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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt
Autoren: Asimov Isaac
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oder eine Privatpraxis führen. Ließe sich das einrichten?«
    »Aber ja, Professor, natürlich. Möglicherweise brauche ich ein wenig Unterstützung, um meine Frau zu überzeugen…« Er lachte leise und streifte die drei anderen mit schüchternem Blick. »Aber damit habe ich meist keine großen Schwierigkeiten.«
    »Das wäre also abgemacht«, erklärte Seldon forsch. »Von heute an sind Sie Mitglied des Projekts Psychohistorik. Ich verspreche Ihnen, Dr. Alurin, Sie werden Ihre Entscheidung nicht bereuen.«
     
    »Wanda, Stettin«, sagte Seldon später, als Bor Alurin gegangen war. »Dieser Durchbruch ist mir hochwillkommen. Was meint ihr, wie lange wird es dauern, bis ihr weitere Telepathen ausfindig machen könnt?«
    »Großvater, wir haben über einen Monat gebraucht, um Bor zu finden – wir können dir nicht sagen, wie häufig so etwas möglich sein wird.
    Außerdem hält uns dieses ›unter Menschen gehen‹ offen gestanden von unserer Arbeit am Primärradianten ab und ist außerdem eine Belastung. Seit ich Stettin kenne und mit ihm ›sprechen‹ kann, empfinde ich verbale Kommunikation als zu hart, zu laut.«
    Seldons Lächeln verblaßte. Das hatte er befürchtet. Im gleichen Maße, in dem Wanda und Palver ihre telepathischen Fähigkeiten verfeinert hatten, war ihre Toleranz gegenüber dem ›gewöhnlichen‹ Leben geschwunden. Damit war zu rechnen gewesen; ihre telepathischen Manipulationen machten sie zu Außenseitern.
    »Wanda, Stettin, ich glaube, es ist an der Zeit, euch mehr über die Idee zu erzählen, die Yugo Amaryl vor Jahren hatte, und über den Großen Plan, den ich aus dieser Idee heraus entwickelt habe. Ich konnte mich nicht früher dazu äußern, weil bis zu diesem Moment noch nicht alle Mosaiksteinchen an ihrem Platz waren.
    Wie ihr wißt, war Yugo der Ansicht, wir müßten zwei Foundations gründen – zur gegenseitigen Absicherung. Die Idee war genial, und ich wünschte, Yugo hätte ihre Verwirklichung noch miterleben können.« Hier hielt Seldon inne und gedachte seines Freundes mit einem Seufzer.
    »Aber das gehört nicht zur Sache. – Vor sechs Jahren, als ich Gewißheit hatte, daß Wanda telepathische Fähigkeiten besaß, beziehungsweise zur Bewußtseinsmanipulation imstande war, kam mir der Gedanke, daß es nicht nur zwei Foundations geben sollte, sondern daß sie sich auch in ihrem Wesen unterscheiden müßten. Die eine sollte aus Naturwissenschaftlern bestehen – die Pioniere werden die Enzyklopädisten auf Terminus sein. Die zweite würde sich aus den wahren Psychohistorikern zusammensetzen, aus Telepathen – aus euch. Deshalb ist es mir so wichtig, daß ihr Menschen findet, die wie ihr geartet sind.
    Letztlich läuft es jedoch auf folgendes hinaus: Die Zweite Foundation muß geheim bleiben. Ihre Kraft wird in ihrer Abgeschiedenheit liegen, dank ihrer telepathischen Fähigkeiten jedoch wird sie allgegenwärtig und allmächtig sein.
    Als sich vor ein paar Jahren herausstellte, daß ich der Dienste eines Leibwächters bedurfte, wurde mir klar, daß die Zweite Foundation als starker, schweigender, geheimer Leibwächter der Ersten Foundation würde agieren müssen.
    Die Psychohistorik ist nicht unfehlbar – aber ihre Prognosen besitzen einen hohen Grad von Wahrscheinlichkeit. Die Foundation wird, insbesondere, solange sie noch in den Kinderschuhen steckt, genau wie ich heute, viele Feinde haben.
    Wanda, du und Palver, ihr seid die Pioniere der Zweiten Foundation, die Hüter der Foundation auf Terminus.«
    »Aber wie soll das gehen, Großvater?« wollte Wanda wissen. »Wir sind nur zu zweit – schön, zu dritt, wenn man Bor mitrechnet. Um die gesamte Foundation zu überwachen, brauchten wir…«
    »Hunderte? Tausende? Suche dir so viele Mitarbeiter wie nötig, mein Kind. Du bist dazu imstande. Du weißt, wie du vorgehen mußt.
    Als ihr vorhin erzähltet, wie ihr Dr. Alurin gefunden habt, sagte Stettin, du seist einfach stehengeblieben und hättest der telepathischen Präsenz, die du spürtest, ein Signal gesandt. Verstehst du? Die ganze Zeit habe ich euch gedrängt, unter Menschen zu gehen und nach anderen zu suchen, die so sind wie ihr. Aber das empfindet ihr als schwierig, fast als schmerzhaft. Ich sehe jetzt ein, daß ihr euch absondern müßt, um den Kern der Zweiten Foundation zu bilden. Aus der Einsamkeit werdet ihr eure Netze in den Menschheitsozean werfen.«
    »Großvater, was redest du da?« flüsterte Wanda. Sie war aufgestanden und kniete jetzt neben Seldons Stuhl.
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