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Franley, Mark

Franley, Mark

Titel: Franley, Mark
Autoren: Karla
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sagte ruhig: »Natalie, du musst das nicht tun.«
Irritiert richtete seine Partnerin die Waffe auf ihn und etwas in ihrem Blick sagte Mike, dass sie ihn nicht als ihren Kollegen wahrnahm. Immer noch gezwungen ruhig wiederholte er es, benutzte aber ihren Kindernamen: »Karla, du musst das nicht tun. Wir haben genug Beweise gegen den da.« Er deutete ein kurzes Nicken in Richtung Petrov an und sah ihr dann wieder in die Augen. Ihr Blick hatte sich verändert, er war noch wahnsinniger geworden. Unbeeindruckt von Mikes Waffe forderte sie ein letztes Mal: »Öffne den Koffer!« Dann begann sie laut von zehn rückwärts zu zählen.
Petrov zögerte noch einen Moment, dann bückte er sich hinunter und begann eine Zahlenkombination einzutippen. Abschließend drückte er auf die grüne Taste und ein leises Klicken ließ alle Anwesenden zusammenzucken. »Öffne ihn ganz und schütte die Unterlagen heraus.« Natalie zog den Jungen noch ein wenig enger an sich heran, um ihre Forderung zu unterstreichen. Aus dem Körper des Mafioso war jede Spannung gewichen, und als wäre er plötzlich unendlich müde, kippte er den Koffer mit dem Fuß um und schüttete ihn dann ganz aus.
Weder Karla noch Mike hatten damit gerechnet. Beide hatten sich nur auf Petrov und dessen Frau konzentriert, und dabei den Leibwächter völlig aus den Augen gelassen. Fast gleichzeitig zerrissen zwei Schüsse die angespannte Ruhe. Mike spürte den Einschlag erst wie einen Fausthieb, der ihn ein Stück nach hinten taumeln ließ und nur durch langes Training war er in der Lage, dem nächsten Schuss auszuweichen und seine Waffe wieder ins Ziel zu bringen. Zweimal zog er durch, dann erst fiel Petrovs Leibwächter die Pistole aus der Hand und sein Kopf sackte nach vorne.
Da Petrovs Frau einen nur sehr kleinkalibrigen Revolver hatte, gelang es Karla, sich trotz des Treffers mit dem Jungen zu drehen und einen weiteren Schuss zu verhindern. Ohne einen Augenblick zu zögern, hob sie ihre Waffe und schoss diese leer. Die Frau gab noch ein letztes Stöhnen von sich und brach anschließend zusammen.
Nun spürte Mike den Schmerz in seiner Schulter und es war, als würde ihm jemand eine glühende Eisenstange ins Fleisch treiben. Trotzdem schaffte er es noch, sich auf den Beinen zu halten und seine Konzentration wieder auf Petrov zu richten. Karla ließ den Jungen los, zog nun ihre Dienstwaffe und ging trotz der Schmerzen kerzengerade auf den Mafiosi zu. Mike hatte keine andere Wahl. Er konnte nicht zulassen, dass ihn seine Partnerin ohne Not erschoss, denn offensichtlich war der Mann unbewaffnet und machte auch keine Anstalten sich zu wehren. Irgendwie hielt sich Mike an dem Bücherregal fest und stolperte zwischen die beiden. Es war kein gutes Gefühl, diesen Schwerverbrecher hinter sich zu wissen, trotzdem wandte er sich Karla zu und sagte mit einer abwehrenden Geste: »Tue es nicht. Wir haben genug gegen ihn in der Hand.« Doch statt nachzugeben, hob sie ihre Waffe in Richtung von Mikes Kopf und erwiderte monoton: »Geh mir aus dem Weg. Natalie ist nicht hier und die kleine Karla muss ihn hinrichten, das ist sie sich und ihrem Bruder schuldig!«
»Du bist doch auch Natalie … die Frau mit Moral und Gerechtigkeitssinn«, versuchte Mike es noch einmal, sah aber in ihren Augen, dass diese zweite Person, die in ihr steckte, das Regiment übernommen hatte. Dann ging alles sehr schnell, zu schnell, als dass Mike es hätte aufhalten können. In der offen stehenden Durchgangstür tauchte ein schwarzer Schatten auf. Zeitgleich erschien ein roter Punkt auf der Hand seiner Partnerin und keinen Wimpernschlag später fiel der Schuss. Noch bevor ihre davonfliegende Waffe den Boden berührte, waren drei Männer des SEK über ihr und rissen sie zu Boden. Für einen kurzen Augenblick sah Mike ihre Wunde seitlich auf Höhe des Bauchnabels, aus der durch den Druck der Männer eine kleine Fontäne Blut herausspritzte.
Auch hinter Mike war nun irgendetwas los, doch anstelle von Kampfgeräuschen hörte er einen der Beamten »So eine verfluchte Scheiße.« sagen.
Trotz der immer stärkeren Schmerzen drehte Mike sich um und verstand nicht gleich, wo das Problem lag. Petrov lag mit dem Bauch auf dem Boden und einer der Männer kniete auf seinem Rücken. Nun fiel sein Blick auf das Gesicht des Verhafteten und Mike wiederholte die Worte seines Kollegen: »Verdammte Scheiße.« Dann hob er den Blick zu dem vermummten Polizisten und sagte: »Sie können von ihm heruntergehen.«
Petrovs Gesicht war
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