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Franley, Mark

Franley, Mark

Titel: Franley, Mark
Autoren: Karla
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Zettel mit dem Namen gefunden, loggte sich in eine Datenbank ein, die nur einem sehr begrenzten Personenkreis zugänglich war, und gab den Namen ein. Nach drei Programmabstürzen und einer sich endlos anfühlenden Suchzeit verkündete der Computer, dass es eine Akte über die gesuchte Person gab. Tom ließ sich nach hinten in die Lehne seines Stuhles fallen und sagte laut: »Das gibt es doch gar nicht.« Umgehend nahm er den Hörer des Diensttelefons und wählte Mikes Handynummer.

–53–
     
     
       Mike machte sich nicht die Mühe, den BMW irgendwo einzuparken, geschweige denn auf das Geschrei der Wachen zu hören. Er stoppte den Wagen so knapp vor dem Eingang zum Schloss, wie es ging, erkundigte sich über Funk noch kurz nach dem Sondereinsatzkommando und sprang heraus. Wieder war es der Russe, mit dem er sich schon am frühen Abend angelegt hatte, doch als er den Kommissar erkannte, gab er Mikes Arm wieder frei. Dieser drehte sich zu ihm um und sagte barsch: »Da kommen gleich noch mehr von meiner Sorte und mit denen solltet ihr euch lieber nicht anlegen.« Dann wandte er sich dem großen Haupteingang zu und rannte los. Noch auf den Stufen hörte er Petrovs Männer hinter sich diskutieren, ob sie ihm folgen sollten, dann hatte er die Tür erreicht und war durch sie hindurch.
Am liebsten wäre Mike durch den Empfangsbereich gesprintet, aber alles, was er jetzt nicht brauchen konnte, war Aufmerksamkeit. Es war wichtig, alles ruhig und entspannt anzugehen, um weder Opfer noch Täter zu gefährden. Ein weiteres Problem war, dass so viel Prominenz hier versammelt war, was aber auch das SEK wusste. Die Jungs würden auf jeden Fall erst auf eine Meldung von ihm warten, bevor sie hier Wirbel machten.
Bis zum Fuß der großen Freitreppe war alles kein Problem, doch nun stellte sich ihm der hier zuständige Leibwächter in den Weg und sagte: »Hier können Sie nicht weiter, das ist privat.«
Mike dachte einen Augenblick nach und da er nicht wusste, ob er überhaupt richtig war, versuchte er es mit einer Lüge: »Herr Petrov hat mich zu sich gerufen, finde ich ihn da oben?« Ohne eine Antwort zu geben, zog der Leibwächter ein kleines Funkgerät aus der Tasche und sprach leise hinein. Als er nach einer halben Minute immer noch keine Reaktion bekam, versuchte er es erneut, doch das Gerät blieb stumm. Unschlüssig warf er erst einen Blick die Treppe hinauf, dann wieder auf Mike. Dieser setzte nun alles auf eine Karte, beugte sich nahe an das Ohr seines Gegenüber und flüsterte verschwörerisch: »Ich bin von der Polizei und was ich mit deinem Boss zu besprechen habe, darf niemand wissen. Darum haben wir uns geeinigt, dass wir weder Handys noch Funkgeräte bei uns haben, da diese abgehört werden können.«
Der Leibwächter zog kurz die Stirn hoch, sah noch einmal hinauf und ließ Mike dann ohne ein weiteres Wort passieren.
Auf halber Höhe zog Mike seine Waffe aus dem Holster unter dem Jackett, hielt sie aber so, dass keiner der Gäste sie von unten sehen konnte. Die Treppe endete auf einer Art Terrasse im Inneren des Schlosses, von wo ein breiter Gang weiter in den hinteren Teil des Schlosses führte. Auch hier konnte man die Einrichtung nur als prunkvoll bezeichnen. Der Bauherr hatte wohl einen Hang zum überladenen Stil des barocken Zeitalters, da alles etwas zu viel war. An den Wänden und Türen waren zu viele goldfarbene Verzierungen, der Teppich war zu rot und zu dick und die Gemälde an den Wänden waren zu kitschig. Einzig über den zu dicken Teppich, der seine Schritte dämpfte, war Mike froh, an dem Rest konnte er nichts Schönes finden.
Von der Plattform aus konnte er drei Türen zählen. Auf der rechten Seite ging eine genau in der Mitte des Ganges ab, und auf der linken Seite zwei. Obwohl er vorsichtig zwei Schritte in den Gang hinein machte, konnte er außer den entfernten Stimmen der Gäste unten im Schloss nichts hören. Vorsichtig schlich er zu der einzelnen Tür auf der rechten Seite und legte sein Ohr an das massive Holz, doch auch dahinter schien völlige Stille zu herrschen. So langsam wie möglich betätigte er die schwere Messingklinke, drückte die Tür einen Spaltbreit nach innen und warf einen vorsichtigen Blick hinein. Der riesige Raum, den die Petrovs wohl als eine Art Wohnzimmer nutzten, der aber die Größe einer Zweizimmerwohnung hatte, wurde nur indirekt von den Laternen des weitläufigen Parks erhellt. Außer den wuchtigen Möbeln und einigen modernen Unterhaltungsgeräten war der Raum
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