimmertür hörte sie laute Stimmen. Sie schaute raus. Dort standen die beiden bekannten Polizeibeamten. Sie waren in Begleitung von Herrn Wehrdorf, der ihnen das Musikzimmer für die weiteren Befragungen aufschloss. „Ob sie wohl jetzt von den zwei Damen wussten, die in der Tatnacht bei ihm gewesen waren?“, dachte sie, aber es war ihr eigentlich egal. „Der Radeck ist tot, solange die mich nicht mehr verdächtigen, soll es mir recht sein. Ich habe mich sowieso immer nur mit dem gezofft. Es musste nicht immer etwas Schlechteres nachfolgen. Versonnen dachte sie an den Wehrdorf. „Vielleicht würde er ihren Arbeitsmethoden mehr Wertschätzung entgegenbringen?“ Endlich war das Regal aufgeräumt und die meisten Schüler saßen am Platz und schrieben die Hausaufgaben ab. Sie bereitete eine Overheadfolie vor und schaltete das Gerät ein. Das Licht ging aus. Aus dem Nachbarzimmer hörte sie Rufe: „Nicht schon wieder, das Licht ist aus.“ Der Frühling war dieses Jahr wohl in den Startlöchern, aber vor lauter Schnee und widerlichem Schmuddelwetter, hatte er es noch nicht geschafft zu ihnen vorzudringen. Wenigstens waren die Tage länger hell geworden. Ein Effekt, der sich dank der Zeitumstellung wieder umgekehrt hatte. Mit anderen Worten: Es war stockdunkel im Zimmer. Einige Kinder kreischten. Frau Edelweiß konnte sie beruhigen. Da in ihrem Stockwerk des Öfteren die Stromversorgung ausfiel, wenn ein Lehrer es wagte z.B. Overheadprojektor und noch ein Radio anzuschließen, hatte sie Vorkehrungen getroffen. Ein Schüler war immer dafür zuständig im Ernstfall den Hausmeister zu rufen, der dann die Sicherungen im verschlossenen Sicherungskasten einschaltete. Manuel stürmte wie auf Kommando los. Frau Edelweiß rettete die Situation, indem sie den Kindern ein geheimnisvolles Spiel vorschlug. „Wir machen jetzt alle die Augen zu und ich gehe rum und puste einem Kind ganz sanft in den Nacken. Wenn es das merkt, darf dieses Kind weitermachen.“ Ein simples Konzentrationsspiel und schon waren die Kinder wieder bei der Sache. Es war gerade richtig ruhig geworden. Die Spannung im Klassenzimmer war auf dem Höhepunkt, als der Hausmeister mit seiner rücksichtsvollen Art alles zunichtemachte. „Hier bin ich, was gibt’s.“ Die Kinder schrien wieder alle wild durcheinander. „Das Licht ist aus.“ „Das geht mir langsam auf die Nerven“, polterte er los. „Können sie nicht besser aufpassen. Was soll ich denn sonst noch alles machen. Der ganze Garten und der Schulhof sind immer noch verdreckt von den Demonstranten, dann muss ich der Polizei hinterherdackeln, die Sicherungen fliegen raus und jetzt muss ich auch noch aufs Dach steigen. Dabei habe ich bei der Stadt schon so oft angerufen und auf das Stromproblem aufmerksam gemacht. Die sagen einfach, das geht nicht anders.“ Frau Edelweiß versuchte den Hausmeister zu bremsen: „Ich bitte Sie, beruhigen Sie sich, ich werde den Overheadprojektor heute nicht mehr benutzen.“ Sie schob den Hausmeister aus dem Zimmer und sie gingen beide an den Sicherungskasten. Aus ihrem Klassenzimmer gellten spitze Schreie. Sie hasste solche Tage, der Vormittag war gelaufen. Sie würde die ganze Stunde brauchen, bis sich die Kinder wieder beruhigt hatten. Umständlich schloss er den Kasten auf und schaltete den Strom ein. Sie hörte erleichterte Schreie, eigentlich hätte sie sofort ins Klassenzimmer gehen müssen, aber der Hausmeister hatte da eine Bemerkung fallen lassen, der sie nachgehen musste. „Herr Hafer, warum müssen
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