Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
nicht, aber wenn du es sagst, dann weiß er, es ist wahr.«
    Westons Lippen spannten sich. Er schaute seine Frau an, konnte aber deren Blick nicht erhaschen.
    Gloria wandte sich um und rannte hinunter ins Souterrain. Im Rennen rief sie: »Robbie – Robbie – komm und schau dir an, was Papa und Mama mir gekauft haben! Einen Hund, Robbie!«
    Eine Minute später kam sie verstört zurück. »Mama, Robbie ist nicht in seinem Zimmer. Wo ist er denn?« Sie bekam keine Antwort, aber George Weston hustete und schien sich ganz plötzlich mächtig für eine vorüberziehende Wolke zu interessieren. Glorias Stimme zeigte, daß sie dem Weinen nahe war. »Wo ist Robbie, Mama?«
    Mrs. Weston setzte sich und zog ihre Tochter sanft zu sich heran.
    »Sei nicht traurig, Gloria, Robbie ist fort.«
    »Fort? Wohin? Wohin ist er denn gegangen, Mama?«
    »Das weiß niemand, mein Liebling. Er ist einfach weggegangen. Wir haben gesucht und gesucht und gesucht, aber wir können ihn einfach nicht finden.«
    »Willst du damit sagen, daß er nie wieder hierherkommen wird?«
    Die Augen des Kindes waren vor Schreck weit aufgerissen.
    »Vielleicht finden wir ihn bald wieder. Wir suchen natürlich weiter nach ihm. Inzwischen kannst du mit deinem hübschen neuen Hund spielen. Schau ihn nur an. Er heißt Blitz und er kann…«
    Aber nun liefen Glorias Augen über. »Ich will den häßlichen Hund nicht haben – ich will Robbie. Ich will, daß ihr Robbie wiederfindet.« Ihre Erschütterung war so tief, daß sie sie in Worten gar nicht mehr ausdrücken konnte. Sie brach in schrilles, klagendes Weinen aus.
    Mrs. Weston warf ihrem Mann einen hilfesuchenden Blick zu. Der aber scharrte nur stur mit den Füßen und wandte seinen angestrengten Blick nicht vom Himmel ab. So mußte sie sich allein der Aufgabe des Tröstens unterziehen. »Warum weinst du, um Gottes willen, Gloria? Robbie war doch nur eine Maschine – nichts als eine alte häßliche Maschine. Er war doch gar nicht lebendig.«
    »Er war nicht keine Maschine«, schrie Gloria wild und ungrammatikalisch. »Er war ein Mensch gerade so wie du und ich, und er war mein Freund. Ich will ihn wiederhaben. Ach, Mama, bitte bitte, ich will ihn wiederhaben.«
    Die Mutter stöhnte und überließ Gloria ihrem Kummer.
    »Laß sie sich ausweinen!« sagte sie zu ihrem Mann. »Kinderschmerz hält nie lang an. In ein paar Tagen hat sie vergessen, daß dieser fürchterliche Robot jemals existiert hat.«
     
    Die Zukunft aber bewies, daß Mrs. Weston etwas zu optimistisch gewesen war. Natürlich hörte Gloria auf zu weinen, aber sie hörte auch auf zu lächeln, und je länger es dauerte, um so blasser und stiller wurde das Kind. Ihr Zustand des passiven Unbehagens untergrub nach und nach den Widerstand der Mutter, und das einzige, was Mrs. Weston davon abhielt nachzugeben, war die Tatsache, daß sie ihrem Manne gegenüber ihre Niederlage hätte eingestehen müssen.
    Dann kam sie eines Abends ins Wohnzimmer gestürzt, setzte sich auf einen Stuhl, kreuzte die Arme und sah überhaupt aus, als wäre sie von einer unbändigen Wut gepackt.
    Weston reckte den Hals, um sie über den Rand der Zeitung hinweg sehen zu können. »Was ist nun schon wieder los, Grace?«
    »Ach, mit diesem Kind! Heute mußte ich den Hund zurückgeben. Gloria konnte, wie sie sagte, seinen Anblick nicht ertragen. Sie bringt mich noch ins Narrenhaus.«
    Weston legte die Zeitung beiseite, und ein hoffnungsvolles Leuchten erschien in seinen Augen. »Vielleicht – vielleicht sollten wir Robbie zurückholen. Du weißt ja, die Möglichkeit besteht. Ich kann mich in Verbindung setzen mit…«
    »Nein«, erwiderte sie grimmig. »Noch sind wir nicht so weit. So schnell geben wir nicht auf. Ich laß mein Kind nicht von einem Robot erziehen, und wenn ich Jahre dazu brauchte, um sie zu entwöhnen.«
    Enttäuscht nahm Weston die Zeitung wieder auf. »Ein Jahr des jetzigen Zustandes bedeutet zehn normale Jahre!«
    »An dir hat man wirklich eine Stütze, George«, war die strenge Antwort. »Was Gloria braucht, ist eine Milieuveränderung. Natürlich kann sie hier den Robot nicht vergessen. Wie wäre das auch möglich, wo doch jeder Baum und jeder Strauch sie an ihn erinnert! Bestimmt ist dies die blödsinnigste Situation, die man sich überhaupt denken kann. Stell dir doch mal vor – ein Kind grämt sich zu Tode, weil es einen Robot verliert!«
    »Also bitte – bleib bei der Sache! Was für einen Milieuwechsel hast du im Auge?«
    »Wir nehmen sie mit nach New
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher