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Frag die Toten

Frag die Toten

Titel: Frag die Toten
Autoren: Linwood Barclay
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in Ihrer Jacke gefunden, Justin.
    Justin: Häh?
    Wedmore: Was glauben Sie, wie ist dieses Geld in Ihre Jacke gekommen?
    Justin: Ernsthaft? Sie hat es reingesteckt. Was sonst? Als ich bewusstlos war.
    Wedmore: Ja, so könnte es gewesen sein. Das ist ein Argument. Der Arzt sagt, es waren ungefähr zehn Minuten.
    Justin: Na dann.
    Wedmore: Würden Sie mir einen Gefallen tun, Justin?
    Justin: Was?
    Wedmore: Würden Sie Ihren Namen auf diesen Zettel schreiben?
    Justin: Wozu?
    Wedmore: Ach, seien Sie doch so nett.
    Justin: Damit Sie das dann unter ein falsches Geständnis kleben können?
    Wedmore: Nein, das machen wir bestimmt nicht. Mal sehen, ob der Kuli hier schreibt … Ja, der geht. Hier bitte.
    Justin: Ich soll einfach nur meinen Namen schreiben?
    Wedmore: Vor- und Zuname.
    Justin: Kapier ich nicht.
    Wedmore: Justin.
    Justin: Ja, verdammt. Hier. Bitte. Drei Mal.
    Wedmore: Danke. Ist das Ihre normale Unterschrift?
    Justin: Genau.
    Wedmore: Hmm.
    Justin: Was ist?
    Wedmore: Nur so. Ich hab noch was, was ich Ihnen zeigen möchte.
    Justin: Was?
    Wedmore: Das ist in einem anderen Asservatenbeutel, aber wir haben es zusammen mit dem Geld gefunden. Ja, hier ist es. Erkennen Sie das, Justin?
    Justin: Was zum … Das ist ein Scheck.
    Wedmore: Richtig. Sehen Sie den Namen des Auftraggebers?
    Justin: Garfield. Wendell Garfield.
    Wedmore: Ein Scheck über fünfhundertachtzig Dollar.
    Justin: Ja.
    Wedmore: Und sehen Sie? Auch auf dem Rand des Schecks ist ein bisschen Blut. Wir werden einen Test machen müssen, um festzustellen, wessen Blut das ist. Aber wir können es uns eigentlich schon denken. Genau wie bei dem Geld.
    Justin: Aha.
    Wedmore: Und vermutlich haben Sie noch etwas gesehen. Etwas sehr Interessantes. Das Interessanteste überhaupt.
    Justin: Was soll das jetzt wieder heißen?
    Wedmore: Sehen Sie, auf wen dieser Scheck ausgestellt ist? Das sehen Sie doch, Justin, oder?
    Justin: Keine Ahnung. Das kann man ja kaum lesen.
    Wedmore: Och, also wirklich. Was steht hier?
    Justin: Sieht irgendwie aus wie mein Name.
    Wedmore: Ganz genau. Ist Ihnen aufgefallen, dass die Handschriften nicht übereinstimmen? Mr. Garfields Handschrift sieht ganz anders aus als Ihr Name hier.
    Justin: Das seh ich.
    Wedmore: Ich erkläre mir das so: Mr. Garfield hat den Scheck ausgestellt, aber das Empfängerfeld frei gelassen. Manche Leute schreiben einfach Auszahlung hin, oder ihren Namen. Haben Sie das hier so gemacht?
    Justin: Ich hab meinen Namen da nicht hingeschrieben.
    Wedmore: Nicht?
    Justin: Ganz bestimmt nicht.
    Wedmore: Aber … Sekunde … die Schrift auf dem Scheck sieht ziemlich identisch aus mit diesen Unterschriften, die Sie mir gerade hier auf den Zettel geschrieben haben.
    Justin: Ich habe meinen Namen da nicht hingeschrieben. Das muss Keisha gewesen sein.
    Wedmore: Was? Glauben Sie, sie hat Ihnen einen Kuli in die Hand gedrückt, während Sie bewusstlos waren, und Ihren Namen da hingeschrieben?
    Justin: Sie muss sie gefälscht haben.
    Wedmore: Von welcher Vorlage?
    Justin: Keine Ahnung. Von meinem Führerschein vielleicht? Da ist wahrscheinlich eine drauf.
    Wedmore: Dieser Teil des Führerscheins – wir haben nachgesehen – ist so abgewetzt, dass man sie fast nicht mehr lesen kann. Sie wissen, wonach das aussieht, Justin, nicht wahr?
    Justin: Das ist Schwachsinn.
    Wedmore: Sie sind zu Mr. Garfield gegangen. Sie haben ihm Keisha Ceylons Karte gegeben, als Referenz, haben sich als Kollege ausgegeben, ihm gesagt, Sie hätten eine Vision von seiner Frau gehabt. Garfield muss Panik bekommen haben. Er muss gedacht haben, dass Sie wissen, dass er was mit ihrem Tod zu tun hat. Er ist auf Sie losgegangen, und Sie haben ihm die Stricknadel ins Auge gestoßen. Wir können beweisen, dass Sie da waren, Justin. Die Fußabdrücke vor dem Fenster. Fingerabdrücke von Ihnen auf dem Fensterrahmen. Haben Sie vorher reingeguckt, um zu sehen, ob er da ist, oder nachher, um zu sehen, was Sie angerichtet haben? Wir haben Geld mit Blut darauf gefunden, das wahrscheinlich von Garfield stammt. In Ihrer Jackentasche. Und Garfields blutigen Scheck, ausgestellt auf Sie, mit Ihrer eigenen Handschrift. In derselben Tasche. Sieht ziemlich übel aus, Justin, finden Sie nicht?
    Justin: Sie war’s. Wenn ich’s Ihnen doch sage. Sie ist hingegangen, sie wollte Geld von ihm. Sie hat ihm das Ding ins Auge gestoßen und ihn damit umgebracht.
    Wedmore: Und das wissen Sie. Woher?
    Justin: Wie gesagt, ich bin ihr nachgefahren. Ich hab durchs Fenster
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