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Francisco Pizarro - Der Eroberer Von Peru

Francisco Pizarro - Der Eroberer Von Peru

Titel: Francisco Pizarro - Der Eroberer Von Peru
Autoren: Arthur Schurig
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Pizarro Freundschaft. Balboa machte sich eigenmächtig zum Führer der neuen Niederlassung Santa Maria, und von diesem Ort aus unternahm er mit dreihundert Mann – darunter Pizarro – am 1. September 1513 einen denkwürdigen Zug. Es gelang ihm am 25. September desselben Jahres als erster Europäer die bis dahin legendäre Südsee zu erblicken. Unter feierlicher Entfaltung der Fahne Kastiliens nahm er Besitz von dem neuen Lande am San Miguel-Golf, wie er ihn taufte. Am 19. Januar 1514 traf die Expedition, reich an Gold und Perlen, wieder in Santa Maria ein.
    Nach Balboas Tode (1517), der den Intrigen von Rivalen zum Opfer fiel, oder wohl schon vordem, schloß sich Pizarro dem grausamen und berüchtigten Avila, genannt Pedrarias, an, dem Statthalter der Castilla aurifia. In dessen Dienst nahm er an verschiednen gefahrvollen Entdeckungs- und Raubzügen in das Innere der Landenge teil.
    So wurde Francisco Pizarro i. J. 1515 zusammen mit einem adern Ritter namens Morales nach dem Gestade der Südsee ausgesandt. Es galt, die Perleninsel im Golf von San Miguel zu brandschatzen. Beide Führer haben hier aus Habgier manch üble Tat begangen.
    1519 ward die Stadt Panama gegründet, in so ungesunder Gegend, daß man die ursprüngliche Ansiedlung bald wieder aufgeben und in einiger Entfernung neu erbauen mußte. Wiederum war der Hauptmann Pizarro dabei, noch immer kein reicher Mann. Bereits über vierzig Jahre alt und längst kein Neuling auf amerikanischer Erde mehr, besaß er damals nichts als eine kleine Farm in schlechter Gegend.
    Da brachte im Jahre 1522 der Ritter Pascual Andagoya, auf der Heimkehr von einem Zuge, der bis Puerto de Pinas vorgedrungen war, die ersten allerdings märchenhaften Nachrichten von einem mächtigen, goldstrotzenden Kulturreiche noch weiter im Süden. Es war das nachmalige Peru. Diesen Namen hatte das Land damals noch nicht. Seine Herkunft ist ungewiß. Die älteste Schreibweise lautet: Pirú. Vielleicht rührt der Name von dem Flusse Birú her, dessen Mündung die Bezeichnung Puerto de Pinas trägt, und Birú war in der Sprache der dortigen Eingeborenen nicht der Name des Flusses, sondern bedeutete nur »der Fluß«. Nach andern hieß der Kazike (Häuptling), dem Pizarro später (1526) genauere Nachrichten über das Land seiner Hoffnung verdankte, Pirú. Nach einer dritten Überlieferung soll es in einem der Täler des Landes einen Stamm Pirú gegeben haben. In der Inkasprache hieß das Reich: Tahuantinsuyu, d. h: Vier-Sonnen-Land. Zur Zeit der Entdeckungen war Peru alles Gebiet zwischen den heutigen Staaten Colombia und Chile. Viel später haben sich die Staaten Ecuador und Bolivia gebildet. Heute stößt Peru an Ecuador, Brasilien, Bolivia und Chile, ohne daß allenthalben seine Grenzen feststünden. Sein jetziger Umfang (mit seiner Hauptstadt Lima) umschließt etwa 1 300 000 Quadratkilometer Bodenfläche.
    Durch dieses ganze Land, vom 4. bis zum 18. Grad südlicher Breite, zieht sich die Sierra von Perú hin, in einer Länge von 1550 km, etwa gleich der Entfernung von Christiania bis Mailand. Diese Sierra ist ein Teil der Cordilleren oder Anden (d. h. Kupferberge); die höchste Erhebung im Gebiet von Perú ist der dreiköpfige Coropuna, 6600 m hoch.
    Zur Zeit, da Pizarro sein Augenmerk auf Perú richtete, erstreckte es sich als das Reich der Inkas, längs des Stillen Ozeans ungefähr vom 2. bis zum 37. Grade südlicher Breite, also in einer Länge von mehr denn 3000 km. In das Innere des Kontinents reichte es mehrfach weit über die Cordilleren.
    Die Inkas, ein kleines Herrenvolk, ursprünglich wohl keine Amerikaner, sondern fremdländische Seefahrer, Mongolen oder vielleicht Wickinger, um das Jahr 900 nach Südamerika verschlagen, seit etwa 1150 in Kuzko und am Titikaka-See ansässig, hatten um 1325 alle ändern bildungsärmeren Stämme an der langen Küste unterjocht. Überall hatten sie Heeresstraßen und Burgen angelegt und den Unterlegenen ihre Religion aufgezwungen, den Sonnenkult.
    Noch der Großvater des Herrschers, der zu Pizarros Zeit auf dem Throne saß, der in der Landesgeschichte berühmte Topak Yupanki der Große, hatte gegen andre Stämme blutige Feldzüge unternommen. Er hatte sein Heer durch die gefurchtete Wüste Akatama geführt und war bis in den Süden des heutigen Chile gedrungen. Topak Yupankis Sohn, Huayna Kapak, nicht minder kriegerisch, hatte seine Eroberungen entlang der Sierra nach Norden ausgedehnt, über den Äquator hinaus, und hatte seinem Reiche die Provinz
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