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Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Foundation 02: Die Stahlhöhlen

Titel: Foundation 02: Die Stahlhöhlen
Autoren: Isaac Asimov
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lüften
würden. Mit Waffen und Verteidigungseinrichtungen unter der
unmittelbaren Kontrolle eines Positronengehirns würde es
wesentlich manövrierfähiger als jedes bemannte Schiff sein.
Und da es keinen Raum für Mannschaft, Vorräte, Wasser oder
Luftreinigungsanlagen brauchte, würde es mehr Panzerung, mehr
Waffen tragen können und daher weniger leicht verletzbar sein
als irgendein gewöhnliches Schiff. Ein Schiff mit einem
Positronengehirn könnte ganze Flotten gewöhnlicher Schiffe
besiegen. Habe ich unrecht?«
    Die letzte Frage schleuderte er Dr. Leebig hin, der sich von
seinem Stuhl erhoben hatte und starr dastand, fast gelähmt
vor… ja, was? Zorn? Schrecken?
    Er bekam keine Antwort; er hätte sie auch nicht hören
können. Etwas löste sich, und die anderen schrien wie wild.
Klorissa hatte das Gesicht einer Furie, und selbst Gladia war
aufgesprungen, und ihre kleine Faust stieß drohend in die
Luft.
    Und alle hatten sich gegen Leebig gewandt.
    Baley entspannte sich und schloß die Augen. Er versuchte,
für ein paar Augenblicke die Knoten in seinen Muskeln zu
lösen, seine Sehnen zu entspannen.
    Es hatte geklappt. Endlich hatte er den richtigen Knopf
gedrückt. Quemot hatte eine Analogie zwischen den solarianischen
Robotern und den Heloten Spartas hergestellt. Er hatte gesagt, die
Roboter seien außerstande, eine Revolution zu machen, und die
Solarianer könnten sich deshalb ganz der Muße
hingeben.
    Was aber, wenn irgendein Mensch drohte, die Roboter zu lehren, wie
man Menschen Schaden zufügte? Was, wenn jemand sie mit anderen
Worten der Rebellion fähig machte?
    Würde das nicht das größte Verbrechen sein, das
man sich denken konnte? Würde sich auf einer Welt wie Solana
nicht jeder letzte Bewohner wild gegen jeden wenden, der auch nur
verdächtigt wurde, einen Roboter herzustellen, der imstande war,
einem Menschen Schaden zuzufügen – und das auf Solaria, wo
die Roboter gegenüber den Menschen zwanzigtausend zu eins in der
Mehrzahl waren?
    Attlebish schrie: »Sie sind verhaftet! Ich verbiete Ihnen,
Ihre Bücher oder Akten zu berühren, solange die Regierung
sie nicht inspiziert hat!« Und so ging es weiter, fast
zusammenhanglos und in dem herrschenden Durcheinander kaum zu
vernehmen.
    Ein Roboter trat auf Baley zu. »Eine Nachricht, Herr, von
Herrn Olivaw.«
    Baley nahm die Mitteilung würdevoll entgegen, drehte sich um
und rief: »Einen Augenblick!«
    Seine Stimme hatte fast magische Wirkung. Alle drehten sich herum
und musterten ihn ernst, und in keinem einzigen Gesicht (abgesehen
von Leebigs erstarrter Miene) war irgend etwas anderes zu sehen als
geradezu schmerzhafte Aufmerksamkeit für den Erdenmenschen.
    Baley sagte: »Es ist unsinnig anzunehmen, Dr. Leebig
würde seine Akten unberührt lassen, während er darauf
wartet, daß irgendein Beamter sie in die Hände bekommt.
Deshalb ist mein Partner Daneel Olivaw bereits vor Beginn dieses
Gesprächs zu Dr. Leebigs Anwesen gereist. Ich habe gerade von
ihm gehört. Er befindet sich jetzt bereits hier und wird in
wenigen Augenblicken bei Dr. Leebig sein, um ihn in Gewahrsam zu
nehmen.«
    »Gewahrsam!« heulte Leebig in fast tierhafter
Angst. Seine Augen weiteten sich zu großen, dunklen
Löchern in seinem Schädel. »Jemand kommt hierher?
Persönliche Anwesenheit? Nein! Nein!« Das zweite
›Nein‹ kreischte er förmlich.
    »Man wird Ihnen keinen Schaden zufügen«, sagte
Baley kühl, »falls Sie sich kooperativ verhalten.«
    »Aber ich will ihn nicht sehen. Ich kann ihn nicht
sehen.« Der Robotiker fiel auf die Knie, ohne sich anscheinend
der Bewegung bewußt zu sein. Er streckte verzweifelt die
ineinander verkrampften Hände aus. »Was wollen Sie? Wollen
Sie ein Geständnis? Delmarres Roboter hatte abnehmbare
Gliedmaßen. Ja! Ja! Ja! Ich habe die Vergiftung Gruers
arrangiert. Ja! Ich habe den Pfeil arrangiert, der für Sie
bestimmt war. Selbst die Raumschiffe habe ich so geplant, wie Sie
sagten. Es ist mir nicht gelungen, aber – ja, ich habe es
geplant. Nur, halten Sie mir den Mann vom Leib! Lassen Sie ihn nicht
kommen! Sorgen Sie dafür, daß er wegbleibt!«
    Dann plapperte er nur noch zusammenhanglos.
    Baley nickte. Wieder der richtige Knopf. Die Drohung mit
persönlicher Anwesenheit würde ihn eher zu einem
Geständnis veranlassen als jede physische Tortur.
    Aber dann fuhr Leebigs Kopf plötzlich herum, als er
außerhalb des Aufnahmebereichs seines Sichtgeräts etwas
hörte oder sah. Er hob beide Hände, als wollte er etwas
abwehren.
    »Weg
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