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Francisco Pizarro - Der Eroberer Von Peru

Francisco Pizarro - Der Eroberer Von Peru

Titel: Francisco Pizarro - Der Eroberer Von Peru
Autoren: Arthur Schurig
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marschierte mit nur noch 500 Mann nach Arequipa, wo sich ihm das kleine Korps anschloß, das er nach Kuzko gegen Centena entsandt hatte. Auch dieses war durch Desertation arg verringert. Centena hatte die Pässe besetzt.
    Am 10. April 1547 verließ Gasca mit der gesamten peruanischen Kriegsflotte den Hafen von Panamá. Starker Sturm überfiel das Geschwader, so daß man in Gargona Ausbesserungen vornehmen mußte und erst am 13. Juni den Hafen von Tumbez erreichte. Hier fand Gasca zahlreiche Übertrittserklärungen von Rittern im Innern des Landes vor. Er benachrichtigte alle diese, sich in Xaxamalka zu sammeln. Dorthin sandte er den Obristen Hinojosa mit den gelandeten Truppen und dem Befehl, von Xaxamalka auf Xauxa, sein künftiges Hauptquartier, zu marschieren.
    Mit einer kleinen erwählten Reiterschar ritt er für seine Person auf der Küstenstraße zunächst nach Truxillo und von da nach ein paar Tagen Rast nach Xauxa. Hier bekam er die Meldung Centenos, daß er die Pässe gegen Chili besetzt halte und daß er hoffe, Pizarro zu fassen.

XLII
    Centeno stand in der Nähe des Titicaca-Sees und verlegte Pizarro den Weg nach Chili. In der Tat hatte sich dieser entschlossen, sich weiter nach Süden zurückzuziehen. Um den Kampf mit Centeno zu vermeiden, begann er mit ihm zu unterhandeln, ohne dadurch etwas zu erreichen. So kam es zur Waffenentscheidung am südöstlichen Zipfel des Sees, nahe der alten Inkastadt Huarina.
    Es war am 26. Oktober 1547, als die beiden Heere einander begegneten. Auf Centenos Seite standen 1000 Mann, darunter 250 gutberittene Reiter und 150 Büchsenschützen. Die 600 Pikeniere, in der Eile angeworben, waren minderwertig. Pizarro seinerseits gebot über 480 Mann, darunter 350 Büchsenschützen und nur 85 Reiter. Die Büchsenschützen, die Carbajal ausgebildet hatte und persönlich führte, waren ausgezeichnet. Diese Truppe entschied die schon halb verlorene Schlacht. Die Reiterei hingegen ward völlig geschlagen. Pizarro, der wie immer auf prächtigem Streitroß in glänzender Kleidung mitten im Getümmel focht, verlor sein Pferd im Kampfe und geriet in die größte persönliche Gefahr.
    Von Centenos Heer fielen 350 Mann; von den Verwundeten starben noch 100 in der eiskalten Nacht. Pizarro verlor 100 Mann und fast alle Pferde. Die Beute war groß, zumal an Silberbarren. Im Lager Centenos fanden die Sieger das Siegesmahl auf langen Tafeln fertig gedeckt vor. Selten haben es sich ungebetene Gäste so gut schmecken lassen wie Pizarros Landsknechte an jenem Oktoberabend.
    Carbajal leitete die Verfolgung, ohne die kein Sieg ein Sieg ist. Unermüdlich ritt der Dreiundachtzigjährige auf seinem festen, aber unscheinbaren Gaule, unter gewöhnlichem Indianerkoller seinen Rang verbergend, auf den schlechten Gebirgswegen mit allen noch übrigen Reitern auf Beutepferden den Fliehenden nach. Wer erwischt wurde, war ein Kind des Todes.
    Centeno, der, weil er leidend war, in einer Sänfte die Sierra zu gewinnen versuchte, mußte unterwegs das Polster mit dem Sattel tauschen. Es gelang ihm zu entkommen.
    Nach diesem unerwarteten Siege gab Pizarro seinen Plan, nach La Plata zurückzugehen, auf und erreichte nach kurzer Rast die Stadt Kuzko. Ein Triumphbogen empfing ihn. Die biederen Bürger der alten Königsstadt waren politische Chamäleons. Pizarro wohnte mit seinen Offizieren und Soldaten dem Te Deum in der Stiftskirche bei. Dann begab er sich sofort in sein Quartier und lehnte alle anderen Ehrungen ab.
    Die Nachricht vom Mißgeschick des so siegessichern Centeno rief im Lager von Xauxa ziemliche Bestürzung hervor. Aber Gasca ließ sich nicht irremachen. Am 29. Dezember 1547 brach er auf und zog über Huamanga in den Gau Andaguaylas, in dessen mildem Klima er sein Winterquartier bezog. Hier verblieb er bis in den März des kommenden Jahres.
    Nach wiederhergestellter Gesundheit stellte sich Centeno wieder ein; auch Benalcazar erschien mit Truppen. Bald nach ihm meldete sich Pedro de Valdivia, der aus dem Süden von Chili kam, um Nachschub anzuwerben. Gasca begrüßte ihn besonders herzlich. »Ihr allein seid mir lieber als 800 Mann Verstärkung!« soll er zu ihm gesagt haben.
    Außer diesen tapferen Offizieren kamen nach und nach ins Lager die Bischöfe von Lima, Quito und Kuzko, die vier Richter der neuen Audiencia und eine Anzahl angesehene Beamte und Geistliche. Selbst diese unkriegerischen Herren stärkten die Zuversicht des Heeres; ihr Kommen bewies, daß man für eine gute Sache kämpfte.
    Die
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