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Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter

Titel: Foundation 01: Meine Freunde, die Roboter
Autoren: Asimov Isaac
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angeklatschten Haaren, breiten Backenknochen und Hakennase anstarrte, der auf derselben Bank saß.
    »Wo kommen Sie denn her?« fragte der Mann mit besorgtem Blick. »Sie waren doch eben noch nicht da.«
    Der Mann sprach mit teutonischem Akzent.
    Weill wußte es nicht genau. Er konnte sich nicht daran erinnern. Ein Wort hatte er allerdings in seinem verwirrten Kopf. Was es jedoch bedeutete, wußte er nicht.
    »Zeitmaschine«, sagte er.
    Der Mann sah ihn skeptisch an. »Lesen Sie pseudowissenschaftliche Romane?« fragte er.
    »Was?« fragte Weill.
    »Haben Sie die ›Zeitmaschine‹ von H. G. Wells gelesen?«
    Die Wiederholung der Frage besänftigte Weill ein wenig. Die Schmerzen in seinem Kopf ließen nach. Der Name Wells kam ihm bekannt vor. Oder war das sein eigener Name. Nein, er hieß Weill.
    »Wells?« sagte er. »Ich heiße Weill.«
    Der Mann streckte ihm die Hand entgegen. »Und ich bin Hugo Gernsback«, sagte er. »Ich schreibe nämlich manchmal pseudowissenschaftliche Romane, aber natürlich ist es nicht richtig, sie ›pseudo‹ zu nennen. Da hat man gleich den Eindruck, daß etwas Verlogenes dabei ist. Das ist nicht der Fall. Wenn so ein Roman gewissenhaft geschrieben ist, dann handelt es sich um wissenschaftliche Fiktionen oder eben Scientifiction, wie die Amerikaner es nennen.«
    »Ja«, sagte Weill und versuchte verzweifelt, Ordnung in sein durchgerütteltes Gehirn zu bekommen.
    »Haben Sie meinen Roman ›Ralph 124C41+‹ gelesen?« fragte der Mann.
    »Hugo Gernsback«, sagte Weill. »Berühmter…«
    »Auf bescheidene Weise«, sagte der Mann und nickte. »Ich veröffentliche seit Jahren technische Fachzeitschriften. Kennen Sie die ›Science and Invention‹?«
    Weill schnappte das Wort Erfindung auf und ahnte plötzlich, was er mit dem Wort ›Zeitmaschine‹ gemeint hatte.
    »Ja, sicher«, sagte er eifrig.
    »Und was halten Sie von der Scientifiction, die ich in jeder Ausgabe als Anhang bringe?«
    Wieder dieses Wort. Es übte eine beruhigende Wirkung auf ihn aus, aber irgend etwas stimmte nicht damit, nicht ganz…
    »Nicht ganz…«, sagte er und brach ab.
    »Nicht ganz zufriedenstellend, meinen Sie?« fragte der Mann. »Das finde ich manchmal auch. Im vergangenen Jahr habe ich Rundschreiben an Schriftsteller verschickt, weil ich mich mit der Idee trage, eine Zeitschrift herauszugeben, in der nur Scientifiction enthalten ist. Was man mir übrigens zugeschickt hat an Beiträgen, war sehr enttäuschend. Wie erklären Sie sich das?«
    Weil hörte nicht zu. Er konzentrierte sich immer noch auf das Wort ›Scientifiction‹. Irgendwie stimmte es nicht, aber er kam nicht drauf, weshalb.
    »Das Wort stimmt nicht«, sagte er.
    »Für eine Zeitschrift?« fragte der Mann. »Vielleicht haben Sie recht. Ich habe noch nicht über einen besseren Titel nachgedacht. Der Leser muß gefangen sein, wenn er den Titel bloß sieht. Das wird es sein! Ich suche mir einen guten Titel, bringe die Zeitschrift einfach mit den Beiträgen heraus, die ich bereits auf dem Schreibtisch liegen habe, und im nächsten Frühjahr hängt sie an jedem Kiosk.«
    Weill starrte den Mann mit leeren Augen an.
    »Die Beiträge, die mir vorschweben, sollen nicht nur amüsant, sondern auch lehrreich sein. Der Leser soll einen Blick in das enorm große Feld der Zukunft tun. Flugzeuge sollen den Atlantik überqueren und…«
    »Flugzeuge?« fragte Weill und sah einen riesigen Fisch aus Metall vor sich, der sich auf seinem eigenen Atem in die Lüfte erhob. Die Vision verschwand. »Große, mit Hunderten von Menschen an Bord, schneller als der Schall.«
    »Warum nicht?« sagte der Mann. »Unter ständigem Kontakt zur Erde über Radio.«
    »Satelliten«, sagte Weill.
    »Was?« fragte der Mann und sah Weill entgeistert an.
    »Radiowellen werden von künstlichen Satelliten im All zurückgeworfen.«
    Der Mann nickte eifrig. »In meinem Buch ›Ralph 124C41+‹ habe ich den Gebrauch von Radiowellen für die Entdeckung entfernter Flugkörper vorausgesagt. Weltraumspiegel? Auch die habe ich vorausgesagt. Und natürlich Fernsehen. Und Atomenergie.«
    Weill war wie neu belebt. Bilder tauchten vor seinem geistigen Auge auf. Abgerissene, unzusammenhängende Bilder.
    »Atom«, sagte er. »Ja, Atombomben.«
    »Radium«, sagte der Mann.
    »Und Plutonium«, sagte Weill.
    »Was?«
    »Plutonium. Kernfusion. Imitiert die Sonne. Nylon und Plastik. Chemische Schädlingsbekämpfung. Computer zur Lösung von Problemen.«
    »Computer? Sie meinen wohl
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