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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen
Autoren: Asimov Isaac
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Als Spacetown vor reichlich fünfundzwanzig Jahren gegründet worden war, hatte es starke Tendenzen gegeben, so etwas wie eine Sehenswürdigkeit daraus zu machen. Die Horden der Stadt drängten hin.
    Dem machten die Spacer ein Ende. Höflich (höflich waren sie immer), aber kompromißlos und ohne auch nur einen Hauch von so etwas wie Taktgefühl, legten sie eine Kraftfeld-Sperre zwischen sich und die City. Sie errichteten eine Art Einwanderungs- und Zoll-Inspektion. Wenn man in Spacetown zu tun hatte, wies man sich aus, ließ sich durchsuchen und unterzog sich einer medizinischen Untersuchung sowie einer routinemäßigen Desinfektion.
    Das erzeugte Unzufriedenheit. Natürlich. Mehr Unzufriedenheit, als die Maßnahme verdiente. Aber genug Unzufriedenheit, um das Modernisierungsprogramm ernsthaft zu behindern. Baley erinnerte sich an die Kraftfeld-Krawalle. Er selbst hatte sich dem Mob angeschlossen, der sich an die Schienen der Expreßways hängte, sich ohne Rücksicht auf Rang in die Sitze zwängte, rücksichtslos über die Streifen rannte, selbst auf das Risiko ernsthafter Unfälle hin, und sich zwei Tage lang vor der Kraftfeld-Sperre von Spacetown aufhielt, Parolen schrie und aus schierer Verärgerung City-Eigentum zerstörte.
    Wenn er sich Mühe gab, konnte er sich immer noch an die Gesänge erinnern, die sie damals gegrölt hatten. Da war zum Beispiel ›Der Mensch kommt von der Mutter Erde, hört ihr?‹, das sie damals nach der Melodie eines alten Volksliedes gesungen hatten.
     
›Der Mensch kommt von der Mutter Erde,
    hört ihr?
    Die Erde ist die Welt, die ihn gebar,
    hört ihr?
    Spacer, verschwindet von Mutter Erde!
    Spacer, Spacer, haut doch ab!
    Dreckige Spacer, haut doch ab!‹
     
    Es gab Hunderte von Versen. Ein paar davon waren sogar witzig, die meisten dumm und viele recht obszön. Aber jeder Vers hatte zum Refrain ›dreckige Spacer, haut doch ab!‹ Dreckig, dreckig. Ein vergeblicher Versuch, den Spacern die empfindlichste Beleidigung zurückzugeben, mit der sie sich auf der Erde unbeliebt gemacht hatten: die Beharrlichkeit, mit der sie die Eingeborenen der Erde als ekelhaft, krank und unsauber betrachteten.
    Natürlich zogen die Spacer nicht ab. Sie brauchten nicht einmal ihre Offensiv-Waffen einzusetzen. Die veraltete Flotte der Erde hatte schon vor langer Zeit lernen müssen, daß es Selbstmord war, einem Schiff der Äußeren Welten auch nur nahezukommen. Flugzeuge der Erde, die sich ganz zu Anfang, als Spacetown noch im Bau gewesen war, dorthin gewagt hatten, waren einfach verschwunden. Bestenfalls hatte man im einen oder anderen Fall zerfetzte Tragflächenstücke gefunden.
    Und kein Mob konnte sich so aufputschen, um die Wirkung der auf Subäther-Prinzip funktionierenden Hand-Disruptoren zu vergessen, die man in den jetzt hundert Jahre zurückliegenden Kriegen gegen die Erdenmenschen eingesetzt hatte.
    Und so waren die Spacer hinter ihrem Kraftfeld gesessen, das selbst ein Produkt ihrer fortgeschrittenen Wissenschaft war und das mit keiner auf der Erde bekannten Methode geöffnet werden konnte. Sie warteten einfach mit stoischer Ruhe auf der anderen Seite der Sperre, bis die City den Mob mit Würgegas und Schlafdämpfen beruhigt hatte. Anschließend füllten sich die Strafanstalten in den unteren Etagen mit Rädelsführern, Unzufriedenen und Leuten, die man einfach festgenommen hatte, weil sie am leichtesten zu greifen waren. Nach einer Weile wurden sie alle wieder freigelassen.
    Die Spacer milderten nach angemessener Zeit ihre Restriktionen. Das Kraftfeld wurde entfernt, und man betraute die City-Polizei mit dem Schutz von Spacetown. Und was das Wichtigste war: die medizinische Untersuchung wurde unauffälliger durchgeführt.
    Baley hielt es durchaus für möglich, daß die Dinge sich jetzt in umgekehrter Richtung entwickelten. Wenn die Spacer ernsthaft glaubten, ein Erdenmensch hätte Spacetown betreten und einen Mord begangen, würden sie das Kraftfeld vielleicht wieder aufbauen. Das wäre nicht gut.
    Er bestieg die Expreßway-Plattform, arbeitete sich zwischen den Stehenden hindurch zur Wendelrampe, die zur oberen Etage führte, und nahm dort Platz. Er steckte sich die Rangmarke erst ins Hutband, als sie die Hudson-Bezirke verließen. Ein C-5 hatte östlich des Hudson und westlich von Long Island keine Sitzberechtigung. Und obwohl im Augenblick reichlich Sitzplätze zur Verfügung standen, hätte ihn einer der Fahrtbegleiter automatisch aufgefordert, den Platz freizumachen. Die Leute
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