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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt
Autoren: Asimov Isaac
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und lehnte sich zurück; die Zielkoordinate hatte sie bereits einprogrammiert. »Der Mann hat ein stark ausgeprägtes Geltungsbedürfnis. Wir brauchten nur die positiven Aspekte der Enzyklopädie ein wenig zu betonen, alles andere konnten wir seinem Ego überlassen.«
    »Sobald Wanda und ich den Raum betreten hatten, war er verloren«, sagte Palver von hinten. »Da wir ihn zu zweit unter Druck setzen konnten, war es ein Kinderspiel.« Palver beugte sich vor und klopfte Wanda liebevoll auf die Schulter. Sie streichelte lächelnd seine Hand.
    »Ich muß den Enzyklopädisten baldmöglichst Bescheid geben«, sagte Seldon. »Es sind zwar nur noch zweiunddreißig, aber alles gute und engagierte Kräfte. Wenn sie erst einmal in der Bibliothek sitzen, nehme ich die nächste Hürde – Credits. Vielleicht ist dieses Bündnis mit der Bibliothek genau das, was ich brauche, um die Leute zu überzeugen, daß wir Unterstützung verdienen. Mal sehen – ich werde Terep Bindris noch einmal aufsuchen und euch beide mitnehmen. Er war mir schon beim ersten Mal freundlich gesonnen, wenigstens zu Anfang. Wie soll er uns jetzt noch widerstehen?«
    Kurz darauf hielt der Bodenwagen vor dem Psychohistorik-Gebäude in Streeling. Die Seitentüren glitten auf, aber Seldon machte keine Anstalten auszusteigen, sondern wandte sich seiner Enkelin zu.
    »Wanda, du hast selbst gesehen, welchen Einfluß du zusammen mit Stettin auf Acarnio hattest; zu zweit seid ihr sicher auch imstande, einigen finanziellen Wohltätern ein paar Credits abzutrotzen.
    Ich weiß, wie schwer du dich von deinem geliebten Primärradianten trennst, aber solche Besuche geben euch die Möglichkeit zu üben, Erfahrungen zu sammeln und euch eine Vorstellung zu verschaffen, wie weit eure Fähigkeiten reichen.«
    »Schon gut, Großpapa, auch wenn du jetzt, mit dem Segen der Bibliothek im Rücken, sicher auf viel geringeren Widerstand treffen wirst.«
    »Ich halte es noch aus einem zweiten Grund für wichtig, daß ihr beiden in nächster Zeit viel unterwegs seid. – Stettin, Sie sagten doch, Sie hätten immer wieder einmal ein Bewußtsein wie das Ihre ›gespürt‹, es aber nie identifizieren können.«
    »Ja«, antwortete Palver, »ab und zu hat es mich getroffen wie ein Blitz, aber jedesmal nur, wenn viele Menschen um mich herum waren. Und in den ganzen vierundzwanzig Jahren meines Lebens kann ich mich nur an vier oder fünf solcher Blitze erinnern.«
    »Aber Stettin«, sagte Seldon leise, und seine Stimme zitterte vor Erregung, »jeder solche Blitz könnte vom Bewußtsein eines Menschen ausgegangen sein, der die gleiche Veranlagung hat wie Sie und Wanda – von einem Telepathen. Wanda hat diese Blitze noch nie erlebt, weil sie, offen gestanden, immer sehr behütet war. Und wenn sie sich, selten genug, in einer Menschenmenge befand, waren vermutlich keine anderen Telepathen in ihrer Nähe.
    Das ist ein Grund – der wichtigste vielleicht – warum ihr beiden viel unter Menschen gehen solltet – mit mir oder ohne mich. Wir müssen weitere Telepathen finden. Ihr zwei seid stark genug, um auf einen einzelnen Menschen Druck auszuüben. Wenn sich aber eine ganze Gruppe von euresgleichen zusammenfindet, wird sie die Macht haben, ein ganzes Imperium zu versetzen!«
    Damit schwenkte Hari Seldon seine Beine aus der Tür und hievte sich aus dem Wagen. Wanda und Palver sahen ihm nach, als er den Weg zum Psychohistorik-Gebäude hinaufhinkte. Welch ungeheure Verantwortung Seldon soeben ihren jungen Schultern aufgebürdet hatte, ahnten sie noch nicht so recht.

 
33
     
     
    Es war später Nachmittag, und die Metallhülle über dem großen Planeten blitzte in der trantoranischen Sonne. Hari Seldon stand am Rand des Beobachtungsdecks der Universität von Streeling und hielt sich gegen das grelle Licht schützend die Hand vor die Augen. Er hatte die Kuppel seit Jahren nicht mehr verlassen, wenn man von vereinzelten Besuchen im Palast absah, und die zählten irgendwie nicht; auch auf dem Palastgebäude fühlte man sich sehr eingeschlossen.
    Seldon wagte sich mittlerweile wieder ohne Begleitung aus dem Haus, unter anderem deshalb, weil Palver meist mit Wanda zusammen war, entweder arbeiteten sie, auf telepathischem Wege miteinander verbunden, am Primärradianten, oder sie waren auf der Suche nach wesensverwandten Individuen unterwegs. Doch hätte sich, wenn Seldon gewollt hätte, gewiß ein anderer junger Mann – ein Universitätsstudent oder ein Mitarbeiter am Projekt – als Leibwächter
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