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Franley, Mark

Franley, Mark

Titel: Franley, Mark
Autoren: Karla
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fast weiß, die Augen aufgerissen und aus seinem Mund lief gelblicher Schaum heraus. Der Mafia-Boss hatte sich selbst vergiftet.

–54–
     
     
       Es war schon Mittag, als Mike am nächsten Tag aufwachte und sich verwundert umsah. Er lag in einem hell gestrichenen Zimmer, das Fenster war ein Stück geöffnet und in der Luft lag der typische Geruch eines Krankenhauses. Den Versuch, sich auf die Seite zu drehen, bereute er gleich aus zwei Gründen. Nach einem stechenden Schmerz in der rechten Schulter folgte ein Schwindel, bei dem sich ihm der Magen umdrehte. Außerdem spannte er damit einen dünnen Schlauch, der an einem Pflaster auf seinem Arm endete und offenbar mit ihm verbunden war.
Erschöpft ließ er sich zurück auf sein Kissen sinken, schloss die Augen und wartete darauf, dass sich der Schwindel legte. Man musste ihm irgendein Medikament gegeben haben, denn keiner seiner Gedanken wollte sich an einen anderen reihen und irgendeinen Sinn ergeben.
Es war ihm unmöglich einzuschätzen, wie lange er einfach nur so dagelegen hatte, und selbst dass irgendwann jemand das Zimmer betrat, bekam er nur im Halbschlaf mit. Erst als ihn eine fremde, männliche Stimme ansprach, wurde Mikes Denken etwas strukturierter. Er öffnete die Augen, versuchte seine Lippen anzufeuchten und den Mann anzusprechen. Doch mehr als ein heiseres Krächzen wollte seinen Mund nicht verlassen.
Nun zog sich ein Lächeln über das bärtige Gesicht des Mannes und er erklärte: »Sie sind in Nürnbergs Südklinikum. Als man Sie eingeliefert hat, steckte eine Kugel kurz vor der Lunge in einer Rippe … Sie hatten ziemliches Glück. Die Kugel haben wir inzwischen entfernt, aber Sie müssen sich noch eine Weile schonen.« Dann fiel sein Blick auf ein Glas Wasser, das neben dem Bett stand. Er nahm es, hielt es Mike hin und fragte: »Soll ich das Rückenteil des Bettes etwas aufstellen?« Mike nickte, trank gierig und fand langsam seine Stimme wieder: »Wie lange bin ich denn schon hier?«
Der Arzt zog einen Stuhl zum Bett: »Seit gestern Abend. Der Notarzt hat Sie in ein künstliches Koma versetzt, da er nicht wusste, wie schwer Ihre Verletzung ist.«
Langsam kehrte Mikes Erinnerung zurück, und damit auch die Erkenntnis, dass seine Partnerin zwei Gesichter hatte. Er nahm noch einen Schluck, dann fragte er: »Ist meine Kollegin auch hier?«
»Kollegin?« Der Arzt zog verwundert seine Augenbrauen hoch. »Mit Ihnen ist noch eine Frau eingeliefert worden, allerdings schwer bewacht, und es wurde auf einer isolierten Unterbringung bestanden.«
Mike sparte sich eine Erklärung und fragte stattdessen: »Wie geht es ihr?«
Der Arzt dachte einen Augenblick nach und sagte dann: »Viel darf ich Ihnen nicht erzählen, aber sie ist über den Berg.« Trotz seines Wissens über Natalies Taten atmete Mike durch, worauf der Arzt fragte: »Waren die Kugeln, die wir aus ihrem Körper geholt haben, von Ihnen?«
Mike schüttelte den Kopf und sagte müde: »Nein, nicht von mir.« Der Arzt stand auf, überprüfte den Schlauch für die Infusion und wechselte das Thema, indem er den weiteren Fortgang von Mikes Therapie erklärte. Anschließend verließ er das Zimmer und überließ Mike seinen Gedanken.

–55–
     
     
       Zwei Tage später, Karl hatte gerade das Krankenzimmer verlassen, erfuhr Mike von einer Schwester, dass es Natalie besser ging und sie ansprechbar war. Mit der freien Hand knüpfte er sich den albernen Pyjama, den Jenni ihm gebracht hatte, zu und verließ sein Bett. Den Infusionsständer neben sich her rollend, versuchte sich Mike in dem Durcheinander von Gängen und Abteilungen zu orientieren, gab aber recht schnell auf und ging stattdessen zum Infostand der Klinik. Der dort arbeitende Mitarbeiter tippte seine Anfrage zwar in den Computer, behauptete dann aber steif und fest, dass seine Partnerin keine Patientin wäre.
Mike hatte seinen Dienstausweis aus reiner Gewohnheit mitgenommen, und als er diesen nun auf den Tresen legte, wurde der Mann gesprächiger. Nach tausend Entschuldigungen und drei Erklärungen, dass er Natalies Anwesenheit sonst nicht preisgeben durfte, zeigte er Mike endlich den Weg in die gesuchte Abteilung.
Dort angekommen, hielt er sich nicht mit langen Reden auf, sondern zeigte der nächsten Krankenschwester gleich den Ausweis und wurde daraufhin in den richtigen Flur gebracht, wo zwei uniformierte Polizisten vor einer Schiebetür saßen, und Mike betete, dass er wenigstens einen davon kannte.
Offenbar hatte er heute das Glück
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